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Müde erhebe ich mich aus meinem Bett, wir haben es bereits nach elf am Abend und ich bin tot müde, dennoch kann ich irgendwie nicht einschlafen. Es ist zum kotzen.

Des halb und weil mein Magen nicht aufhören wollte zu knurren, befinde ich mich auf den Weg zur Küche. Schauen was wir haben und was ich essen könnte.

Ich bin leise, da meine Mutter schon schlafen dürfte. Immerhin muss sie morgen arbeiten. Ich hatte noch fünf Wochen Ferien.
Eine Woche war seit der Party nun rum und seither habe ich auch nichts mehr von Joshua gehört.

Er wollte mir doch schreiben..
Was wenn er mich einfach mur für seinen Spaß benutzt hat und mich abstoßend findet. Weil ich Trans bin.. nicht normal.
Ein Unmensch...

Deprimiert öffne ich den Kühlschrank und lasse meinen Blick umher wandern.
Mh was haben wir denn da so schönes..

Käse, Wurst, Butter.. mh... aber nichts was meinen Geschmack treffen würde. Man ich hab so Hunger!

Seufzend blicke ich auf die Uhr, kurz vor halb zwölf. Wenn ich mich jetzt beeile kann ich in dem Laden die Straße runter noch schnell etwas kaufen.

Ich gehe schnell aber leise wieder hoch in mein Zimmer und ziehe mir eine Jogginghose und einen weiten Hoodie über. Mein Binder lass ich aus, da der Hoodie nichts erahnen lässt. Und auf wem würde ich schon um diese Uhrzeit treffen.

Keine fünf Minuten später bin ich auf den Weg zum kleinen Laden. Ich genieße die angenehme Kälte auf meinen Wangen, die unglaublich frische Luft und vor allem die Ruhe. Der Himmel ist klar und der Vollmond am Himmel strahlt hell, sodass man trotz der Nacht nicht im dunkeln irrt.

Viertel vor komme ich an dem Laden an.
Ich begrüße den Verkäufer, der gerade dabei ist zu fegen und schlendere die Gänge entlang.

,,Worauf hab ich Lust? Ehr was süßes oder was salziges? Etwas deftiges oder doch ehr was leichtes? Ach fuck man, ich kann mich einfach nicht entscheiden."

Völlig vertief darin mir die Produkte anzusehen und zu überlegen was ich mir hole, knalle ich plötzlich gegen etwas hartes.

Ein erschrockener und leicht schmerzhafter laut entweicht meinen Lippen und als ich meinen Kopf hebe, um zu sehen in was ich da reingerannt bin, blicke ich in ein Augenpaar, die ich so unglaublich vermisst habe.

,,Joshua.." entweicht meinen Lippen und ich bin wie erstarrt. Ich spüre die wärme in meinen Wangen aufkommen, während mein gegenüber ein lächeln aufsetzt.

Warum sagt er denn nichts? Warum schaut er mich nur an? Fuck das ist so unangenehm.

,,sorry.." nuschel ich mehr als das ich es ausspreche und drehe mich um. Ich flüchte aus den Gang und schließlich aus dem Laden. Ohne mir etwas gekauft zu haben. Mein Magen grummelt aus Protest, aber umdrehen tue ich nicht. Meine Füße tragen mich schnell weg vom Laden und somit auch von ihm.

Warum hat er sich nicht bei mir gemeldet? Warum war ich so dumm und habe mir Hoffnungen gemacht?
Warum habe ich überhaupt zugelassen das er mich küsst?

So viele fragen schwirren in meinem Kopf. Mit jedem schritt spüre ich immer mehr wie meine Lunge rebelliert und auch mein Herz schreit mich mit seinem schnell schlagenden Takt regelrecht an.

Dennoch halte ich noch nicht an, ich verlangsame mein Tempo einfach nur und wenige Meter später betrete ich einen kleinen Spielplatz, der nur Wage vom Mondlicht beleuchtet wird.

Die Lampe die hier steht funktioniert nicht und dank der vielen hohen Bäume, reicht das Mondlicht noch kaum hier her.

Auf einer der Schaukeln nehme ich Platz und schwinge mich leicht mit meinen Füßen hin und her.

Pregnant from the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt