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Riley

Ich war unglaublich wütend auf Kirito. Was dachte er wer er ist? Mich einfach so stehen zu lassen. Wütend über die Situation, ging ich zurück aufs Fest. Ich fand schnell jemanden, der mir Alkohol kaufte und begann mich zu betrinken. Der Typ war etwas älter als ich. Er sah ganz in Ordnung aus. Hatte einen leichten Bart, war trainiert und hatte ein paar Tattoos.

Nachdem wir uns ein wenig zusammen betrunken hatten, verzogen wir uns in eine ruhige Ecke. Ich wusste dass ich Kirito nicht brauchte um zu bekommen was ich wollte. Dafür musste ich niemals betteln. Der Typ war genauso betrunken wie ich. Die Sache wurde sehr intim und wir beide vergaßen die Welt um uns herum. Der fremde Mann stützte sich über meinen entblößten Körper. Ich bekam nicht mit, dass sich jemand hinter den Mann schlich.
In einem Anfall unkontrollierbarer Rage schmiss Kiritio den Mann plötzlich gegen die nächste Hauswand. Der Aufprall war so heftig, dass der Mann sofort benommen war.

Man konnte deutlich in Kiritos Augen erkennen, dass diese Szene wie ein Schlag ins Gesicht war, und er wurde blind vor Wut. Ohne zu zögern, setzte er sich auf ihn und begann, auf sein Gesicht einzuschlagen. Jeder Schlag war voller Zorn und Enttäuschung, und bald war der Mann unter ihm bewusstlos.
Blut zierte die Hände von Kirito, seine Knöchel waren offen, seine Augen waren gefüllt mit Hass und Wut.

Als er schließlich aufhörte, war seine Wut noch nicht ganz verraucht. Schwer atmend versuchte er mein Handgelenk zu ergreifen, während ich ihn mit weit aufgerissenen Augen fassungslos anstarrte. Die Situation hatte sich in wenigen Augenblicken drastisch verändert, und die Luft war erfüllt von einer bedrückenden Stille, die nur durch das ferne Summen der Stadt unterbrochen wurde.

Kirito packte mich am Handgelenk und zog mich weit weg von dem Geschehen.
„Willst du mich verarschen!"; war das erste was er schrie als wir alleine waren.
Ich reagierte nicht, ich war noch zu benommen von dem was passierte. Ich hatte Angst, war mir unklar was als nächstes passieren könnte aber der Nervenkitzel löste auch andere Dinge in mir aus, ich hatte Lust auf mehr.

Irgendwie mochte ich diese Art an Kiritio, egal wie viel Sorge mir seine Augen machten und wie harsch sein Ton war.
Doch ich war zu tief in meinen Gedanken und bemerkte nicht das Kiritio mich am Hals nahm und mir langsam die Luft zum Atmen fehlte.
„Ich sagte dir doch schon du gehörst mir!"
„Ja.", brachte ich mit einem hauch meiner Stimme raus.
Es schien ihn etwas zu beruhigen den er löste leicht seinen Griff.
Kirito zog mich mit einem entschlossenen Blick und einer sanften Berührung näher zu sich. Unsere Lippen trafen sich in einem langsamen, sinnlichen Kuss. Die Berührung war weich und vorsichtig,

Doch es blieb nicht so sanft. Kirito war immer noch wütend, auf sich selbst, auf mich und auf alles um uns herum.
Er presste mich stärker an die Wand und wollte die Kontrolle über die Situation, wieder festigte er seinen Griff um meinen Hals.
Mit seiner zweiten Hand fuhr er unter meinen Rock, er schmiss seine Idealen von Zärlichkeit über Bord. Es reichte ihm, ich sollte es wohl auf die harte Tour lernen.

Er schob meinen Slip auf die Seite und drang mit zwei Fingern in mich ein.
Ich stöhnte bei dem Gefühl auf.
„Ich hab dich vorhin lauter gehört.", raunte er in mein Ohr.
Mein Gesicht färbte sich tiefrot.
„Na komm Prinzessin oder wolltest du nicht die ganze Zeit mit mir spielen?", er küsste mich entlang meines Hales und biss an manchen Stellen fest zu.
Ein Lustschrei kam aus meiner Seele.
„Schon besser."
Kiritios Bewegungen wurden gekonnter und schneller.

„Bitte.", flehte ich.
„Wie war das?"
Würde ich wieder wie vorhin abweisend reagieren oder wusste ich gerade in welcher Lage ich mich befand?
Sekunden kam nichts von mir und Kirito war schon bereit dazu aufzuhören.
„Bitte."
Es ließ ihn Grinsen und er nahm nun drei statt zwei Fingern.
Immer lauter und öfter stöhnte ich durch seine Bewegungen, bis ich sich in seinen Rücken krallte und leicht erschöpft zu ihm schaute.
„Gutes Mädchen.", lobte er mich.
Er nahm seine Finger aus mir und leckte sich gierig darüber.

Noch leicht benommen und mit rotem Gesicht beobachtete ich ihn dabei, wie als wäre ich in einer Art Trance. "Du schmeckts echt gut." grinste er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und nahm meine Hand. Es wurde langsam Zeit zurück in die Anstalt zu gehen. Ohne ein Wort miteinander zu wechseln, fuhren wir zurück, zogen uns um und legten uns ins Bett. Er nahm mich fest in den Arm und ohne die Umarmung zu erwidern, kuschelte ich mich an seine warme Brust.

Erst nach wenigen Sekunden merkte ich, dass mir Tränen über das Gesicht liefen. Er spürte dass mein Körper zitterte und nahm mich fester in den Arm, verteilte sanfte Küsse auf meiner Stirn. Ich krallte mich in seinen Rücken und brach in seinen Armen komplett zusammen. Ich weinte gefühlt eine Ewigkeit und er hielt mich die ganze Zeit im Arm. Er fragte nicht nach, sprach kein Wort sondern hielt mich einfach fest.

Das war unglaublich beruhigend für mich. Mein Schluchzen wurde leiser und die Tränen versiegten langsam. Ich gähnte müde und kaputt aber loslassen wollte ich ihn nicht. Ich hielt Kirito fest im Arm und er mich. Immer wieder fing ich an zu weinen, beruhigte mich wieder und weinte von neuem los. Es war das erste mal seit einer langen Zeit dass ich weinte und es war ein unglaublich befreiendes Gefühl.

Kirito fing an mir über meinen Rücken zu streicheln, sprach aber immernoch kein einziges Wort. Mit der Zeit wurde ich immer müder und müder. Ich konnte meine Augen kaum noch offen halten. Es dauerte nicht besonders lange, bis ich langsam in seinen Armen einschlief. Kurz bevor mein Bewusstsein in Dunkelheit gehüllt wurde, hörte ich ihn etwas flüstern. Ich war mir nicht sicher ob ich es richtig verstand, war aber auch zu müde um nachzufragen. Und ich hoffte inständig dass ich es falsch verstanden hatte.

Denn wenn ich es richtig verstanden hatte, würde das hier bald enden.
"Ich liebe dich." waren die geflüsterten Worte, die ich hörte, kurz bevor ich in einen tiefen Schlaf fiel.

Chaotic MindedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt