Nur etwas Fantasie

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„Wenn man einen geliebten Menschen verliert,
gewinnt man einen Schutzengel dazu."

Die Stimmung zwischen mir und Chris kippte ein wenig. Ich konnte meinen kleinen Bruder ansehen das er traurig darüber war, dass er Papa nicht nochmal sehen konnte. Er lief hinter mir mit sehr langsamen und Geschwächten Beinen. "Chris?" ich ging auf ihn zu und hockte mich vor ihn hin "Es tut mir wirklich leid.., aber wir können nicht nochmal umkehren" sprach ich und Chris senkte seinen Kopf "Ich weiß, Andreas.." kam es traurig von ihm. Chris lief müde auf allen vieren weiter und ich sah ihm nur traurig hinterher. Er muss wieder ein Mensch werden, aber wie kann ich ihn retten? Ich ging mit ihm weiter und es vergingen nur so die Stunden. Später als es Dunkel wurde, fing es natürlich an zu Gewittern und Chris knurrte. Er ging unter einen Baum und machte sich klein. Schon als kleines Kind kam er immer zu mir ins Bett, weil er solche Angst davor hatte. Ich ging zu ihm und setzte mich neben ihn "Ich werde dir helfen wieder ein Mensch zu werden, versprochen" Chris legte seinen Kopf auf meinen Beinen ab und schaute dem Regen zu. Ich fing an über seinen Rücken zu streicheln, damit er ruhiger wird "Alles wird gut" flüsterte ich und lehnte meinen Kopf nach hinten an den Baum. Ich sah in den Himmel hinauf und hörte wie Chris mich etwas fragte "Werden wir jemals wieder Nach hause kommen?" ich sah zu ihm runter und seufzte traurig "Ich hoffe es doch sehr.. nur habe ich bisher keine Ahnung wo wir hin müssen" antwortete ich zurück "Immer dem Licht Folgen, klar. Wir sehen ja was draus geworden ist" kam es als letztes von ihm.

Andreas schlief irgendwann ein und Chris hielt etwas die Stellung. Er versuchte Andreas etwas zu wärmen und passte auf ihn die Nacht auf. Am nächsten Tag wurde Andreas müde wach und streckte sich einmal ausgiebig. Er sah sich nach Chris um und erkannte ihn auf einer großen Wiese. Er saß einfach nur da und schaute sich die ganzen Schmetterlinge an. Andreas lief langsam zu ihm "Ist es nicht Wunderschön hier?" kam es von Chris und Andreas nickte "Sowas hab ich noch nie gesehen.." antwortete er ihm seinen Bruder "Das ist ja auch unsere Fantasie" Chris sah hoch zu Andreas, aber dieser Verstand es nicht so richtig "Wie meinst du das?" fragte er und Chris stand auf "Glaubst du nicht das jeder von uns Menschen sein eigenes Wunderland hat? Wir sind Brüder und sind beide im selben Wunderland geraten. Dann hast du noch Papa getroffen, er ist hier Gesund und lebt nun in seiner eigenen Fantasie Welt. Er beobachtet uns wahrscheinlich immer von hier unten, weil hier ist doch alles möglich? Er kann uns sehen" erzählte Chris.

"Warte, wiederhol das nochmal?" forderte ich meinen Bruder auf "Was wiederholen?" fragte er "Na, das vorletzte was du gesagt hast" Antwortete ich "Das hier alles möglich ist?" kam es fragend von ihm. Ich klatschte in die Hände "Genau das! Chris, wir können dich zurück verwandeln" kam es von mir "Andreas, wir sind aber keine Fabelwesen?" Chris glaubte nicht daran "Aber wir haben genug Fantasie" sagte ich schließlich und lächelte leicht "Vielleicht musst du ganz fest daran glauben?" fragte ich Chris, aber dieser schüttelte nur den Kopf "Das ist doch Quatsch.." er wollte es nicht versuchen "Bitte, versuche es einmal und wenn es nicht funktioniert dann gebe ich dir Recht" Chris seufzte etwas genervt und setzte sich hin. Er schloss seine Augen und dachte stark daran wieder ein Mensch zu werden. "Das ist doch Blödsinn" kam es abrupt von ihm "Versuch es weiter" forderte ich ihn auf.

Paar Sekunden später erschien um Chris ein funkeln "Es funktioniert.." kam es von mir und Chris öffnete seine Augen "Was?" Chris sah an sich hinunter "Ich spüre so ein kribbeln" sagte er im letzten Moment und stand wieder als Mensch vor mir. Ich sah ihn mit glasigen Augen an "Du bist es wirklich.." Ich umarmte ihn ganz fest und hob ihn sogar kurz hoch. Chris musste Lachen und wir beide sahen uns an "Du hast natürlich wie immer Recht" er grinste und ich zuckte mit den schultern "Ich bin eben der ältere von uns beiden!" ich grinste genauso wie mein Bruder und wuschelte ihm durch seine Haare.

Die beiden gingen weiter und suchten nach einen Ausweg aus dieser Welt "Wir werden nie etwas finden, Andreas" sprach Chris und bemerkte gar nicht, dass Andreas nicht mehr neben ihn lief sondern etwas weiter hinten erschöpft auf dem Boden saß. Chris eilte zu ihm und kniete sich hin "Bruder? Was ist den los?" er war in Sorge und legte seinen Arm um ihn "Ich weis es nicht.. Meine Beine machen schlapp und ich habe Hunger" kam es von Andreas "Wir werden etwas zu Essen finden" Chris half seinen Bruder wieder auf die Beine und stützte ihn.

Ich konnte förmlich spüren wie Andreas am zittern war und hatte Angst das wir nichts finden werden. Wir liefen schon eine ganze weile und ich konnte weit und breit keine kleine Hütte sehen oder einen Markt. Im nächsten Moment sackte Andreas wieder zusammen "Bruder.." ich sah mich Hilflos um und musste dringend eine Lösung finden. "Ich werde etwas suchen" ich lief schnell los und schaute mich nach einen Fluss um. Später fand ich tatsächlich einen und konnte ein paar Fische fangen "Das dürfte erstmal reichen.." sprach ich vor mich hin und sammelte noch etwas Holz. Als ich wieder bei Andreas ankam, sah ich ihn müde auf den Boden liegen "Andy" ich ging zu ihm und legte die Fische ab "Ich hab etwas gefunden" ich fühlte seine Stirn und fing an das Holz zu einen Haufen zu machen. Ich konnte ein Feuer machen und habe die Fische zum Essen vorbereitet. Als alles fertig war, setzte ich mich neben meinen großen Bruder, so das er sich an mich lehnen konnte. "Hier, du musst etwas Essen" Ich hielt ihm den Fisch mit den Stock hin und er nahm ihn vorsichtig "Danke.." ich sah wie seine Hände zitterten. "Hätten wir doch bloß eine Decke" dachte ich mir und fing auch an zu Essen.

Andreas und Chris werden schon bald wieder Zuhause sein können. Sie kommen ihren Ziel immer näher, nur wissen es die beiden noch nicht. Chris passte die ganze Zeit auf Andreas auf und hielt ihn so gut wie es ging warm.

Später in der Nacht hörte ich Andreas Husten und schaute mich nach ihn um „Andreas?" Ich sah zu ihm rüber und stand langsam auf. Ich lief zu ihm und kniete mich vor ihn hin „Was ist den los?" fragte ich besorgt und fühlte seine Stirn „du bist ganz warm.." Ich setzte mich hinter meinen Bruder hin und drückte ihn sanft in meine Arme „Ich bin hier" sprach ich leise und versuchte Andreas irgendwie zu helfen, aber er war so am zittern und reagierte kaum auf mich. Wir müssen dringend Nach Hause, in ein Krankenhaus. Andreas verlor immer mehr Farbe im Gesicht und schlief später irgendwann ein.

Am nächsten Morgen spürte ich keinen Druck mehr auf meinen Beinen und setzte mich schnell hin „Andreas!" Ich sah mich um und stand schnell auf. Ich konnte ihn an einen kleinen Fluss sehen, aber was hatte er vor? „Andreas was machst du da?" Ich ging auf ihn zu und sah nur noch im nächsten Moment wie er ins Wasser fiel. Er tauchte etwas später wieder auf und ring nach Luft „Hilfe!" hörte ich ihn schreien und sah etwas weiter weg einen Wasserfall „nein nein nein.." Ich sprintete los und versuchte nach Andreas zu greifen „nimm meine Hand!" rief ich panisch und sah wie der Wasserfall immer näher kam „komm schon!" Ich streckte meinen Arm so weit wie möglich aus, aber Andreas hatte keine Kraft mehr. „ich Schaffs nicht!" hörte ich Andreas rufen und im nächsten Moment fiel er den Wasserfall hinunter. Ich rannte bis zum Abgrund und holte tief Luft. Im nächsten Moment sprang ich den Abgrund hinunter und landete im Wasser. Ich tauchte auf und sah mich nach meinen Bruder um „Andy!" rief ich und konnte ihn etwas weiter weg im Wasser erkennen. Ich schwamm schnell los, hielt Andreas mit einen Arm fest und mit den anderen schwamm ich Richtung Wiese. Ich legte ihn erschöpft ab und konnte keine Reaktion erkennen. Ich krabbelte neben ihn auf die Wiese „Bruder, sag doch was.." Ich legte meinen Kopf an seine Brust und konnte keinen Puls spüren. Nein, so weit darf es nicht kommen! Hallte es mir in den Kopf und ich versuchte so schnell wie möglich meinen Bruder zu reanimieren.

Andreas im WunderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt