Lorenzo lächelte mich leicht amüsiert an, was mich sofort rot werden ließ. ,,Würdest du gerne mit mir nach Hogsmeade gehen?": fragte er mich immer noch lächelnd. Sobald ich verstanden hatte, was er da gesagt hatte, nickte ich begeistert und meinte, dass ich dies lieben würde.
Wir beschlossen, sofort dorthin zu gehen und dort etwas in den Geschäften zu bummeln. Dort angekommen gingen wir als erstes in ein Schmuckgeschäft. Nach einiger Zeit blieb mein Blick an einer wunderschönen Kette, die einen hübschen tropfenförmigen grünen Edelstein als Anhänger hatte und aus Silber war. Lorenzo bemerkte anscheinend, dass ich diese Kette sehr schön fand und nahm sie ohne etwas zu sagen. Er trug sie an die Kasse und bezahlte sie.
Voller Überraschung war ich ihm einfach nur nach gegangen. Als er bezahlt hatte, verließen wir beide das Geschäft. Draußen drehte er sich um und lächelte mich sanft an. Er nahm die Kette in die Hand und stellte sich hinter mich. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um, nur um zu sehen, dass er dabei war mir die Kette anzulegen. Ich war so verwirrt, überrascht und etwas schockierent über diese Handlung von ihm, dass ich mich gar nicht wehrte. Lorenzo strahlte mich regelrecht an. ,,Ich habe gesehen, wie du diese Kette bewundern hast. Ich schenke sie dir.": meinte er. Voller Freude viel ich ihm um den Hals und umarmte ihn.
Auf einmal durchbrach ein Reuschpern die Stille. Ich löste mich schnell von Lorenzo und drehte mich zu der Person um. Zu meiner Bestürzung stand da Draco, mein Zwillingsbruder. Er hätte sie sich gar nicht miteinander sehen sollten! Was würde er jetzt nur sagen? Ich muss versuchen es als freundschaftliche Umarmung darzustellen! Aber Draco kennt mich so gut... Still und leise war ich dabei zu verzweifeln, als ich all meine Schauspielkunst aufbot und mich entschied zu versuchen, ihm ganz normal vorzukommen.
,,Hey, Draco! Was machst du denn hier?": fragte ich meinem Bruder, gespielt überrascht und fröhlich. Ich sah Draco leider fast sofort an, dass er meine angebliche Fröhlichkeit über sein Auftauchen durchschaute. Er zog nähmlich die Augenbraue hoch, was bei ihm immer bedeutete, dass er mich durchschaut. ,,Lea, ich weiß, dass du keines Wegs glücklich über mein kommen bist!": stellte er fest. Ich merkte sofort, dass ich mir jedes nächste Wort gut überlegen musste, damit die Sache nicht eskalierte. ,,Ja, ok du hast mich erwischt. Ich bin nicht besonders glücklich, dass du auch hier bist. Ich meine ich bin gerade shoppen und naja, du störst ein wenig.": meinte ich etwas nervös. ,,Wieso ist Lorenzo mit dir unterwegs, wenn du shoppst?": fragte Draco nun bohrend.
Ich wusste schon worauf das hinaus laufen würde. Er würde mir eine Frage nach der andern stellen und ich würde mich immer weiter in meine Lügen flüchten müssen. Am Ende würde er mich mit all den Fakten, die er erfragt hatte konfrontieren und dann die Wahrheit die ich zu verstecken versucht hatte aufdecken. Das musste ich um jeden Preis verhindern!
,,Ich brauchte jemanden, der mich berät.": antwortete ich ihm als wäre dies selbstverständlich. ,,Und wieso Lorenzo?": bohrte Draco weiter nach. Fieberhaft suchte ich nach einer vernünftigen Antwort, die mir aber pardon nicht einfallen wollte. ,,Er hatte nichts zu tun, da ist er mitgekommen.": war schließlich meine Antwort. Draco schien meine Antwort nur noch misstrauischer zu machen. ,,Ich denke schon, dass er etwas zu tun hatte. Er hat gestern noch erzählt, er würde heute seine Eltern besuchen gehen." Verwirrt schaute ich eine Sekunde lang Lorenzo an, doch ich fing mich zum Glück schnell wieder. ,,Es ist erst Vormittag. Er sagte zu mir, er wolle seine Eltern erst Nachmittags besuchen.": argumentierte ich. ,,Ach sagte er das? Das erklärt aber trotzdem nicht, wieso ihr euch umarmt habt, als ich um die Ecke kam.": meinte mein Bruder.
Ich bemerkte, dass ich auf sehr dünnem Eis wanderte und entschloss mich die halbe Wahrheit Preis zugeben. ,,Wir haben uns in letzter Zeit besser kennenlernen und da ich ihm total dankbar war, weil er mitgekommen ist, habe ich ihn umarmt.": meinte ich und versuchte so die Lage zu stabilisieren und zu beruhigen. ,,Aha. Wie denn? Zum Beispiel bei einem Date?": fragte Draco mich und nagelte mich mit Blicken fest. Ich musst nun schnell handeln, was ich auch tat. ,,Nein, wie kommst du denn darauf? Ich weiß doch das er dein bester Freund ist.": antwortete ich gespielt entrüstet. ,,Und ich denke du weißt auch, dass ich merke wenn du lügst!": meinte Draco schon mit einer Spur Wut in der Stimme.
,,Ja, das weiß ich. Aber ich habe nicht gelogen": versuchte ich einen letzten Versuch, um aus dieser Zwickmühle zu entkommen. ,,Also du gehst shoppen, brauchst jemanden der dich berät, ganz zufällig fragst du als erstes Lorenzo, und nicht eine deiner Freundinnen, Lorenzo hat ganz zufällig Zeit und kommt mir dir mit und nur aus Dankbarkeit umarmst du ihn. Für wie blöd hältst du mich eigentlich Lea?": meinte mein Bruder. Zum Ende hin, wurde er immer lauter und beim letzten Satz, schrie er mich fast schon an. Geschockt trat ich schnell einen Schritt zurück.
,,Nein, natürlich nicht. Ich.... Ich hatte nur Angst vor deiner Reaktion. Tut mir leid.": meinte ich und schaute geknickt und traurig zu Boden. ,,Ok, ich verzeihe dir. Aber nur unter einer Bedingung! Wenn das mit euch beiden nicht klappt, bleibt Lorenzo trotzdem mit mir befreundet und du brichst deswegen nicht den Kontakt mit mir ab! Außerdem küsst ihr euch nicht vor mir und wenn ich herausfinde, dass jemand von euch den anderen betrügt, haben wir ein Problem!": antwortete Draco bestimmend. Ich verstand zwar nicht wirklich woher Dracos plötzlicher Sinneswandel kam, aber ich war unglaublich glücklich darüber. ,,Natürlich!": meinte ich total erleichtert. Enzo, der die ganze Zeit still schweigend neben mir gestanden hatte, nickte nun und versprach meinem Bruder dieses Bedingung einzuhalten. ,,Gut.": Draco lächelte uns beide beruhigt an. Dann fiel ich ihm um über glücklich um den Hals.
(Ich werde die Story nächste Woche erstmal überarbeiten und verbessern. Vielen Dank @Skywalkerin01 für deine tollen Tipps)
DU LIEST GERADE
☆Das gebrochene Mädchen und ihr Retter☆
Fiksi PenggemarDie Zeit nach dem Krieg, war für alle schwer. Manche verloren Familienmitglieder oder Freunde andere sich selbst. Ausschnitt aus dem Text: Trotzdem hatte ich die Zeit mit dem jungen Birkshire genossen. Mit dem Gedanken an seine wunderschönen blauen...