Kritik: RUN - Dangerous Love

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Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn der eine oder andere auf meinem Blog vorbeischaut! ;) Neben allen Rezensionen gibt es hier auch Hintergrundinfos sowie meine Geschichten: www.grimlorn.de

Geschrieben von: Nutellagang

Genre: Abenteuer

Will man RUN - Dangerous Love in einem Satz zusammenfassen, so müsste es in etwa heißen: Gelangweiltes Kleinstadtmädchen will nach New York und fährt per Anhalter mit einem kriminellen, aber natürlich heißen Typen mit, den seine ehemalige Gang jagt. Womöglich nicht sonderlich tiefsinnig, vielleicht sogar etwas trashig  es könnte aber eigentlich ziemlich cool werden. Könnte...

Das Projekt RUN - Dangerous Love hat bereits einen großen Geburtsfehler: Es schreiben fünf verschiedene Autorinnen an dem Werk. Was auf den ersten Blick wie eine glänzende Idee aussieht, ist in Wahrheit nicht Gold und geht damit in der Praxis ziemlich in die Hose : Lesen sich manche Kapitel sehr flüssig und machen auch streckenweise Spaß, hat man bei anderen Abschnitten das Gefühl, die Autorin schreibt nicht an einer Abenteuergeschichte, sondern an einem Kochrezept: Sky tut dies, Sky tut das, backe backe Kuchen... Dabei waren eigentlich die verschiedenen Schreibstile gewollt.

Die Geschichte an sich kommt dabei bereits zu Beginn nicht über das Klischee eine Wattpad-Fanfiction hinaus: Protagonistin ist eine Jugendliche, die das Leben in der Kleinstadt anödet und die feiern und was erleben will. So weit, so unoriginell. Ist ja schonmal ganz gut, dass nicht erwähnt wurde, wie normal Sky ist, auch wenn der Anfang geradezu danach schreit. Die Tatsache, dass ein Mädchen wie Sky (17) in den USA weder in Clubs feiern, noch Alkohol trinken darf, kann man übersehen. Es bleibt festzuhalten: Sie will hier raus. Aus dieser Kleinstadt. Ob die Stadt Mansfield oder Mansville heißt, weiß man nicht, die Autorinnen waren sich da wohl selbst nicht so einig.

Selbstverständlich steht jemand im Weg, um aus dieser Kleinstadt entkommen zu können. Klischee No. 2 wird bedient: Es sind die eigenen Eltern, bzw. in diesem Fall die alleinerziehende Mutter. Während Sky entweder von einer Stelle in einem Café in New York oder einem Studium träumt, wünscht sie sich nichts mehr, als dass ihre Tochter in Sicherheit und in Mansville/Mansfield bleibt. Es kommt, wie es kommen muss: Mutter und Tochter streiten sich, der Streit tritt auf der Stelle, es gibt keinen Kompromiss und Sky beschließt abzuhauen.

Für deutsche Verhältnisse hört sich das noch recht einfach an: Vorstadtmädchen will Abenteuer, ab an die Straße, Daumen raus und per Anhalter auf in die nächste Großstadt. Wir erfahren aber, dass Mansville in Texas liegt. 2.500 km Luftlinie, mit einem Auto durchgefahren eine Fahrtzeit von etwa 24h. Muss ich noch was sagen?

Irgendwie schafft es Sky schon mal bis nach Dallas und trifft nun dort auf diesen mysteriösen Max. Max, der Sky natürlich (Klischee No. 3 kommt...) vor ein paar Jungs rettet, stellt sich nach einiger Zeit als krimineller Bankräuber heraus, den seine ehemalige Gang jagt. Nun fliegen die Fetzen: Schüsse, Explosionen, quietschende Reifen ... Hooya Hollywood! Die Szenen wirken gut konstruiert, die Charaktere rutschen dagegen ins Absurde: Nach einem Schusswechsel ist Sky beleidigt, weil Max sie ein verlorenes Mädchen nennt, nach einem Sprung aus einem fahrenden Auto in einen Fluss regt sich Sky über ihr Aussehen auf und während einer Verfolgungsjagd fragt sie Max, wie er denn so unter der ständigen Verfolgung leben könne. Man könnte fast lachen.

Die Geschichte könnte mit ihrer Trash-Handlung eigentlich sehr gut fahren. Doch unfreiwillige Komik, unrealistische Charaktere und Wendungen sowie die zu verschiedenen Schreibstile machen einem das Lesen schwer. Und was sollen bitte Büsse sein?

Einzelwertungen

Kategorie 1: Der erste Eindruck

1 von 5 Sternen

Kategorie 2: Der Verlauf

3 von 5 Sternen

Kategorie 3: Die Entwicklung des Hauptcharakters

2 von 5 Sternen

Kategorie 4: Die Nebencharaktere

2 von 5 Sternen

Kategorie 5: Das Setting

2 von 5 Sternen

Kategorie 6: Die Stimmung

3 von 5 Sternen

Kategorie 7: Der Stil

1 von 5 Sternen

Kategorie 8: Die Rechtschreibung

3 von 5 Sternen

Gesamtwertung: 17 von 40 Sternen

Mich würde natürlich interessieren, wie euch diese Bewertung gefallen hat! Also, ab in die Kommentare damit. ;)

Du möchtest eine Geschichte vorschlagen, die ich mir genauer ansehen soll? Immer her damit. :)

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Euer Grimlorn

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