Wie automatisch schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich Taehyung erblicke. Gemütlich kommt er die Straße entlang geschlendert und beginnt ebenfalls zu lächeln. ,,Hey Süßer." Sagt er und umarmt mich, was ich erwidere. ,,Hier wohnst du also." ,,Jup." ,,Eine Freundin von mir wohnt ebenfalls hier, erinnere mich daran, sie dir vorzustellen." Sagt er und amüsiert, schaue ich zu ihm. ,,Sind wir schon so weit, dass ich deine Freunde kennenlernen darf?" ,,Wenn es nach mir ginge, könnte wir auch nach zwei Dates vor den Traualtar treten, aber Lilani ist eine Person, die alles wissen muss, vor allem wenn jemand so süß ist wie du und obendrein so nah bei ihr wohnt." Wieder werde ich rot und schaue zu Boden, kann jedoch nicht verhindern, dass mein Herz höher schlägt. ,,Wirst du etwa Rot, Süßer?" ,,Ich doch nicht." Verteidige ich mich, doch sein wissendes Grinsen sagt alles.
,,Hier ist es Pump & Spice." Werfe ich schnell ein und ein raues Lachen entkommt ihm. ,,Ich bin gespannt, ob es wirklich so gut ist wie du sagst." ,,Lass dich überraschen." Erwidere ich und zwinkere. ,,Mister Jeon, ich befürchte ich lerne Sie ja heute von einer ganz anderen Seite kennen." Ich verdrehe die Augen, öffne die Tür und werde schon gleich von dem Duft von Olivanos leckeren Gerichten umhüllt. ,,Jungkook, mein Kind." Ruft Kiko sogleich und lächelnd umarme ich die Besitzerin. ,,Hast du einen Tisch für uns?" Die Japanerin schaut über meine Schulter und zieht skeptisch eine Augenbraue hoch, nickt jedoch und geht voran. ,,Setzt euch hier hin Liebchen. Kann ich euch schon etwas bringen?" ,,Ein Wasser bitte." Sagt V und ich bestelle ebenfalls dasselbe, ehe ich sie um eine Flasche Soju bitte.
Sie geht und ich wende mich zu V, der sich interessiert in dem Restaurant umguckt. ,,So kleiner Kolibri, jetzt erzähl mir doch mal, wie deine Ausbildung läuft." ,,Interessierst du dich wirklich dafür oder willst du nur nett sein?" ,,Wie kannst du mir sowas unterstellen?" gespielt schockiert hält er sich die Hand an die Stelle wo sein Herz ist und wischt sich eine Träne weg. Lachend beiße ich mir auf die Lippe und schaue weg. Kiko, bringt unsere Getränke und gibt uns dann die Karten, wo wir uns in den nächsten Minuten irgendetwas aussuchen können.
,,Kannst du etwas empfehlen?" ,,Alles." ,,Alles?" fragend schaut er auf und ich nicke. ,,Olivano, Kikos Ehemann ist der talentierteste Koch den ich kenne, er ist ein Meister was die Kochkünste der italienischen und japanischen Küche betrifft." Verblüfft lacht er und schaut sich um. ,,Es passt zu dir. Das Restaurant meine ich. Eine Besitzerin, die Japanerin ist und einen Ehemann besitzt, der Italiener ist. Etwas zu verrückt, wenn du mich fragst." Ich schaue ihn an, nicht wissend, was ich darauf antworten soll. ,,Nicht alles muss immer einen Sinn machen, erst recht nicht die Liebe. Beide lieben sich und haben ihr Herzblut in dieses Restaurant gesteckt, etwas anderes braucht es nicht." ,,Wo bist du nur mein Leben über gewesen. Heirate mich.", sagt er und ich beginne zu lachen.
Wann war ich je so unbeschwert? Zuletzt vermutlich in meiner Kindheit, zu der Zeit, wo Einhörner Prinzessinnen zu ihren Prinzen brachten und die Bösen immer verloren. Zu dem Zeitpunkt, an dem man als Kind verzweifelte, dennoch wusste, dass auf Regen immer wieder Sonnenschein folgt. Eine Zeit, in der die Gerechtigkeit darin bestand, allen Kuscheltieren ,,Gute Nacht" zu sagen, damit auch ja keines neidisch ist. Doch eben dies lehrte uns den fatalen Glauben, es allen recht machen zu können.
Mystery of Love ~ Sufjan Stevens
Der Regen prasselt hinab und bemustert die großen Scheiben des Cafe's doch uns stört es nicht. Viel zu sehr sind wir in unserer kleinen Bubble gefangen.
,,Also erzähl, wie ist die Ausbildung bis jetzt?" ,,Sie ist anders, doch ich kann mich bis jetzt nicht beschweren, zumindest nicht in allen Punkten." ,,Was heißt das?" Ich zerknülle die Serviette in meiner Hand, unterbreche dennoch nicht den Augenkontakt zu ihm. ,,Es gibt da jemanden der mich nicht leiden kann, so kommt es jedenfalls rüber." ,,Wie kann dich jemand nicht leiden?" fragt er schockiert und lässt prompt die Nudeln zurück auf den Teller fallen, was mich kichern lässt. Allerdings bleibt diese lockere Stimmung nicht, sie fällt mit meinem Seufzer und ich stochere in den Ramen rum, die uns zwischenzeitlich gebracht wurden. ,,Ich weiß es nicht, vermutlich ist er nur den Umgang mit der oberen Schicht gewöhnt." ,,Ach Gott so ein reicher Schnösel oder was?" ,,Möglich?" sage ich und V lacht abschätzig.. ,,Ich kann diese Idioten auch nicht leiden, sie halten sich für etwas besseres und denken uns mit Füßen treten zu können." ,,Hast du schon mal so jemanden tätowiert?" Er schüttelt den Kopf. ,,Nein, die letzte die mit ihrer Gucci Tasche in den Laden kam, habe ich unter Androhung der Polizei weggeschickt." ,,Wieso das?" ,,Ich zitiere 'Läden wie Ihrer sind doch so unseriös und brauchen das Geld'. Sie dachte, ich würde sie trotz ihrer Minderjährigkeit tätowieren. Was ich natürlich nicht tue." Er krempelt sich die Ärmel hoch, was seine Tattoos zum Vorschein kommen lässt. ,,Lass dich von diesen Bonzen nicht herumschubsen. Sobald er weiß das du nicht käuflich bist, wird er dich verabscheuen, in der Hoffnung du fühlst dich dadurch noch minderwertiger. Merkt er aber, dass dich dies nicht interessiert, wird er irgendwann aufhören. Sollte er dies nicht tun, schreib mir. Ich würde dem Typen, der meinen Kolibri nicht mag, nur zu gerne mal mit einigen Freunden einen Besuch abstatten." ,,Das lässt du schön bleiben." sage ich. Bevor er etwas erwidern kann, ertönt auch schon die Stimme von Olivano.
,,Jungkook, Bambino schön zu sehen dich. Lass dich drücken." Der schlaksige Chefkoch kommt an und sofort umarmt er mich. ,,Amore sagte du hier sein. Und wer das?" fragt er und deutet auf V. ,,Das ist Taehyung, ein Freund." ,,Ein Freund?" ,,Olivano." Schimpfe ich und der Koch beginnt zu lachen. ,,Kiko euch bringen gleich noch ihre berühmte Cheesecake, du kosten musst Bambino, vorzüglich auch wenn nicht wie von deine Mama." ,sagt er und ich nicke. ,,Na gut." Der Koch geht wieder und ich setze mich wieder gegenüber von Tae, der mich nur amüsiert mustert. ,,Was?" ,,Wie hast du es geschafft, dass die beiden so einen Beschützerinstinkt dir gegenüber haben? Ihre Blicke erdolchen mich ja schon fast." Er lacht und ich grinse.
,,Kiko wollte schon immer mal nach Korea, doch Olivano hat Angst vorm Fliegen. Ich bin eines Abends mal länger hier geblieben, um Kiko Fotos von Seoul zu zeigen, die ich gemacht hatte und damit führte eines zum anderen. Easy Peasy." Er lächelt und beißt sich auf die Lippen, was unglaublich heiß aussieht. Im Allgemeinen schreit alles an ihm nach purem Sex und doch ist er so eine höfliche Person. ,,Du weißt so viel über mich doch ich kenne dich gar nicht richtig." ,,Was willst du wissen kleiner Kolibri?" fragt er. Seine Augen strahlen amüsant, während auf seinen Lippen ein zufriedenes Lächeln liegt.
