Kritik: Chroniken der Erzengel 1 - Elfentochter

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Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn der eine oder andere auf meinem Blog vorbeischaut! ;) Neben allen Rezensionen gibt es hier auch Hintergrundinfos sowie meine Geschichten: www.grimlorn.de

Geschrieben von: SaskiaSta

Genre: Fantasy

Heute hatte ich es als Kritiker mit meiner ersten Liebesgeschichte im Fantasygenre zu tun. Nimmt man mal den wohl nicht beabsichtigten Lacher heraus, als der Erzengel Gabriel sein iPhone aus der Hosentasche zieht, bot diese Geschichte neben Spannung immer wieder emotionale Momente, die mich berührt haben. Begeistert war ich von den vielen Wendungen und Wirrungen der Geschichte "Elfentochter - Chroniken der Erzengel 1". Aber nun zur Kritik:

Beschreibung der Autorin:

Jasmin ist mit ihren schwarzen Flügeln bei den Elfen eine Außenseiterin. Als sie den Erzengel Gabriel kennenlernt, lässt sie sich auf einen verhängnisvollen Deal ein: sie wird seine Informantin. Doch wird das alles gut gehen? Vor allem, wenn immer mehr Geheimnisse auftauchen als gedacht und plötzlich auch noch Gefühle eine Rolle spielen?

Kategorie 1: Der erste Eindruck

Beginnen wir, wie immer, mit dem Cover, dem ersten Bild der Geschichte, mit dem der Leser konfrontiert wird. Was soll ich viel vor lauter Neid dazu sagen? Es passt zu der Geschichte und wirkt sehr professionell, so dürfte es wohl auch ein Verlag auf den Buchmarkt bringen. Der Schwarz-Weiß-Filter lässt das Bild melancholisch wirken, was durch den niedergeschlagenen Blick des Engels mit den schwarzen Flügeln noch verstärkt wird. Das verlaufene Make-Up in Kombination mit der Rose in ihrer Hand (dem einzigen farbigen Objekt im Bild) zeichnet das Bild einer unglücklich liebenden jungen Frau vollständig. Durch die eingezogenen Flügel  wirkt sie allein und verlassen. Sehr positiv fällt hier der betonte Einsatz der Schrift im Titel auf: Das Weiß der Schrift wirkt sehr strahlend und hebt sich durch die Größe und die Großbuchstaben gut hervor. Alles in allem sehr gelungen!

Der Titel "Elfentochter" erscheint ohne das Wissen um den Inhalt der Geschichte nicht sonderlich besonders. Nimmt man den Hinweis auf eine Fantasy-Geschichte heraus, so lässt sich fast ausschließlich noch ein möglicher Konflikt zwischen Tochter und Eltern, insbesondere Vater, rein interpretieren (SPOILER: womit man gar nicht mal so falsch liegt).

Die Autorin hat sich für einen Einstieg mit dem Ereignis entschieden, der das Leben der Protagonistin komplett auf den Kopf stellen wird: Die Elfe Jasmin bekommt, wie so viele andere Elfen auch, in einer feierlichen Zeremonie ihre Flügel. Geschickt gelingt es, nur die wichtigsten Details zu nennen, ohne dabei große Lücken zu lassen, sodass der Anfang nicht mit einem Stolpern beginnt. Warum aber wurde aber der eigentliche Höhepunkt dieses Beginns so kurz im Verhältnis zum Rest des Kapitels? Warum dauert die Unterhaltung zwischen Jasmin und deren Freundin über Haare und Frisuren länger als der entscheidende Moment der Verwandlung, der doch wichtig für die Geschichte sein wird? Warum ist nach vier Zeilen dieses Ereignis schon vorbei? Schade, denn daraus hätte man, die Verzweiflung im Anschluss dazu genommen, sehr viel machen können und ein ersten tiefen Einblick in die Seele der Protagonistin werfen können. Trotzdem: Nach diesem Kapitel muss man weiterlesen.

Einzelwertung: 5 von 5 Sternen

Kategorie 2: Der Verlauf

Wer bei diesem Buch Geradlinigkeit, Einfachheit und nur eine simple Liebesgeschichte erwartet hat, die irgendwo im Genre der Fantasy angesiedelt ist, wird enttäuscht. "Elfentochter - Chroniken der Erzengel 1" erhebt durchaus Ansprüche an den Leser: Gewissensbisse, ob man das eigene Volk ausspionieren darf. Liebe zu jemandem, den man eigentlich nicht lieben darf. Ankämpfen gegen den eigenen Vater, um dem eigenen Herzenswunsch gerecht zu werden. Und, und, und... Zusätzlich zu den teilweise sehr niveauvollen Themen ist die Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen und so mancher Offenbarung gespickt, sodass die Entwicklung einen ganz anderen Verlauf nimmt, als man gerade noch dachte, auch wenn sich manchmal die Anzeichen für eine Wendung zu sehr häufen. Besondere Clou nach Ende der Geschichte: Der Titel des Buches erscheint, nachdem man über die Herkunft Jasmins im Bilde ist, in einem ganz anderen Licht als zu Beginn (Das Warum wäre zu viel gespoilert --> lesen!). Leser mit einem Fetisch für Namen kommen hier auch auf ihre Kosten, v.a. die Blumenliebhaber: Alle Elfenfrauen haben einen eigenen sog. Blumennamen. Eine Auswahl: Jasmin, Rose, Tulpe, Narcissa, Camille, Veilchen, Orchidee... Eine originelle Idee!

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