Eclaires POV
Eine Weile waren wir nun schon wieder da und saßen in der Küche. Die Jungs haben mir viel erzählt und ich würde Lügen wenn ich sagen würde das ich nicht neugierig war auf die Zukunft. Ashley hatte sich während der Unterhaltungen die meiste Zeit zurück gehalten. Mittlerweile war es Mittag und jeder machte sich an irgendeine Arbeit die er noch zu erledigen hatte.Ashley griff nach meinem Handgelenk und schaute mir in die Augen. "Ich finde wir sollten nochmal richtig neu starten. Komm mit." er lächelte leicht und zog mich vor die Haustür. "So, hier wäre also dein neues Zuhause." lachend schloss er die Tür auf und machte mir Platz zum Eintreten. Ich musste auch lachen, aber aus irgendeinem Grund war da noch ein anderes Gefühl welches ich nicht so ganz deuten konnte. "Hier wäre dann also auch das Herzstück des Hauses, unser Arbeits-/Planungsraum." sagte er nachdem er mir das ganze Haus gezeigt hatte.
Dann öffnete er die Holztür mit dem Glaseinsatz und verschaffte mir einen Einblick in einen wirklich großen Raum. Ich trat ein und stellte mich in die Mitte des Raumes um ihn mir genauer anzusehen. "Wenn du möchtest wird das dein neues Zimmer. Wir können aber auch tauschen, sodass du mein jetziges bekommst." er lehnte sich lässig gegen den Türrahmen und spielte mit dem Haustürschlüssel.
Zuerst schaute ich ihn einfach nur an bevor ich antwortete. "Ehm, dieser Raum wäre perfekt." unschlüssig senkte ich meinen Blick wieder nachdem ich ihm ein schüchternes Lächeln schenkte. "Sehr gut. Dann werde ich jetzt mal die wichtigen Anrufe tätigen um alles in die Wege zu leiten weil... Du weißt schon." Er kam auf mich zu drückte mir einen Kuss auf den Scheitel und war im nächsten Moment wieder verschwunden. Ich wusste ganz genau welche Anrufe er meinte und merkte wie meine Augen sofort wieder feucht wurden deshalb beschloss ich Basti anzurufen, der von all den Dingen noch überhaupt nichts wusste. "
Hey Claire, es tut mir so leid. Ich hätte mich auch gemeldet aber mein Dad hatte wieder mal seine Tage und hatte mein Handy einkassiert." sprudelte es gleich aus meinem Besten Freund heraus als er abgenommen hatte. "Ist nicht schlimm. Ich wollte nur... Ich muss dir was sagen." stotterte ich. "Okaay. Was ist passiert?" Seine Stimme war unruhig und besorgt. "Meine Mum... Sie ist gestern gestorben." Jetzt liefen mir einzelne Tränen über die Wangen. Stille. Ich wusste das er sich jetzt setzte und erstmal nachdenken musste.
"Wo bist du?" fragte er schließlich. "Bei Ashley. Sie ist im Krankenhaus an einer allergischen Reaktion in Folge eines Wespenstichs gestorben. Andy war da und hat mich hierher gebracht. Sie sind alle ganz nett." Stumm liefen mir die Tränen über die Wangen und ich betete das er es nicht hörte.
*Zeitsprung*
Wir telefonierten nun schon über zwei Stunden und ich versicherte ihm alle 2 Minuten das es mir gut ging. Obwohl es mir noch nie so schlecht ging und ich ihn am liebsten bei mir gehabt hätte. Mittlerweile saß ich mit angewinkelten Beinen auf dem Sofa, da alle anderen nicht da waren. "Ich komme wirklich alleine klar Basti, mir geht's gut. Ich rufe dich heute Abend an." "Okay. Dann bis dann." er klang immer noch niedergeschlagen und ich legte auf.
Die Tränen wurden immer mehr und ich rollte mich zusammen und fing an zu schluchzen. Kurz darauf klingelte es an der Tür. Ich wollte einfach nicht aufmachen und beschloss es sein zu lassen. Wer etwas wollte würde schon wieder kommen. Aber nachdem es schon das dritte Mal klingelte stapfte ich wütend zur Tür.
Ich riss sie mit Schwung auf und wollte schon rumschreien das es mir verdammt nochmal dreckig ging und ich keine Gesellschaft wünschte, als ich bemerkte wer vor mir stand. Wortlos trat mein Bester Freund ein und schloss mich in seine Arme. Jetzt gaben meine Beine wirklich nach und er setzte sich mit mir auf den Boden.
Ich krallte mich einfach in seine Umarmung und weinte unaufhörlich. Es war mir egal das die Tür Aufstand und ihm war es egal das ich dabei war seinen Pulli zu ruinieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mich wieder beruhigt und war in der Lage zu sprechen. "Was machst du hier und wie bist du hierher gekommen?" "Was ich hier mache? Ich kümmere mich um meine beste Freundin weil sie verdammt nochmal nicht alleine damit fertig werden kann dass ihre Mutter gestorben ist. Und ich bin mit der Bahn gekommen." Ich schaute ihn an. "Und woher wusstest du wo du hin musst?" "Ich habe Google gefragt." Ich schmunzelte und stand auf.
"Möchtest du was trinken?" Er nickte und folgte mir in die Küche. Nachdem ich jedem von uns einen Latte Macchiato gemacht hatte, saßen wir schweigend am Küchentisch. Aber es war kein unangenehmes Schweigen, er wusste das ich das brauchte und dafür war ich ihm unendlich dankbar. "Wir sind wieder...." CC stürmte in die Küche und blieb stehen als er Basti bemerkte. "Hallo" gab dieser kleinlaut von sich. "Hey CC." Ich umarmte ihn zur Begrüßung. "Das ist Basti. Mein bester Freund... Ich denke er wird ein paar Tage bleiben." "Hi. Ich bin CC." Basti reichte ihm die Hand, aber er ignorierte sie und schloss ihn in seine Arme.
Ich hatte Basti auch mit den anderen bekannt gemacht. Außer mit Ash, der war immer noch nicht da. Wir saßen grade auf Andys Bett und schauten einen Film als er durch die Tür kam. "Hey Claire." er stellte sich in den Türrahmen. Dann musterte er Basti. "Ash? Das ist Basti. Mein bester Freund." "Hi" Ashley kam auf uns zu. "Hey Basti. Ehm Claire, ich muss mal mit dir sprechen." Ich wusste wo er gewesen war. "Ehm klar. Schieß los." seufzend setzte er sich auf die Bettkante und senkte seinen Blick.
"Ich war beim Jugendamt und Bestattungsinstitut. Das Jugendamt will das ich dich bei mir aufnehme. Allerdings musst du damit einverstanden sein und sie müssen sich ein Bild von unserem Leben hier machen. Falls du das nicht willst, kommst du erstmal zu einer Pflegefamilie und mit 16 darfst du dann in eine betreute WG ziehen. Sie meinen auch dass du das Haus verkaufen solltest. Das Bestattungsinstitut hat einen Termin für Übermorgen frei. Wir würden dich unterstützen bei allem. Du musst das nicht alleine machen. Das haben wir unten schon besprochen." Erst jetzt hob er seinen Blick wieder und schaute mir direkt in die Augen.

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New life
FanfictionEclaire ist ein einfaches Mädchen. Mit einem komplizierten Leben. Ihre Mum ist nur 16 Jahre älter als sie und ihren Dad lernte sie nie kennen. Aber was macht man wenn man ihm ganz plötzlich unverbindlich begegnet und nicht weiß das er es ist? Und wi...