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Nun bin ich im dritten Monat und noch immer Zuhause. Heute habe ich wieder einen Termin zur Kontrolle.
Alles okay. Ich kann langsam anfangen zu arbeiten. Maximum sind 4 Stunden. Heute werde ich zum Trainingsgelände fahren und mir Sebastian reden. Morgen dürfte ich mit zwei Stunden anfangen dennoch alle vier Wochen zur Untersuchung. Ätzend. Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt Abzutreiben aber als sich mein Krümelchen das erste mal bemerkbar gemacht hat war es für meine Entscheidung zu spät. Ich habe es nicht übers Herz bringen können. Ich saß schon im Wartezimmer der Abtreibungsklinik geplagt vom schlechten Gewissen als plötzlich mein Handy vibriert *Julian Brandt hat etwas in seine Story gepostet* zeigt es mir an. Irgendwie war das Schicksal. Ich habe meine sieben Sachen gepackt und bin abgehauen. Zuhause habe ich rotz und Wasser geheult. Ich wusste nicht mehr weiter. Wie soll ich es ihnen sagen? wie soll ich das schaffen? Soll ich einfach abhauen und einen auf Alleinerziehend machen? Soll ich es doch abtreiben? So viele Fragen und keine passende Lösung.
Scheiße!

„Emily, schön dich zu sehen" begrüßt mich Sebastian. Er reicht mir die Hand. „Geht es dir besser?" fragt er direkt drauf. „Ja es geht mir besser. Aber darüber wollte ich mir dir sprechen."
Er nickt. „Soso, na dann schieß mal los." Ich hole tief Luft und fange an zu reden. „Ich hatte die letzten Monate nur auf meiner Couch oder in meinem Bett verbracht. Der Grund ist mein Blutdruck und das was ich damit in Gefahr bringen könnte." skeptisch nickt er mir zu. Ich rede weiter. „Es ist- ich-„ Er beugt sich zu mir rüber und nimmt vorsichtig meine Hand in seine um mir zu signalisierten, dass er hinter mir steht, egal was jetzt kommt. „Mein Arzt sagt, dass ich langsam anfange soll mit zwei Stunden und maximal 4 Stunden am Tag arbeiten darf. Ich soll Stress verhindern." Er drückt feste meine Hand und gibt mir so ein Gefühl von Sicherheit. „Sebastian ich- ich bin Schwanger" stottere ich mir zurecht. Hinter mir höre ich es scheppern. Abrupt drehe ich mich um und sehe Julian direkt ins Gesicht. Er hatte einen Ordner in der Hand, der jetzt vor ihm auf dem Boden liegt. „wie lange?" fragt er. „Was?" frage ich und merke, wie sich mein Herzschlag beschleunigt. Mein Atem wird unregelmäßig und langsam fange ich an zu hyperventilieren. Tränen treten in meine Augen. Panik überkommt mich. „Wie lange?" fragt er nochmal aber dieses Mal energisch. „Dritter Monat" meine Antwort ist mehr ein Flüstern. Ich sehe wie er angestrengt nachdenkt. „Wie viele?" fragt er jetzt. Ich schluchze. „Verdammte Scheiße, wie viele kommen in frage?" brüllt er. „Okay das reicht Julian. Du gehst jetzt besser." geht Sebastian dazwischen und versucht die Situation zu beruhigen. Julian schnaubt „ach er auch oder was?" Ich reiße die Augen auf. Was? Ich drücke mich schwungvoll aus meinem Stuhl und gehe auf ihn zu. „Du tickst doch nicht mehr ganz sauber! Du stellst mich hier wie eine hure da. Du und Nico kommen in frage. Kein anderer. Und nein, ich weiß nicht wer von euch der Vater ist. Ich hatte das auch anders geplant. Aber es ist jetzt so." Julian will gerade wieder ansetzen und los poltern als Nico um die Ecke kommt. „Was ist denn hier los? Euch hört man bis auf den Platz" hektisch atme ich ein und aus versuche mich zu beruhigen. „Unsere kleine Miss ich Vögel gerne Profifußballer hat uns was verschwiegen." wendet sich Julian nun an Nico. Oh nein! Er soll er von mir erfahren und nicht von Julian. „Hast du unserem Nico nicht noch was zu sagen?" spuckt er mir entgegen „ich-„ weiter komme ich nicht. Ein unerträglicher Schmerz gepaart mit meinem Schrei unterbrich mich. Ich sacke zu Boden und schlinge meine Arme um meinen Bauch um mein Baby zu schützen. „Ruf einen Krankenwagen. Schnell" brüllt jemand. Aber das bekomme ich nicht mehr mit. Die Schmerzen lassen mich ohnmächtig werden und mein letzter Gedanke ist mein Krümelchen.

Bad HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt