Kritik: Lionheart - Boten des Lichts

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Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn der eine oder andere auf meinem Blog vorbeischaut! ;) Neben allen Rezensionen gibt es hier auch Hintergrundinfos sowie meine Geschichten: www.grimlorn.de

Geschrieben von: Nyare90

Genre: Abenteuer

Ich konnte mir an manchen Stelle das Grinsen nicht verkneifen. Denn all diejenigen, die sich in Mittelerde nur zu gut auskennen, werden bei dem einen oder anderen Namen die Vorlage aus dem Herr der Ringe sogleich erkennen: Von Buchstaben, die ausgewechselt wurden bis hin zu Namensübernahmen. Aber ich will an dieser Stelle noch nichts verraten. Denn diese Geschichte ist keine billige Kopie, sondern hat es teilweise wirklich in sich!

Beschreibung der Autorinnen:

Dunkelheit zieht über das einst friedvolle Land Aidanur auf. Königin Emelith giert nach mehr Macht und erschafft eine Armee aus dunklen Kreaturen, die über die anderen Königreiche herfallen. Prinzessin Kayla und Prinzessin Elina aus den entzweiten Königreichen Loria und Isana werden durch die Angriffe von ihren Familien getrennt. Sie schließen sich zusammen und suchen mit ihren Anima Ares und Aura einen Weg, das Licht zurück nach Aidanur zu bringen. Können die beiden es mit der Dunkelheit aufnehmen, oder verschlingt die Dunkelheit die beiden?

Kategorie 1: Der erste Eindruck

Auch wenn es so aussieht: Nein, jetzt kommt keine "kunstwissenschaftliche Analyse" des Covers! Aber ich versuche mal zu beschreiben, was auffallend war. Also: Der Gesamteindruck des Covers ist gut, der Löwe sticht als zentrales Element deutlich hervor und passt damit auch zum Titel. Er blickt nach oben, zu einem kleinen Licht. Was sieht er in dem Licht, was bedeutet es? Und warum blickt er nach oben? Ist doch klar, denkt sich vielleicht der eine oder andere. Aber ich musste das wirklich überlegen! Mir fiel dann die Farbe Grün auf, die den Hintergrund ausfüllt. Die Farbe Grün steht allgemein für Hoffnung und Zuversicht. Geht es hier in dieser Geschichte um Hoffnung? Irgendwie war das alles für mich stimmig. Titel und Cover harmonierten hier auf schöne Weise: Lionheart, und ein Löwe auf dem Cover. Boten des Lichts, und ein kleines Licht in der oberen rechten Ecke. Ein Bote, der Licht bringt? Licht als Zeichen von Erleuchtung und Hoffnung? Und die grüne Farbe als Hoffnung, womöglich? Und was ist mit dem Löwen selbst? Steht nicht er für Kraft und Kampf?

Selten habe ich mir bei einem Cover und einem Titel so viele Gedanken gemacht, und schließlich großes Kino von der Geschichte erwartet. Aus gestalterischer Sicht lässt sich nur einwenden, dass der Kontrast des Titels sehr schwach ist, was ihn kaum lesbar macht. Ein kleiner Kratzer, doch der Rest glänzt so wunderschön! Ich hoffe nur, der Glanz blendet nicht über die folgende Geschichte.

Bevor ich zum Prolog übergehe, muss ich das noch unbedingt erwähnen: Wattpad gibt einem Autor die Möglichkeit, Bilder oder Videos für einzelne Kapitel einzubinden. Für den Prolog wurde Filmmusik aus „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere" gewählt. Es beginnt sanft, wird dann mit einem Schlag bestimmt, kämpferisch, eine bedrohliche Stimmung entsteht. Schließlich zum Ende hin klingt die Musik wieder sanft, aber mit etwas Traurigkeit, aus. In diesem Fall passt die Musik wirklich wunderbar, denn sie spiegelt so ziemlich genau das Geschehen des gesamten Prologs wieder. Schön, dass diese Möglichkeit auch einmal genutzt wurde, um nicht nur einfach einen billigen Trailer einzubauen!

Nach so viel Lob waren meine Erwartungen dementsprechend groß für den Prolog selbst. Doch ganz so wuchtig wie Cover, Titel und Musik wird es nicht, wenn man auch wirklich sehr große Lust bekommt, weiterzulesen. Einzig die Schnelligkeit des Textes dürfte etwas zu schaffen machen. Man wird etwas gehetzt, was wohl auch beabsichtig war, schließlich passiert ein (Achtung, Spoiler!) Überfall! Doch etwas mehr Ausdehnung wäre nicht schlecht gewesen, etwas mehr Beschreibung der Kampfszenen, des Aussehen der Kreaturen, um die Stimmung noch besser einzufangen, denn so erscheint der Überfall schon innerhalb von wenigen Minuten entschieden. Doch den Gesamteindruck trübt dieses Manko kaum, der Einstieg macht wahre Freude auf den weiteren Verlauf der Geschichte. 

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