Kapitel 4.3 „... nur eine Lektion."

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„Wie jetzt? Aiven? Mein Gott, du hast mir nicht gesagt, dass er so unfassbar scharf ist. Okay, er ist kein Mensch, das erklärt seinen übernatürlichen Sexappeal. Nein warte, eins nach dem anderen. Ich dachte, nur du kannst ihn sehen? Was macht er hier überhaupt? Geht's dir gut? Hast du dich verletzt?" Ihre Stimme wandelt sich in leichte Hysterie.

„Alles gut, mach dir keine Sorgen. Ich hatte vorhin nur eine unangenehme Begegnung mit Noah."

„Was zum Henker will der denn hier. Ihr habt euch seit fast zwei Jahren nicht gesehen, was wollte das Arschloch auf zwei Beinen denn?"

„Schwimmen gehen? Mich ertränken, weil ich ihn ignoriert habe? Keine Ahnung."

„Himmel Zieyana, was ist denn in deinem Leben los? Ich sollte ebenfalls auf dich achten. Apropos, was macht er noch hier, wenn die Gefahr vorüber ist? Wieso ist er nicht unsichtbar? Komisch, überhaupt darüber nachzudenken."

Das ist eine gute Frage, mit einer einfachen Antwort: Ich weiß es nicht.

Auf dem Weg zurück sehe ich Aiven auf dem Handtuch sitzen, ein Bein angewinkelt, auf dem sein Arm locker runterhängt. Ich bin völlig perplex. Er lächelt! Und ach verdammt, es ist ein schönes Lächeln.

Scheinbar versteht er sich mit männlichen Personen deutlich besser als mit Frauen. Oder er versteht sich generell mit allen besser, abgesehen von mir. Was habe ich getan, dass er mich so verachtet?

„Willkommen zurück, ihr hübschen." Der Typ, dessen Namen ich immer noch nicht kenne, grinst mich heiter an. Er wirkt interessiert, doch ich kann gerade nur an einen Kerl denken, der keinen Meter von mir entfernt sitzt. Da er noch nicht verschwunden ist, ist das die beste Gelegenheit um ihn mit meinen Fragen zu bombardieren.

Lara und ich brauchen nur einen Blick auszutauschen und sie weiß sofort was zu tun ist.

Sie schnappt sich die beiden Jungs und geht mit ihnen ins Wasser.

„Kommst du nicht mit?", ruft Markus' Freund hinterher.

„Geht schonmal vor, ich komme gleich nach", antworte ich.

Ohne ein weiteres Wort fläzt sich Aiven zurück aufs Handtuch.

„Wir müssen reden", fordere ich ihn auf.

„Ich bin müde, lass mich in Ruhe."

„Willst du mich verarschen? Ich brauche Antworten und nur du kannst sie mir geben!"

Keine Reaktion. Sowas macht mich rasend!

„Also gut. Wenn du so müde bist, dann schauen wir mal, ob dich das kalte Wasser wieder auf Trab bringt. Letztendlich musst du mir doch folgen, wenn ich in Schwierigkeiten stecke, nicht wahr?"

Mich in Gefahr zu bringen, nur damit er mir endlich ein paar Antworten liefert, ist erbärmlich und natürlich nur eine leere Drohung. Aber ich hoffe dennoch, dass es funktioniert und er seine Ablehnung überdenkt. Ich kann nicht mehr warten. Das alles macht mich langsam wahnsinnig.

Ich stehe von der Hocke auf und laufe entschlossen zum Wasser. Der Freund von Markus schaut bereits in meine Richtung. Na super. Allerdings kann er mir bei meinem Plan sogar sehr hilfreich sein. Und hübsch anzusehen ist er ja schließlich auch, also wo ist eigentlich mein Problem?

Ich höre Aiven ermüdend seufzen. „Warte mal."

Augenblicklich bleibe ich stehen, drehe mich dennoch nicht um.

„Reden wir später, okay. Wegen des weiten Fluges bin ich echt am Arsch und todmüde."

Jetzt muss ich mich umdrehen!

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