,,Hund oder Katze?" ,,Definitiv Hund. Ich brauche einen treudoofen Genossen, der mich liebt, weil ich da bin und nicht eine eingebildete Kotzmaschine, die nur zu mir kommt, wenn sie etwas will. Willst du meinen Hund mal sehen?" ,,Du hast einen?" ,,Na klar." Er holt sein Handy hervor und kräuselt zugleich die Lippen, ehe er seufzt und etwas wegschiebt. Einige Male tippt er hin und her, bevor er mir das Handy überreicht. ,,Ohh Gott, ist der süß." ,,Das ist Yeontan, mein Pomoranien." ,,Wie alt ist er?" ,,9 Monate." ,,Ohh Gott, ist der putzig." ,,Hundetyp?" fragt er und ich nicke. ,,Klar, mein Schatz Honey ist jetzt 14 Jahre alt, allerdings wohnt sie bei meinen Eltern, genauso wie meine Boyband." ,,Deine was?" fragt er verblüfft und diesmal bin ich derjenige, der ein Bild heraus sucht. ,,Meine Boyband aka meine Wellensittiche. In den Herbstferien kommen sie hoffentlich zu mir und dann ist die Wohnung nicht ganz so tot." ,,Boyband? Wer kommt auf solche Ideen?" ,,Ich." Grinse ich frech und er beugt sich vor, ebenso wie ich. ,,Ich würde nur zu gerne wissen, was in diesem Kopf noch alles für Ideen schlummern." ,,Vielleicht findest du es ja heraus." ,,Flirten Sie etwa Mister J?" ,,Wo kämen wir dahin. DC Fan?" frage ich mit einer süffisanten Stimme. ,,Tatsächlich nicht, der Name gefällt mir aber." ,,Wenn du dir Haare rot und blau färbst, könnte ich über grün nachdenken." flirte ich und er nickt doch kurz bevor wir uns noch näher kommen können, klingelt sein Handy und er zieht sich zurück.
,,Tut mir leid, ich muss da ran gehen." entschuldigt er sich und steht im nächsten Moment mit dem Handy an seinem Ohr auf und geht aus dem Laden. Ich lächle über beide Ohren während ich mein Handy hervor hole. Wie zu erwarten hat mir keiner geschrieben, weswegen ich einfach so durch Instagram scrolle.
,,Nicht gut mein Kind. Er ist nicht gut für dich." Erschrocken lege ich mein Handy weg und gucke zu Kiko. ,,Wieso nicht?" frage ich verwirrt und sie seufzt, als sie die beiden Käsekuchen Stücke mit den leeren Tellern unserer Hauptspeise austauscht. ,,Die ganzen Tattoos, er sieht aus wie ein Krimineller." ,,Ich habe auch Tattoos und bin nicht kriminell." ,,Du bist auch nicht Teil der Yakuza, aber er... es wirkt zwielichtig. Ich spähe ebenso wie sie um die Ecke und starre zu V, der am Telefon mit jemandem redet und sich immer wieder umguckt, so als würde er nicht wollen, dass ihn jemand belauscht. ,,Kennst du ihn wirklich so gut, um ihn einschätzen zu können?" ,,Nein." Erwidere ich ehrlich. ,,Doch wann ist ein Mensch gut und wann ist er böse? Müssen wir das nicht alle für uns selbst festlegen?" ,,Pass auf dich auf mein Kind."
Ich beiße mir auf die Lippen und schaue ein letztes Mal zu der Person, die mich hierher begleitet hat. Er ist nicht böse. Vielleicht jemand, der missverstanden wird, doch böse? Niemals.
——
3/3
I'm so sorry das das Kapitel jetzt erst kommt. Ich habe mich gestern Abend etwas mit der Zeit vertan.
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Best of me (Yoonkook|Sugakookie)
FanfictionIf a writer falls in Love with you, you can never die. Ich bin einst einem van Gogh begegnet - ein Mensch der sich der Kunst verschrieb und die Freiheit über alles stellte. Ganz im Gegensatz zum jungen Mozart, dessen goldener Käfig ihm genug war, un...