I think therefore I am miserable.

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Ich glaube, es liegt ein Fluch auf mir. Ein Fluch, der mein Begleiter für eine so lange Zeit war, dass ich schon beinahe seine Ankunft vergessen habe oder mein Leben ohne seine Anwesenheit. Teer hat sich in meiner Seele festgesetzt und es verschwindet einfach nicht, ich schrubbe und schrubbe; ich versuche es davon zu waschen mit einem Lächeln oder neuen Freunden. Ich glaube, ich bin verloren.

Der Fluch wächst mit meinem Hass. (Oh, niemand versteht meinen Hass, da er so allgegenwärtig ist. Ich brauchte nur etwas zu tun und der Hass entflammte. Der Hass legte sich wie eine wärmende Mutter um Zweifel und Kummer und so wuchsen sie heran.)

Wie eingebildet bin ich nur, es einen Fluch zu nennen? Ein Fluch, wenn es doch in Wirklichkeit ein Kratzer ist, mit dem ich nicht umgehen kann. Ein Schrei nach Aufmerksamkeit ruft mir jemand, der tief in meinem Inneren sitzt, zu und ich blicke dem Jemand entgegen.

Kein Kummer hat mich heimgesucht. Kein Schmerz sollte in mir erwacht sein. Kein Verrat wurde ich zu leiden, keine Sucht, keine Gewalt, keine Misshandlung.

Ich komme zu dem Entschluss, dass etwas in mir falsch ist; jedoch nicht falsch genug, um wahrlich falsch zu sein. (Es gab so vieles Falsches auf der Welt, ich war nicht so besonders.) Ich komme nun zu dem Entschluss, dass alles, was mir wehtut, nur mein Hass ist und dass mich dieser Hass nicht zu etwas Besonderem macht.

Mein ganzes Leben bestand daraus, dass mir gesagt wurde, dass ich besonders bin. Ein eigenes Schloss wurde mir gebaut und schließlich vergaß ich, dass dies keine Realität war. Ich habe nie verstanden, dass niemand etwas besonderes war in dieser Welt, sondern immer nur ein bestimmter jemand etwas war, was der Besonderheit am nächsten kam.

So gerne wollte ich es sein, doch war ich am Ende nur mittelmäßig; niemals komplett begabt. Niemals wahrlich gut, sondern nur gut darin, das Schlechte zu verschleiern, um dann zu klagen, dass niemand das sah, was ich versteckte.

Ich schuf meinen eigenen Hass.


Eine furchtbare Saat wächst und wächst in mir. Eine Saat, die verlangt, zu verschwinden. (Ich weiß nicht wohin, ich glaube, ich gönne mir nicht einmal ein Ende.)

›Akzeptiere die schlechten Tage, denn nur so kommen die guten auch.‹

Ich glaube nicht, dass meine Tage schlecht genug sind, um gute folgen zu lassen.

an alcoholics duality.     collection Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt