C E Y D A|Leonardo trat in das kleine, karge Zimmer und musterte mich eindringlich. Seine Augen waren wie kaltes, graues Stahl, durchdringend und gnadenlos. Ohne ein Wort zu verlieren, packte er mich fest am Arm und zog mich auf die Füße. Widerwillig folgte ich ihm durch die langen, düsteren Korridore des Hauses. Meine Gedanken rasten, mein Herz schlug schneller vor Angst und Wut.
Er führte mich in sein Zimmer. Es war riesig, mit einem Kingsize-Bett in der Mitte, umgeben von eleganten, dunklen Möbeln und einem begehbaren Kleiderschrank, der bis zur Decke reichte. Der Schrank war voll mit Kleidern, alle in meiner Größe, in den verschiedensten Farben und Stilen.
„Du kannst dich hier frei bewegen und die Villa erkunden", sagte Leonardo und öffnete die Tür weit. „Aber versuch nicht, wieder zu fliehen."
Ich starrte ihn an, mein Blick voller Trotz. „Was, wenn ich es doch tue?"
Seine Miene veränderte sich nicht, keine Regung zeigte sich auf seinem kalten Gesicht. „Dann wirst du die Konsequenzen tragen müssen", antwortete er schlicht und verließ das Zimmer, ohne eine weitere Erklärung.
Nachdem ich sicher war, dass er gegangen war, begann ich, das Haus zu erkunden. Jeder Raum, den ich betrat, war eine neue Welt für sich. Die Küche war ein Paradies für jeden Gourmet, mit modernen Geräten und einer riesigen Insel. Der Salon war opulent eingerichtet, mit schweren Vorhängen und kunstvollen Möbeln. Das Badezimmer war luxuriös, mit einer großen freistehenden Badewanne und einer riesigen Dusche.
Ich ging weiter und entdeckte ein Heimkino, das mit bequemen Sesseln und einem riesigen Bildschirm ausgestattet war. Der Garten draußen war weitläufig, mit einem glitzernden Pool und gepflegten Blumenbeeten. Innen fand ich einen weiteren Pool, der von einer Sauna und einem Jacuzzi begleitet wurde.
Dann entdeckte ich die Bibliothek. Die Wände waren bis zur Decke mit Büchern gesäumt, und der Duft von altem Papier erfüllte den Raum. Ich ging an den Regalen entlang, bis ein besonders dicker Band meine Aufmerksamkeit erregte: „Delta of Venus" von Anaïs Nin. Meine Finger strichen über den Buchrücken, und ich zog es aus dem Regal.
Ich setzte mich auf eine Couch und begann zu lesen. Die Zeit verging, und ich verlor mich in den erotischen Geschichten, die so sinnlich und verführerisch beschrieben waren. Meine Umgebung verschwamm, während ich die Worte in mich aufnahm.
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Plötzlich wurde ich aus meiner Lektüre gerissen, als Leonardo hinter mir stand. Ich hatte nicht einmal bemerkt, wie laut es im Haus geworden war, so vertieft war ich in das Buch.
„Gefällt es dir?", fragte er, seine Stimme war ein tiefes, samtiges Flüstern.
Ich schloss das Buch und sah ihn direkt an. „Was denkst du? Fesselnde Geschichten in einem goldenen Käfig."
Ein gefährliches Lächeln umspielte seine Lippen. „So tief in der Geschichte versunken, dass du nicht einmal gemerkt hast, wie ich hereingekommen bin."
„Vielleicht, weil es hier nichts anderes gibt, was meine Aufmerksamkeit verdient", erwiderte ich spöttisch.
Seine Augen verengten sich, aber er zeigte keine weitere Reaktion. „Was wäre, wenn ich dir zeigen würde, was es heißt, so behandelt zu werden?", flüsterte er in mein Ohr, seine Finger drückten fest in mein Fleisch.
Ich konnte das Zittern meiner Hände nicht verbergen, doch meine Stimme blieb fest. „Ich brauche keine Nachhilfe in Sachen Misshandlung, danke."
Bevor ich etwas erwidern konnte, hob er mich plötzlich hoch, trug mich im Brautstil. Das Buch fiel zu Boden, und ich versuchte mich zu wehren, aber meine Augen wanderten unwillkürlich zu seinem muskulösen Hintern, der sich unter seiner Hose abzeichnete.
„Was machst du?", rief ich aus, aber er ignorierte meine Frage und trug mich zurück in sein Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel im Schloss.
„Ab jetzt schläfst du bei mir", erklärte er mit einer Endgültigkeit in seiner Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Schockiert starrte ich ihn an und rannte zur Tür, aber sie war verschlossen. „Du kannst mich nicht einsperren und erwarten, dass ich das akzeptiere!"
Er zuckte mit den Schultern, als ob es ihm gleichgültig wäre. „Du hast keine andere Wahl."
Widerwillig wandte ich mich zum Kleiderschrank und suchte nach etwas zum Anziehen. Die Auswahl an Nachtkleidern war verführerisch und knapp. Ich entschied mich für das längste, das ich finden konnte, aber es reichte trotzdem nur bis zur Mitte meiner Oberschenkel.
„Diese Kleider sind viel zu kurz", beschwerte ich mich, doch Leonardo ignorierte mich und beobachtete mich nur stumm. Er kam näher und streckte die Hand aus, um mir durch das Haar zu streichen.
„Du wirst dich daran gewöhnen", sagte er leise, seine Finger spielten zärtlich mit einer Haarsträhne. „Und vielleicht wirst du es sogar genießen."
Ich wich zurück, konnte aber nicht verhindern, dass mein Herz schneller schlug. Seine Nähe war erdrückend, seine Berührung elektrisch. Widerwillig legte ich mich auf die linke Seite des Bettes. Die Matratze war weich und komfortabel, aber ich konnte mich nicht entspannen. Meine Gedanken kreisten um die Ereignisse des Tages und die unerbittliche Präsenz von Leonardo.
„Kann ich mein Handy haben?", fragte ich vorsichtig, doch er reagierte nicht. Stattdessen legte er sich neben mich, seine Nähe war überwältigend. Er zog mich näher an sich, seine Hände fordernd, aber zugleich sanft.
„Das brauchst du jetzt nicht", flüsterte er und zog mich in eine Umarmung, die kalt und bestimmt war. „Alles, was du brauchst, ist hier bei mir."
Sein Atem war warm gegen meinen Hals, seine Lippen berührten meine Haut und hinterließen eine brennende Spur. Meine Abwehr schwand, als seine Hände zärtlich, aber bestimmt meinen Körper erkundeten. Doch ich wusste, dass ich mich nicht einfach ergeben durfte. Ein Teil von mir wollte sich wehren, sich gegen seine Berührungen stemmen, doch ein anderer, tieferer Teil sehnte sich nach Freiheit.
„Ich werde nie aufhören, nach einem Ausweg zu suchen", flüsterte ich, während er mich näher an sich zog.
„Das weiß ich", erwiderte er kühl. „Und ich werde bereit sein."
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Vermutungen?
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Fortsetzung folgt...
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Catching Beauty
Mystery / Thriller𝐂𝐞𝐲𝐝𝐚 & 𝐋𝐞𝐨𝐧𝐚𝐫𝐝𝐨 | 𝐞𝐧𝐞𝐦𝐢𝐞𝐬 𝐭𝐨 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 | 𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚 | 𝐝𝐚𝐫𝐤 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 »Warum kommst du mir hinterher?«, runzele ich verzweifelt meine Stirn und gehe einen Schritt zurück. Ich beobachte ihn dabei zu, wie er mich schw...