Kapitel 8

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Eclaires POV
Basti hatte mich mit genommen. Jetzt lagen wir wieder im Gästebett. "Basti?" flüsterte ich in die Stille Dunkelheit hinein. "Ja?" ich spürte seinen Atem an meinem Kopf. "Danke" "wofür?" "Für alles einfach. Dafür das du immer für mich da bist und das du mich davon abhälst dumme Sachen zu machen." Er hauchte mir einen Kuss auf den Scheitel. "Für mein Windbeutelchen bin ich immer da." bei seinen Worten musste ich lachen.

Ich schlug ihn freundschaftlich "Windbeutelchen?! Dein Ernst?! Ich meine Windbeutel ist schon grenzwertig aber 'Windbeutelchen' geht gar nicht." er stimmte in mein Lachen mit ein. Dann war wieder Ruhe.

Ich merkte das Basti in den Schalf gefallen war, aber ich konnte es nicht. Meine Gedanken kreisten nur um Ashley und um Andys Worte wie schlecht es ihm jetzt gehen musste.

Ashleys POV

Ein leises Klopfen an der Tür. Ich wollte es ignorieren, so wie alle anderen auch. "Ash?! Ich bin es Andy." schön für dich, dachte ich mir. "Darf ich rein? Ich habe mit Eclaire gesprochen." Jetzt wurde ich hellhörig.

Eclaire, das Mädchen welches mich heute nach langer Zeit wieder zum weinen gebracht hatte. "Ist offen" murmelte ich. Die Türklinge ging nach unten und Licht kam ins Zimmer. Andy trat ein, schloss die Tür und schaltete das Licht ein. "Hey. Gott wie siehst du denn aus."

Ich musste blinzeln und er setzte sich zu mir aufs Bett. "So wie ich aussehe, so gehts mir auch." Ich schaute in die andere Richtung. "Ich weiß. Aber ich habe mit Eclaire gesprochen." Jetzt guckte ich ihn an. "Sie war mindestens genau so fertig... Gib ihr etwas Zeit. Sie muss das erstmal verkraften. Ich habe ihr aber meine Nummer gegeben." Ich seufzte auf.

"Ja, verkraften muss ich das auch." ich spielte mit dem Saum meiner Decke. "Was ist denn damals passiert? Das es jetzt so ist wie es ist?!" fragte Andy. Eigentlich sprach ich nie darüber, aber irgendwann ist ja immer das erste Mal.

Nach einer Weile stille atmete ich einmal tief durch. "1999 habe ich Melinda getroffen. Wir waren damals recht schnell zusammen. Sie hat mich immer so akzeptiert wie ich war. Zumindest dachte ich das immer. An meinem 16 Geburtstag eröffnete sie mir dann, das ich Vater werden würde. Ich war zuerst geschockt und konnte es nicht glauben. Aber irgendwann fing ich an mich zu freuen. Wir haben eine Wohnung zusammen bezogen, alles hergerichtet. Ich war bei jeder Untersuchung mit. Den Namen haben wir gemeinsam ausgesucht." ich lächelte.

"Viele meiner Freunde verließen mich, aber mir war das egal solange ich meine Familie hatte. Im Juli war es dann soweit. Am 15.07 erblickte Eclaire die Welt. Ich war so glücklich und stolz." "Das war vor einem Monat. Sie ist jetzt 15?" fragte Andy. "Ganz genau." er nickte und ich fuhr fort. "Aber bald schon merkte ich das Melinda mit der ganzen Situation überfordert war. Ich war ja damals schon so 'verrückt' und sie wollte es immer allen recht machen. An dem Tag an dem Eclaire 6 Monate alt wurde, kam ich erst spät nach Hause. Und ich konnte sie nicht finden, beide nicht. Melinda war mit ihr abgehauen. In einem Brief der auf dem Küchentisch lag schrieb sie das ich ihr zu 'unnormal' wäre, sie damit nicht klar käme und sie Eclaire Schützen wolle. Außerdem wollte sie mir ein richtiges Leben ermöglichen. Ich war damals am Boden zerstört, wollte mich umbringen, dachte vielleicht das gar nicht ihr der Vater war. Und Melinda jetzt zum richtigen zurück gekehrt war. Aber ich blieb stark. Keine Ahnung warum... Ich wusste nie wo sie wohnte, aber an Eclaires 2 Geburtstag kam ein Brief aus Deutschland. Er war von Melinda. Drinnen war ein Foto." "Das in deinem Portemonnaie?" fragte Andy.

"Genau das. Das einzige was ich habe." dann erzählte ich weiter. "Jedes Jahr am 15.07 haben meine Familie und ich Eclaires Geburtstag gefeiert. Meine Mum hatte ihr immer einen Kuchen gebacken. Verrückt ich weiß, aber es hat mich jedesmal gefreut. Und jetzt ist es so... Ich kann nicht mal fassen das Eclaire niemals wusste wer ich bin... Ich hatte gehofft das Melinda ihr wenigstens das erzählt. Aber scheinbar doch nicht." Andy schaute mich einfach nur an. "Das ist... Oh Gott mir fallen keine Worte ein." ich lächelte und spielte mit meinen Fingern. "Ich bin für dich da und die drei anderen Jungs auch." sagte Er dann und ich umarmte ihn. "Danke. Einfach Danke für alles."

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