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Nova

Die nächste Woche verlief ereignislos. Ein paar Zwischenfälle mit Kirito und Riley, ein paar Annäherungsversuche von Mikey die Sina aber ignorierte. Gruppentherapien und Aktivitäten. Nun war es Samstagmorgen und am Montag würde meine erste Einzeltherapiestunde beginnen.

Alex und ich haben uns mittlerweile angefreundet. Was genau wir da hatten konnte ich nicht sagen. Wir schliefen gemeinsam in einem Bett, meistens Nackt, hingen die ganze Zeit zusammen, redeten und lachten. Hin und wieder küssten wir uns aber mehr auch nicht. Ich hatte mich langsam an ihn gewöhnt und drehte nicht mehr ganz so extrem durch.

Heute war ein kleiner Gruppenausflug geplant. Psychatrie hatte Ausgang. Dazu durften wir Privatkleidung tragen. Alex entschied sich für ein schwarzes shirt und eine schwarz rote Hose, die mehr Taschen besaß als ein Taschenladen. Ich dagegen zog ein schwarzes netzartiges Dessous an, das Overknees beinhaltete die mit dünnen fäden am Hüftteil befestigt waren und dort auch weiter hoch lief. Über dem Brustteil bis zur Schulter, wobei der Bauch frei war und mein schwarzes Bauchnabelpiercing zeigte. Dazu einen schwarzen kurzen Rock an dem vorne ein paar Ketten hingen und einen schwarzen Lederbh.

Während ich meine Haare unter Aufsicht eines Pflegers glättete und ein wenig Makeup auftrug, spürte ich wie Alex mich die ganze Zeit anstarrte. Als ich fertig war und mich im Spiegel betrachtete, umarmte er mich von hinten und strahlte. "Du siehst wunderschön aus." flüsterte er. Ich wurde rot und lief wortlos aus dem Bad. Pünktlich um 14 Uhr trafen wir uns alle und stiegen in den Klinikbus ein.

Wir fuhren in die Stadt, denn dort fand ein Straßenfest statt. Während der Fahrt saß ich neben Alex, der aufgeregt darüber redete, was er alles essen wollte. Er konnte unmengen an Nahrung zu sich nehmen, ohne einen Gramm zu zu nehmen. Ich war echt neidsch darauf. Irgendwann rutschte ich weg und wusste dass auch er es bemerkte. Er hörte auf zu reden und sah eine Weile aus dem Fenster.

Riley

Ich saß im Bus neben Alex, sah kurz an mir herunger und grinste. Das Outfit hätte ich auch gewählt. Kurz nachdem wir ankamen und den Bus verließen, versuchten die Ersten schon abzuhauen. Sie wurden schnell eingesammelt und zurück gebracht. Der Rest durfte bleiben. Ich hatte in der vergangen Woche einige Streitereien mit Kirito und auch wenn er mich nun weitestgehend in Ruhe ließ, war ich immernoch sauer.

Wir durften auf dem Fest frei herumlaufen, solange wir in Sichtweite der Pfleger blieben. Ich bemerkte schnell dass mich die meisten Leute anstarrten und fing an zu lächeln. Irgendwann ging ich zu einem der Stände mit Alkohol und flirtete mit ein paar der Jungs die dort standen. Sie ließen sich schnell darauf ein und bezahlten mir meinen folgenden Alkoholkonsum. Im Gegensatz zu den anderen Persönlichkeiten hatte ich eine hohe Alkoholtoleranz.

Leider nicht unbedingt auf leeren Magen, so merkte ich den Alkohol doch schneller als erwartet. Jedoch war es mir egal. Die Jungs fingen beiläufig an meinen Körper zu berühren doch ich ließ sie machen, solange sie bezahlten. Nach einer Weile war ich mehr als nur angetrunken und einer der Jungs fing an meinen Hals zu küssen. Ich war nicht umbedingt begeistert davon, eher sogar angeekelt, jedoch bezahlten sie meinen Alkohol.

Plötzlich spürte ich einen festen Griff um mein Handgelenk und ich wurde von den Jungs weggerissen. Es passierte schnell und wirklich reagieren konnte ich nicht. Als ich sah, wer mich da versuchte zu entführen, bemerkte ich dass es Alex war. Wobei dem Verhalten nach zu urteilen eher Kirito. Er schleppte mich in eine eher abgelegene Ecke des Festes und drückte mich mit wutentbranntem Gesicht an eine Wand.

"Was willst du von mir?" sagte ich augenrollend und versuchte mir meinen Pegel nicht anmerken zu lassen. "Ich hab es echt satt mit dir Riley. Du gehörst allein mir wann verstehst du das endlich?" knurrte er wütend los und ich merkte schnell, dass auch er getrunken hatte. Seufzend wollte ich ihn von mir drücken und weggehen, so wie sonst auch, doch diesesmal lies er es nicht zu. Er packte mich am Hals und drückte mich fester an die Wand. "Vergiss es. Dieses mal rennst du nicht mehr vor mir weg." presste er aus seinen vor Wut zusammengebissenen Zähnen heraus. Einerseits fand ich diese Situation erregend, andererseits machte sie mir auch angst. So oder so, ich kam nicht weg.

Er drückte seine Lippen auf meine und in diesem Kuss lag so viel Wut und Leidenschaft dass ein Wasserfall neben mir wie eine Wüste wirkte. Kirito drückte mich mit seiner Hüfte fester an die Wand und drückte mit der Hand, die nicht um meinen Hals lag an eine empfindliche Stelle an meiner Hüfte. Ich wusste nicht einmal dass diese Stelle existierte, doch der Druck den er darauf aufbaute, sorgte dafür dass mein Körper leicht einknickte und ich in den Kuss stöhnte.

Er fing an zu grinsen. Dieses verdammte Grinsen. "Ich bin der einzige der dich zum Stöhnen bringen darf verstanden?" hauchte er, während er dunkle Flecken auf meinem Hals verteilte. Ich lehnte meinen Kopf an der Wand an und konnte nicht anders als einfach zu stöhnen. Der Alkohol, seine Worte, sein Geruch die ganze Situation machte mich wahnsinnig. Ich wollte ihn.

"Bitte.." platze es mir plötzlich mit wimmernder Stimmlage heraus. Er stoppte und sah mich überrascht an. "Wie bitte? Ich hab dich nicht verstanden Prinzessin." ärgerte er mich grinsend. "Du hast es genau verstanden! Wiederholen werd ich mich ganz sicher nicht!" schmollte ich. "Na gut." kicherte er und drehte sich einfach um und ging weg.

Sprachlos stand ich an der Wand gelehnt und sah ihm nach. Das konnte jetzt nicht sein ernst sein oder? Ich wollte ihm nachlaufen doch bemerkte während der ersten paar Schritte, dass ich bereits so nass zwischen den Beinen war, dass es mir an den Oberschenkeln runter lief. Ich quietschte auf und wurde rot. Ich hasste ihn so sehr in diesem Moment. Panisch sah ich mich nach einer Toilette um und rannte schnell dort hin als ich eine fand, um mich irgendwie ein wenig abzutrocknen. Währenddessen murmelte ich einige fiese Beleidigungen gegen Kirito. Er konnte mich doch nicht einfach so stehen lassen.

Chaotic MindedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt