⋆ ☾✩ 𝐶ℎ𝑎𝑝𝑡𝑒𝑟 05

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Rastlos

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Rastlos.

Während ich mich Nachts etwas erholen konnte, ermüdeten mich die Tage. Die Zeit verbrachte ich in dem Zimmer oder teilte den Wind wenn ich mich kräftig genug fühlte um auf die Lichtung zu kommen. Meine Gefühle wurden von mal zu mal dumpfer und überwältigten mich weniger, wenngleich sie immer noch bei Anblick des kleinen Grabes schmerzlich in meiner Brust stachen.

Schließlich machte ich mich auf die Informationssuche. Jeden Winkel des Hauses der Winde hatte ich bereits durchstriffen. Es war erfrischend die Muskeln zu strecken und zu dehnen, nachdem ich viel zu lange als eingerollter Ball unter den Laken verharrt hatte. Zum Glück lief mir niemand über den Weg. Ich wusste nicht ob ich das ausgehalten hätte.

Die Gestalt des Suriels beschäftigte mich weiterhin, noch weniger ließen mich seine Worte los. Was meinte er damit, ob ich hier hin gehörte? Ich suchte Schriftstücke über Prythian raus, betrachtete die verschiedenen Reiche und ließ mich ablenken. Vier saisonale. »Frühling, Sommer, Herbst und Winter«, murmelte ich und steckte einen kleinen Papierfetzen zwischen die Seiten um später darauf zurückzukommen.

Nur bedingt kannte ich die Geschichten über die Reiche. In Hybern scherte man sich nicht um Prythian, was ich damals nicht beachtet hatte. Jetzt wunderte es mich. So eine schöne Gegend sollte doch begehrt sein, oder etwa nicht? Für das Königreich jenseits des Meeres hatte ich mich auch nicht interessiert, doch das wiederum wunderte mich nach allem was ich dort miterleben musste nicht.

»Dämmerung, Tag und Nacht«, auch hier klemmte ich einen Papierfetzen dazwischen. Malte zur leichteren Identifizierung die aufgehende Sonne, ihren Höchststand und eine Mondsichel mit kleinen Sternen. Ein Schatten säuselte um meinen Nacken herum, strich behutsam eine Strähne aus meinem Gesicht als ich mich über die Seiten beugte.

Während die saisonalen Reiche dank uralter Magie das Land in der Jahreszeit erstarren ließen, beschritt sie in den solaren ihren gewohnten Gang. Jedoch waren die jeweiligen Tageszeiten in jedem von ausgesprochener Schönheit und nicht zu vergleichen mit anderen. Und vor allem nicht zu dem tristen Königreich Hyberns. »Wie sieht es wohl im Hof des Tages aus?«, murmelte ich und malte ein kleines Gesicht in die Sonne.

Etwas daran war geheimnisvoll, wenn auch weit weniger als es die Nacht vermochte mich in ihren Bann zu ziehen. »Hell und strahlend«, beantwortete eine raue Stimme meine leise Frage und schien mich in ihrem dunklen Klang zu wiegen. »Wo warst du? Ich hab dich nicht gefunden.«

Ich füllte meine Gedanken mit der Harmonie seiner tiefen Stimme. Die Art wie sie rau über mich striff und Gänsehaut auf meinem gesamten Körper hinterließ, dazu eine Wärme, die ich nicht zu beschreiben vermochte ließ meine Haut kribbeln.

»Und doch sind wir beiden hier, am selben Ort. Du warst erfolgreich«, gab ich mit einem erschöpften Grinsen zurück. Sollte ich mich entschuldigen? War er vielleicht wütend weil ich zu unvorhersehbar- und seinen High Lord angegangen war bevor ich immer wieder verschwand? Ich sah ihn eindringlich an, öffnete meinen Mund und schloss ihn wieder als er ein Getränk aus püriertem Obst neben das Buch stellte.

☾✩ 𝖠 𝖼𝗈𝗎𝗋𝗍 𝗈𝖿 𝒔𝒉𝒂𝒅𝒐𝒘𝒔 𝖺𝗇𝖽 𝒔𝒕𝒂𝒓𝒅𝒖𝒔𝒕Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt