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Nova

Ich betrat den kahlen und lieblosen Innenhof und zündete mir eine Zigarette an. Niemand sonst war im Moment hier. Gedankenverloren starrte ich durch die Gegend, bevor ich wegrutschte.

Riley

Ich zog an der Zigarette und atmete tief ein während ich mich umsah. Diese Kleidung die wir tragen mussten, schmeichelte dem Körper überhaupt nicht. Das würde ich Sina nicht so schnell verzeihen. Bald darauf ging eine der Türen auf und ein Mädchen kam heraus. Sie hatte kinnlange braune Haare und leblose blaue Augen. Sie war hübsch. Vielleicht ein Jahr jünger als wir und in etwa gleichgroß. Sie lächelte mich an und fragte nach meinem Feuerzeug.

Charmant lächelnd gab ich es ihr. "Ich bin Sascha und du?" fragte sie neugierig. "Riley." antwortete ich ruhig. Wir unterhielten uns ein wenig und flirteten auch offensichtlich. Die ganze Zeit über spürte ich dabei einen Blick auf mir. Leider konnte ich bei der Menge an Fenstern, die in den Innenhof gerichtet waren, nicht ausmachen wer mich beobachtete. Nachdem wir ein paar geraucht haben stand das Mittagessen an. Ich hatte keinen Hunger, wurde aber zu Salat überredet. Ich unterhielt mich währenddessen weiter mit Sascha. Auch hier im Speisesaal spürte ich einen stechenden Blick.

Ich sah mich in Ruhe um. Auf der anderen Seite des Raumes fand ich den Stalker. Es war dieser süße Mensch der mit uns ein Zimmer teilte. Nach dem Essen ging ich zurück auf das Zimmer und kurz darauf betrat auch er den Raum. Ich stand mit verschränkten Armen vor meinem Schreibtisch und starrte ihn an. "Warum beobachtest du mich? Findest du mich etwa interessant?" fragte ich grinsend. Er sah mich kurz verwirrt an und grinste dann selbst. "Und was wäre wenn?" fragte er nach. "Hm ich weiß nicht.." antwortete ich leise, während ich langsam auf ihn zuging. "Woher das plötzliche Selbstbewusstsein? Gestern bist du noch fast gestorben als ich dir zu nah kam." witzelte er. "Das gestern war Nova. Mein Name ist Riley. Und deiner?" lächelte ich als ich als ich direkt vor ihm stehen blieb.

Er schien leicht nervös zu sein. Ich sah dass er schluckte und nicht wusste wohin mit seinen Augen. Sie schienen hektisch einen Ort zu finden an dem sie unbemerkt hängen bleiben könnten. Ich grinste breit als er sich räusperte. "Kirito.." brachte er gerade so heraus. Das würde ein leichtes Spiel für mich werden. Er klebt jetzt schon an mir. Langsam stellte ich mich auf Zehenspitzen. Während ich ihn beobachtete, kam ich seinen Lippen immer näher. Er leckte sich nervös über die Lippen.

Millimeter vor seinen Lippen stoppte ich und kicherte kurz. "Zu einfach.." hauchte ich ihm ins Ohr, bevor ich an ihm vorbei richtung Tür lief. Plötzlich drehte sich alles ziemlich schnell. Ich wusste nicht so recht was geschah und keuchte überrascht auf als ich mit dem Rücken gegen die Tür knallte. Er direkt vor mir, seine Hand an meinem Hals und ein hungriger, fast aggressiver Blick in den Augen.

Leicht überfordert sah ich ihn mit großen Augen an. Sekunden vergingen, die sich wie Stunden anfühlten. Dann beugte er sich vor und küsste mich. In meinem Bauch explodierten tausend Feuerwerke. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn eng an mich, während ich den Kuss erwiderte. Völlig darin versunken, vergaßen wir alles um uns herum. Es war atemberaubend.

Gerade als er mit seiner Hand unter mein Shirt glitt, klopfte es an der Tür. Genervt drückte ich ihn weg und riss die Tür auf. "Was?!" schrie ich genervt. Vor mir stand diese Nadja. Sie wollte fragen ob ich Lust hatte mit ihr eine zu rauchen. Ich verneinte wütend und knallte ihr die Tür vor der Nase zu. Kurz atmete ich tief durch bevor ich mich umdrehte. Nur um unseren Mitbewohner zu sehen wie er in seinem Bett ganz ins Eck gedrückt da saß und mich fast schon verängstigt ansah. "Er ist weg oder?" fragte ich genervt nach und bekam ein vorsichtiges Nicken. Seufzend zog ich mich zurück und lies Nova wieder übernehmen.

Nova

Verwirrt sah ich mich um und bemerkte ihn ängstlich in seinem Bett. Wenn Riley draußen war, bekam ich selten etwas mit also bekam ich Panik was sie jetzt angestellt hatte. Jedoch traute ich mich nicht nachzufragen. Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich im Zimmer. "Es tut mir leid.." flüsterte ich. Sofort entspannte er sich und lächelte schüchtern. "Schon in Ordnung.. wir kennen uns noch nicht glaube ich. Ich bin Alex. Kirito und Mikey kennst du ja schon. Und du bist Nova oder?" plapperte er drauf los und ich konnte nicht anders als ihn anzustarren. Er redete so lieb, sah mich die ganze Zeit mit riesigen Glubschaugen an und kuschelte mit diesem riesigen Haiplüschtier.

Er sah so unglaublich süß aus, ich wollte ihn fast schon fressen. Plötzlich fing er an zu grinsen. "Du wirst echt schnell rot oder?" kicherte er. Sofort hielt ich mir die Hände vor mein Gesicht. Es war leider wahr, mein Gesicht war knallrot. Aber es war mir auch unglaublich peinlich. Sofort stand er auf und berührte sanft meine Handgelenke um sie von meinem Gesicht zu entfernen. "Nein mach das nicht. Du siehst süß aus wenn du rot wirst, weißt du das?" schmollte er, in der Hoffnung ich würde nachgeben und ihn wieder ansehen.

Leider machte es die Situation nicht besser für mich. Genauso wenig dass er so nah vor mir stand, ich konnte wieder dieses Parfüm riechen. Erneut fing sich alles an zu drehen so wie gestern. Dann spürte ich plötzlich wie er seine Arme um mich wickelte und mich fest an sich drückte. Er bemerkte wohl dass ich kurz vor einer Panikattacke stand und versuchte mich zu beruhigen. Leider half das ganz und gar nicht. Diese Nähe zu diesem Menschen machte mich wahnsinnig und ich verstand nicht wirklich warum.

Er merkte wohl dass mir eine Umarmung nicht half also drückte er mich auf mein Bett, setzte sich neben mich und fing an, mir zu erklären wie er einen Hai in Goldfischgröße schrumpfen möchte und dann mit einem Minihai durch die Gegend spazieren möchte. Ich fing an zu lachen und merkte, wie ich mich langsam wieder beruhigte. Wir redeten noch eine ganze Weile über seine seltsamen Pläne bevor wir zum Abendessen gerufen wurden.

Chaotic MindedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt