Kapitel 11

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"Weißt du, seit zwei Jahren habe ich keinen mehr wirklich an mich ran gelassen. Ich habe niemandem vertraut. Aber bei dir ist es anders. Ich weiß nicht wieso, aber dir vertraue ich und bei dir fühle ich mich sicher", erzähle ich Tyler.
"Mir geht es ähnlich, ich vertraue niemandem so wie dir. Ich kann dir alles sagen und du hörst mir zu und lachst mich nicht aus. Ich kann bei dir so sein, wie ich wirklich bin und muss mich nicht verändern. Es ist vielleicht komisch, weil wir uns erst seit so kurzer Zeit kennen, aber ich glaube.. Nein, ich weiß, dass ich mich in dich verliebt habe!"
Ich gucke ihn ungläubig an. Er ist in mich verliebt? Sofort fangen die Schmetterlinge in meinem Bauch an zu flattern und ich verstehe warum ich ihm so sehr vertraue.
"Mir geht es genau so", antworte ich.
Er guckt mir tief in die Augen. Dann lehnen wir uns beide langsam nach vorne. Als sie sich unsere Lippen treffen, kribbelt es in meinem ganzen Körper. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Unsere Lippen bewegen sich synchron und ich fahre mit meiner Hand durch seine Haare, während seine eine Hand auf meiner Wange liegt und er mich mit seiner anderen Hand an meiner Hüfte vorsichtig näher zu sich zieht.
Nach einiger Zeit lösen wir uns von einander und ich lehne meine Stirn an seine und lächle ihn an. Er erwidert mein Lächeln. So sitzen wir eine Zeit lang beieinander und schauen uns einfach in die Augen bis auf einmal sein Handy klingelt und wir auseinander schrecken.
"Ja?", spricht er in sein Handy.
Dann schweigt er einige Zeit und gibt immer wieder ein "mhm" von sich. "Wir müssen runter. Deine Brüder suchen dich!", sagt er zu mir, als er aufgelegt hat.
Seufzend erhebe ich mich. Am liebsten würde ich einfach hier oben bleiben mit Tyler, aber ich weiß, dass das nicht geht. Tyler steht auch auf und nimmt meine Hand. Gemeinsam laufen wir zur Klappe, Tyler öffnet diese und springt runter. Ich setze mich hin und lasse meine Beine runterhängen. Ich habe keine Ahnung wie ich hier wieder runter kommen soll. Tyler scheint das zu bemerken, denn er sagt: "Spring runter! Ich fang dich!"
Ich lasse mich langsam tiefer gleiten und lasse schließlich mit einem kurzen Aufschrei los. Tyler fängt mich ohne große Probleme auf. Es war im Nachhinein betrachtet auch kein großer Sprung, aber von oben sieht alles höher aus. Er setzt mich vorsichtig ab und gibt mir einen kurzen Kuss. Ich gebe ihm seine Jacke wieder, da wir jetzt ja wieder im Warmen sind.
Dann nimmt er meine Hand und schließt mit der anderen die Klappe. Gemeinsam laufen wir den Weg zurück zum Schulflur. Es geht wieder dreimal links, zweimal rechts, Treppe hoch, Treppe runter. Und ich bin raus. Mensch, warum ist diese Schule so groß und so verwinkelt?
Im Schulflur angekommen, fängt Amanda an zu quietschen und rennt auf mich zu. Sie umarmt mich und ich lasse Tylers Hand los um sie auch zu umarmen.
"Du hast dich getraut", quickt sie in meine Ohr. Ich lache einfach nur.
Tyler gesellt sich zu meinen Brüdern und den anderen Jungs. Die Jungs unterhalten sich und Amanda sagt zu mir: "Darf ich dich etwas fragen?" "Klar!" "Hast du was dagegen, wenn ich mit Mason zum Schulball gehe? Er hat mich gefragt. Total süß! Er war voll schüchtern. Aber ich will unsere Freundschaft nicht kaputt machen."
Erst gucke ich sie ungläubig an und dann bekomme ich ein Lachanfall. Mason? Schüchtern? Auch die Jungs drehen sich jetzt zu uns um.
"Was ist denn mit dir los?", fragt Mason.
"Nichts, nichts!", antworte ich immer noch lachend.
Als die Jungs sich wieder umgedreht haben, antworte ich Amanda: "Klar, kannst du mit ihm gehen, aber das er schüchtern ist, kann ich noch nicht so ganz glauben."
"Oh doch, er war sehr schüchtern. Aber jetzt erzähl du erstmal von dir und Tyler."

"Später jetzt brauch ich erstmal was zu essen! Sonst sterbe ich!"

"Und was ist mit Unterricht?"
"Egal, die Doppelstunde ist eh fast rum und dann haben wir Schluss. Also was ist? Kommst du mit?"
"Klar! Sollen wir die Jungs auch mitnehmen?"
"Gerne! Außer du möchtest lieber mit mir alleine gehen und mir alles über den schüchternen Mason erzählen, den kenne ich nämlich noch nicht?"
"Ne ne, schon gut mit den Jungs. Dann kann ich Mason besser kennenlernen. Und hör auf das mit dem schüchtern immer wieder so zu wiederholen und so zu betonen!", sagt Am lachend. Ich antworte nur mit einem Grinsen.
Wir gehen die paar Schritte zu den Jungs und Am fragt in die Runde: "Kommt ihr mit was essen? Zwei Stunden haben wir eh schon fast verpasst und danach haben wir frei!"
"Klar!" Stimmen alle zu, außer Luis, Chris und Daniel.
"Was ist mit euch?", frage ich.
"Wir haben noch 2 Stunden", antwortet Luis.
Stimmt, das sagte er.
"Ihr könnt trotzdem gehen! Viel Spaß!", sagt Chris.
"Euch auch" antwortet Harry ironisch, was ihm einen Schlag gegen den Oberarm von Daniel einfängt. Wir anderen lachen oder grinsen einfach nur.

"Na dann los! Wohin geht's?", fragt Nate.

Wir überlegen einige Zeit hin und her und entscheiden uns dann für Pizza.
Wir verabschieden uns von Luis, Chris und Daniel und machen uns auf den Weg. Tyler nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. Sofort erfüllt mich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Ich lächle Tyler an und ziehe ihn noch ein Stück näher zu mir.
"Ich lass euch dann mal alleine. Ich wollte Mason ja eh noch kennenlernen", den letzten Teil flüstert Amanda mir ins Ohr.
"Okay, Viel Glück!", flüstere ich zurück.
Sie lächelt mich noch kurz an und läuft dann weiter nach vorne zu Mason. Diese dreht sich sofort zu ihr, als sie neben ihm ankommt und lächelt.

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