13

41 1 0
                                    

Ich bin jetzt im 6. Monat und eigentlich ging es mir bis dahin ganz gut.
Julian hat Wort gehalten. Er hat sich wirklich rührend um mich gekümmert um mich und das kleine. Er hat für uns gekocht. Er hat die Wäsche gemacht geputzt war einkaufen und das alles nach seinem Training. Ich muss wirklich sagen, er hat sich richtig ins Zeug gelegt. Es wäre fast perfekt. Aber eben nur fast. Gäbe es da nicht noch den 1,91m großen Abwehrspieler namens Nico Schlotterbeck. Ich habe Julian noch immer nicht gesagt, das er der Vater ist und Nico drängt mich immer wieder das ich es ihm sagen soll... sonst würde er das machen. Es ist also fast perfekt. Bis jetzt!
Julian und ich stehen uns gerade gegenüber und schreien uns an.
„Gott, Julian wie oft denn noch! Ich habe nichts mit Nico" Er schnaubt und verdreht die Augen. Er glaubt mir einfach nicht. Wie denn auch? Ich hatte was mit beiden und jetzt ist da ein Kind bei rausgekommen. Und für Julian gibt es die Option noch, das Nico auch der Vater sein kann. Ich weiß.. ist unfair von mir. Aber wie soll ich es ihm erklären ohne Nicos Geheimnis auszuplaudern? Das hat der gute Herr mir untersagt. „Natürlich hast du nichts mit Nico, du hast dich ja schon bumsen lassen von dem!" fängt Julian wieder an. Scheiße er hat ja recht. Aber was soll ich machen? „Julian, es ist nunmal passiert. Aber das war vor dir." Er lacht. Er lacht einfach. „Natürlich.. wenn ich länger beim Training bleibe und er das weiß hat der liebe Nico es immer super eilig nach Hause zu fahren. Oder soll ich sagen zu dir? Um dich richtig durchzunehmen!" Gott hat er das gerade wirklich gesagt? „Raus!" Schreie ich und merke die Tritte von meinem kleinen Krümel. „Mit Vergnügen" damit verschwindet er durch die Tür und lässt mich alleine.
Erschöpft lasse ich mich aufs Sofa fallen und streichle beruhigend über meinen Bauch. Ich entscheide mich für eine Runde Schlaf. Das brauche ich jetzt. Als ich wach werde schaue ich auf die Uhr. 22 Uhr. Hunger habe ich nicht. Eins schlechtes gewissen dafür schon. Ich laufe in meiner Wohnung auf und ab und drücke dann schließlich auf den grünen Knopf. Tja Julian nimmt nicht ab. Aber ich weiß, dass er noch nicht schläft. Schnell ziehe ich mir eine Jacke drüber Schuhe an und schnappe meinen Autoschlüssel. Bei Julian angekommen betätige ich die Klingel.
„Brandt" steht auf dem Klingelschild. Er lässt mich bestimmt 2 Minuten vor der Tür stehen, bis die Tür aufgeht und nicht wie erwartet Julian vor mir steht. Nein es ist Tanja. Die Tanja aus dem Club. „JULILEIN! Besuch für dich" brüllt sie. Sie trägt lediglich einen Bademantel und ihre Haare stehen ihr unordentlich vom Kopf ab. Das gleiche Bild bietet sich mir auch bei Julilein und mir wird automatisch schlecht. Ich zähle eins und eins zusammen und das Ergebnis lautet Sex. Er hat die Barbie gefickt, nachdem wir Streit hatten. Julian steht vor mir, sein Gesicht ist schockiert. „Ich wollte mich eigentlich nur bei dir entschuldigen aber ich schätze du hast deine Ablenkung schnell gefunden. Schönen Abend noch." Damit drehe ich mich um und ignoriere das leichte Ziehen in meinem Unterbauch und das brennen in meinen Augen. Das einzige, was ich höre ist „jetzt seid ihr quitt" Julian hat also geplaudert. Und verdammte Scheiße wie sind nicht Quitt. Wieso versteht er das denn nicht einfach. Ich ziehe meine Autotür auf und blicke noch einmal zur Haustür. Julian steht dort und rauft sich verzweifelt die Haare. Barbie legt von hinten ihre Arme um ihn. Mein Herz schmerzt bei diesem Anblick. Ich lasse mich erschöpft auf den Sitz fallen und verziehe das Gesicht. Ah Krümelchen, das tut verdammt weh. Nicht nur, das mir Tränen in die Augen treten wegen dem blonden Fußballer, der seine Barbie gerade zusammenfaltet. Nein auch der Schmerz in meinem Bauch tut sein übriges dazu. Leise klopft es an der Scheibe neben mir. „Em, alles okay?" fragt Julian besorgt. Nein natürlich nicht. Aber sage ich ihm das? Auch nein.
„Klar alles gut. Tschüss Julian" ich starte mein Auto und fahre auf direktem Wege zu Nico. Mit einem letzten Blick in den Rückspiegel zerbricht mein Herz in tausend teile und wie Sicht verschwimmt immer mehr.

Bad HeroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt