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Nova

Am nächsten Morgen wurde ich von sanften Küssen auf dem Gesicht geweckt. Ich spürte Finger, die sanft über meinen nackten Körper fuhren. Während ich langsam erwachte, kehrten die Erinnerungen der gestrigen Ereignisse zwischen Kirito und Riley zurück. Als ich realisiert hatte was passiert war, riss ich die Augen auf. Mein Gesicht lief knallrot an und ich versuchte sofort aus diesem Bett zu flüchten.

Die Rechnung hatte ich ohne Alex gemacht, denn dieser legte sich einfach auf mich drauf. Im Gegensatz zu ihm, hatte ich nicht viel Kraft, was dazu führte dass ich unter seinem entblößten Körper gefangen war. Die gesamte Situation war beinahe unerträglich, denn er küsste sich langsam von meiner Wange zu meinem Hals. Leise wimmernd versuchte ich ihn von mir weg zu drücken, da mich diese Situation definitiv überforderte.

"Ich will auch.." raunte er mir ins Ohr. "Ich will das mit dir machen, was Kirito mit Riley gemacht hat.." fing er an zu schmollen. Ich wusste in dem Moment nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Denn die Art wie er sprach passte kein bisschen zu seiner Ausstrahlung. Alex fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft über meine Hüften und biss mir gleichzeitig leicht in den Hals.

Beide Punkte waren sehr empfindlich, weswegen ich aufstöhnen musste. Ich spürte dass er an meinem Hals anfing zu grinsen. "Genau das wollte ich hören." sagte er kichernd, bevor er aufstand und sich anzog. Völlig verwirrt und tatsächlich auch leicht verkatert blieb ich im Bett sitzen und sah ihn an. Er fing an zu lachen, trug eine pinke Boxershorts mit Kakteen drauf und seinen Binder. Er kam auf mich zu und knautschte mein Gesicht zwischen seinen Händen.

"Du bist so putzig!" schmollte er während er mein Gesicht abknutschte. Ich quietsche und versuchte ihn wegzudrücken, endete aber erneut unter ihm. Lachend entfernte sich Alex wieder, zog sich an und warf mir meine Kleidung zu. Ich zog mir die graue Jogginghose der Klinik an und das Shirt bevor ich mir aus der Küche einen Kaffee holte und mit diesem Plastikbecher in den Hof ging um zu rauchen.

Heute war Sonntag. Das bedeutete dass ich morgen mein erstes Gespräch hatte. Ich dachte darüber nach wie das wohl ablaufen würde. Worüber wir reden würden und wie mir das helfen sollte, kam aber nicht wirklich zu einem Schluss und würde mich wohl überraschen lassen müssen. Als ich die Klinik und meine Station wieder betrat bemerkte ich Trubel vor dem Büro. Ein paar Leute standen davor und versuchten zu hören was darin vor sich ging, jedoch ohne Erfolg.

Nach einer Weile wurde die gesamte Station in den Essenssaal gerufen. Ich saß neben Alex auf einer der Bänke. Ein paar Betreuer standen mitten im Raum. "Aufgrund der gestrigen Ereignisse, euren Alkoholkonsum und einigen anderen Dingen haben wir beschlossen dass wir vorerst keine Gruppenausflüge mehr unternehmen würden. Der Bürgermeister der Stadt hat uns heute morgen telefonisch darüber informiert, dass wir erst einmal nicht mehr auf Stadtfesten willkommen sind." erklärte einer der Betreuer. Es gab viel gemecker und gebrüll jedoch konnte keiner mehr etwas ändern.

"Ist das wegen Ella?" fragte einer der Patienten plötzlich. Während ich mich umsah konnte ich sie nicht entdecken. Sie war einer der ruhigeren und unsichtbaren Patienten, jedoch waren wir ja alle hier, nur sie nicht. Man konnte in den Augen der Betreuer plötzlich Schmerz und Trauer erkennen. Was hab ich verpasst? "Wenn wir schon bei dem Thema sind, lasst uns bitte eine Schweigeminute für Ella einlegen. Sie hat lange gegen ihre Krankheit gekämpft, verlor den Kampf jedoch gestern Abend im Krankenhaus. Für die, die es nicht mitbekommen hatten, Ella hat gestern auf dem Fest versucht sich das Leben zu nehmen und wurde in das örtliche Krankenhaus gebracht. Dort erlag sie ihren Verletzungen. Sie war ein liebes Mädchen und wir sind stolz auf sie, dass sie es solange geschafft hat, wie sie konnte." sagte ein anderer Betreuer bevor wir alle eine Minute in Gedanken an Ella still wurden.

Danach löste sich die Gruppe auf und ich sah dass ihre beste Freundin in ein Beobachtungszimmer gebracht wurde, da die Betreuer sorgen hatten, dass sie ebenfalls rückfällig wurde. Die gesamte Gruppe war gefüllt mit einer belasteten Trauer über den plötzlichen Tod einer Kameradin. Alex und ich verzogen uns wieder ins Zimmer und kuschelten, redeten über belangloses und entspannten uns den Tag über. Gegen Abend beim Abendessen brachte ich nichts runter und starrte nur auf den Teller vor mir.

Ich sah dass die Betreuer notierten, dass ich nichts aß. Das würde noch Folgen haben, das spürte ich genau. Als Alex und ich zurück aufs Zimmer wollten, bemerkte ich wie ich langsam weg rutschte.

Luna

Ich setzte mich still auf mein Bett und lehnte mich an die Wand. Obwohl meine Augen geschlossen waren, spürte ich wie Alex sich neben mich setzte. Ich rutschte ein Stück von ihm weg und bemerkte seinen verwirrten Blick. Als er meine leicht roten Wangen bemerkte lächelte er sanft. "Du bist nicht Nova oder?" fragte er vorsichtig nach. Ich schüttelte langsam den Kopf. "Luna." hauchte ich, und sah weg. Ich konnte ihn kaum ansehen.

Plötzlich spürte ich wie er ganz nah neben mich rutschte. "Hallo Luna." hauchte er an meinen Hals. Ich quietschte auf und versuchte weg zu rutschen doch er schlang seine Arme um mich und drückte mich eng an sich. Mein Gesicht war knallrot und ich fühlte mich sehr unwohl. Zum Teil auch weil mein Herz raste. Das war nicht Alex und ich traute mich nicht nachzufragen wer das war.

Er gab mir einen Kuss auf die Wange bevor er aufstand und sich streckte. "Ich bin Shadow." erklärte er lächelnd. Ich nickte kurz und rutschte peinlich berührt unter meine Decke. Er legte sich wieder neben mich aber dieses mal ohne mich zu berühren. "Du bist richtig süß!" stellte er stolz nickend fest. "Ich bin nicht süß.." versuchte ich ihn zu überzeugen während ich in meine Decke gerollt neben ihm lag, und nur mein Kopf aus der Decke ragte.

"Oh doch mega süß!" kicherte er und nahm mich mitsamt der Decke in den Arm. Ich wimmerte leicht auf. Noch nie war ich ein Fan von Berührungen. Sie machten mich nervös und ich wusste nicht was ich tun sollte. Es schien ihn aber nicht zu stören und er hielt mich einfach nur im Arm, streichelte meine Haare und sagte kein Wort. Es dauerte lange aber irgendwann entspannte sich der Körper in seinen Armen. Ich kuschelte mich nicht an ihn, rutschte jedoch auch nicht weg. Es war mir unangenehm, jedoch gewöhnte ich mich ein wenig daran von ihm umarmt zu werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 08 ⏰

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