Tränen fließen mir die Wangen herunter. Meine Hände zittern, während sie sich panisch in das weiße Keramik des Waschbeckens krallen. ,,Ich kann nicht mehr." hauche ich atemlos. ,,Ich kann da nicht hin." Meine Hände verkrampfen sich, während ich mich zwinge aufzugucken. Tränen, ein ganzen Rinnsal, läuft über meine Wangen. Kein Zeichen der Schwäche, doch eines, dass das Herz etwas nicht mitmachen kann, es ist zu viel und doch sehe ich nur die Wut in meinen Augen. Die Wut auf eine bestimmte Person. Das Feuer in mir lodert und meine Atmung ist stockend. Die Hölle in mir brennt, die Wut ist in mir so groß und doch sieht man nur einen Jungen, welcher in seinem Bad vor dem Spiegel steht und sich anguckt. ,,Ich will doch nur ich sein. Wieso lässt man mich nicht leben?" hauche ich.
Doch wo die Träume beginnen, sind die Alpträume nicht weit. Die einen gut und die anderen böse, alles gleicht sich immer wieder aus und so nun auch das. Am Mittwoch betrat Yugyeom meinen Praktikumsstelle, welche von nun an auch seine ist. Doch schon nach den ersten Stunden stellte sich heraus, dass Yoongi ein Problem damit hat.
,,Kooks?" Ich schrecke auf und schaue zu Yugs. ,,Ja?" ,,Du siehst nicht gesund aus." Sagt er. ,,Das liegt am nicht vorhandenen Make-Up." Scherze ich, doch erreicht es meine Augen nicht. ,,Es ist nur" beginnt er doch bricht er schnell ab. ,,Lass uns einfach weiter machen." Werfe ich ein und auch wenn es ihm deutlich missfällt, so geht er meiner Aufforderung nach und wechselt stattdessen das Thema. ,,Das Jugendamt hat sich jetzt übrigens in die Angelegenheit mit dem Kindergarten eingeschaltet." ,,So weit schon?" erwidere ich geschockt und er nickt. Yugyeom wechselte seinen Praktikumsplatz recht schnell, nachdem ihm die Missstände in dem Kindergarten, wo er zuvor war, auffielen. ,,Krass oder?" ,,Allerdings." ,,Da fällt mir ein, wir müssen im Essensraum noch die Stühle runterstellen." ,,Na dann los." Yoongi, welcher im selben Raum wie wir ist, denkt natürlich nicht daran mitzukommen, doch umso schöner ist es, mit Yugyeom alleine zu sein.
,,Min denkt auch, wer er ist oder?" fragt mein Klassenkamerad und ich nicke. ,,Schon die ganze Zeit. Aber lass ihn, ich will keinen Ärger mit ihm." ,,Kein Wunder. Der Kerl hat Geld und schafft es wahrscheinlich jeden zum Schweigen zu bringen." ,,Geld regiert die Welt. So war es doch schon immer." ,,Eine Schande.", murmelt er, während wir die Stühle runterstellen.
Doch die Ruhe hält nicht lange an, wie könnte sie das auch, wenn er immer in der Nähe ist. Wir müssen uns entscheiden, was wir tun oder lassen und doch kann er es nicht. Egal welche Maske ich in seiner Gegenwart trage, es ist nie richtig. Alles in mir schreit zu fliehen und doch bleibe ich hier und leide. In seiner Nähe fühle ich mich so unwohl, wie ich es noch nie zuvor irgendwo tat.
Wieder mal sitzen wir im Bastelraum und gehen einige Schulsachen durch, zumindest bis die Klingel ertönt und Yugs abrupt seine Sachen zusammen räumt. ,,Hupps, meine Kinder kommen." Begründet er sein ruckartiges Handeln und ich nicke. Die Tür knallt zu und wieder bin ich alleine mit ihm. Eine Kälte breitet sich im Raum aus und sein stechender Blick lässt mich zunehmend nervöser werden. ,,Yugyeom scheint ein netter Kerl zu sein, doch pass auf." ertönt seine Stimme und ich stoppe in meiner Bewegung. Regungslos verharrt der Stift auf der Linie, als ich meinen Blick hebe und in seine emotionslosen Augen schaue. Wie kann es sein, dass ein Mensch keine Gefühle mehr über seine Augen zeigen kann? Wie kalt kann er sein, wenn sein Seelenspiegel erloschen ist?
,,Seine Freundin kann schnell zur Furie werden. Erst recht, wenn sie eifersüchtig ist und weiß das Yugyeom Bi ist." Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht unkontrolliert etwas zu sagen, der Stift bohrt sich in das Papier und doch breche ich den Blickkontakt nicht ab. ,,Ich hatte nicht vor etwas mit ihm anzufangen." Erwidere ich und ein raues Lachen entkommt ihm. Ein Hauch von Spot schleicht sich in seinen Ausdruck und ich verkrampfe mich. ,,Natürlich nicht. So wie du dich an ihn ranschmeißt, soll ich dir das glauben?" Ungläubig schaue ich ihn an. ,,Was mache ich?" frage ich fassungslos und er beginnt zu schmunzeln. ,,Dich ihn anbiedern, verstehst du das etwa nicht?" fragt er gespielt mitfühlend, doch im nächsten Moment beginnt er wieder zu lachen. ,,Du bist amüsant und doch so leicht zu durchschauen." ,,Wie kann ein Ekel wie du nur so einen Job ausführen?" ,,Ohh wissen wir uns etwa nicht mehr zu verteidigen und sinken nun auf das Niveau von Beleidigungen?" ,,Ihr denkt auch echt, das jedes Mädchen und jeder Junge, welcher mit euch redet etwas von euch will oder?" ,,Wenn es doch so ist Jungkook?" Sein Blick ist geprägt von Spott, als er sich zu mir dreht und lächelt.
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Best of me (Yoonkook|Sugakookie)
FanfictionIf a writer falls in Love with you, you can never die. Ich bin einst einem van Gogh begegnet - ein Mensch der sich der Kunst verschrieb und die Freiheit über alles stellte. Ganz im Gegensatz zum jungen Mozart, dessen goldener Käfig ihm genug war, un...