Eclaires POV
Nachdem ich die drei Schnittwunden versorgt und sorgfältig verbunden hatte, packte ich meine Sachen zusammen. Ich hielt es hier einfach nicht mehr aus. Es wäre zwar so einfach gewesen den finalen Schnitt zu setzten, dann hätte ich keine Probleme mehr, aber das könnte ich Basti niemals antun.
Leise guckte ich durch die Tür, aber meine Mum saß im Wohnzimmer und Telefonierte. Wahrscheinlich heulte sie sich wieder bei meiner Oma aus. Aber das war mir egal. Ich schnappte mir meine Tasche und schlüpfte im Flur in meine Schuhe.
Dann zog ich die Haustür leise hinter mir zu. Zuerst einmal atmete ich tief ein, bevor ich mich dann auf dem Weg zum Bahnhof machte. Etwas verlassen stand ich hier auf dem kleinen Bahnhof unserer Stadt. Bis Köln direkt waren es nur 20 Minuten.
Als ich mir einen Platz im Zug gesucht hatte, rief ich Basti an. "Hm?" meldete er sich verschlafen. Ich schaute auf die Uhr. Was war los, das er um 22 Uhr schon schlief?
"Hey, habe ich dich geweckt?" meine Stimme klang immer noch sehr verheult. "Ja, aber was ist los?" fragte er mistrauisch und besorgt. "Ich bin in 20 Minuten in Köln am Bahnhof, kannst du mich abholen? Ich erklär dir später alles." "Alles klar. Bis gleich." ich musste Lächeln als ich hörte das er aufsprang und sich anzog. Was würde ich nur ohne ihn tun?
Am Bahnhof angekommen sah ich Basti schon von weitem. Er trug einfach eine Jogginghose und ein T-Shirt. Seine Haare waren ungemacht und geschminkt war er genauso wenig wie ich. "Hey, mein Windbeutel." sagte er sanft als er mich in seine Arme Schloss.
Ich wuschelte ihm durch seine Haar und musste Lächeln. Basti schulterte meine Tasche und ging mit mir zum Taxi. Keine 10 Minuten später waren wir bei seiner Tante Miri.
"Was ist passiert?" fragte er gleich als wir im Gästezimmer ankamen. "Ich habe mich übelst mit meiner Mum gestritten. Basti, ich schaff das so nicht mehr." beim letzten Satz brach meine Stimme ab und die Tränen liefen mir über die Wangen. "Shh, Shh. Das wird schon wieder alles." "Nein, ich weiß überhaupt nichts. Mein Leben ist eine einzige Lüge." schluchzte ich in seine Schulter.
Sanft streifte er meine Ärmel nach hinten, sodass der Verband zum Vorschein kam. Ein Seufzer verließ seine Lippen und ich löste mich von ihm.
Dann schaute ich ihn an und verdeckte wieder meinen Arm. Er knuddelte mich einfach noch mal ganz fest, denn er wusste das mir sein seelischer Beistand viel mehr half als seine Worte.
Wir legten uns in das Gästebett und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Beruhigend streichelte er mir durchs Haar bis ich irgendwann einschlief.
Bastis POV
Sie sah so süß, unschuldig und zerbrechlich aus in meinem Arm. Ich hätte ihr gerne geholfen aber ich wusste einfach nicht wie. So oder so könnte ich ihr nur beistehen mit ihren Problemen würde sie allein zurecht kommen müssen. Ein Lächeln Schlich sich auf meine Lippen als ich an unser Zusammentreffen dachte. Damals war sie noch nicht so zerstört und ich war grade neu in der 'Szene', wir verstanden uns auf anhieb und schnell war klar das wir als beste Freunde zusammen gehörten. Als Junge und Mädchen klappt es ja nicht, oder nur vorübergehend, bis irgendwer Gefühle für den anderen entwickelt. Dieser Ansicht war mein Bruder immer, aber ich nicht. Denn Claire und ich waren der lebende Beweis dafür. So ganz in meinen Gedanken versunken spürte ich gar nicht wie mir so langsam die Augen zufielen und ich einschlief.

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New life
FanficEclaire ist ein einfaches Mädchen. Mit einem komplizierten Leben. Ihre Mum ist nur 16 Jahre älter als sie und ihren Dad lernte sie nie kennen. Aber was macht man wenn man ihm ganz plötzlich unverbindlich begegnet und nicht weiß das er es ist? Und wi...