An manchen Tagen wirkt die Zeit wie eine Illusion, wie etwas was sich steuern lässt, wenn man denn weiß wie. Doch auf der anderen Seite, ist es auch wiederum die Zeit selbst, die uns steuert. Schöne Momente vergehen wie im Flug und andere wiederum gar nicht, selbst wenn man es sich doch so sehr wünscht. Der erste Praktikumstag beginnt heute.
Nervös wie eh und je stehe ich vor der Tür der Einrichtung. Mein Herz schlägt wie verrückt und doch kann ich mein Lächeln nicht unterdrücken. Um mich herum hat sich in letzter Zeit so viel geändert, wie kann ich da immer noch derselbe sein? Dies ist der Beginn von etwas Schönem, der Beginn von etwas Neuem. Wann werde ich je bereit sein neue, mir unbekannte, Situationen ohne diese ganzen worst case Szenarios, betreten zu können? Vermutlich niemals.
Das Summen der Klingel, die ich zuvor drückte, ertönt und noch einmal atme ich tief durch, bevor ich die Tür öffne und hinein gehe. Ein kleiner Vorraum, gefolgt von dem Treppenaufgang erstreckt sich vor mir. Auf der ersten Ebene zu der die Treppe führt, steht eine kleine Frau. Mit adretter Kleidung und kurzen braunen Haaren, guckt sie zu mir. ,,Hallo, du bist bestimmt unser neuer Praktikant." ,,Genau, ich bin Jungkook." ,,Ich bin Frau Ohms, komm, ich bring dich zu unserem Chef." ,,Das wäre nett." Sage ich und die Frau, welche schon etwas älter ist, lächelt mir aufmunternd zu und geht dann voran. Herr Wendel, der Chef der Einrichtung geht mit mir die erste halbe Stunde eigentlich nur die ganzen Abläufe durch, erklärt mir wo und wann ich eingeteilt bin, belehrt mich und zeigt mir schlussendlich die Einrichtung.
,,Hier sind wir im Bastelraum, wo Sie sich die meiste Zeit aufhalten werden. Frau Teip, das ist ihr neuer Praktikant.", sagt er zu einer molligen Frau gewandt, die mich schon die ganze Zeit mit einem breiten Lächeln angrinst. ,,Ach ja." ,sagt die Frau mit den lockigen Haaren und kommt sofort zu mir. ,,Großartig, hast du schon alles gesehen?" ,,Ja, Herr Wendel hat mir bereits alles gezeigt." ,,Perfekt dann können wir ja gleich planen." Erwidert sie. ,,Na nicht so voreilig. Kollegen, bitte einmal hergehört."
Alle ,,Kollegen" gucken auf, inklusive eines schwarz haarigen, jungen Mannes, der mich vor Schock die Augen weiten lässt. Min Yoongi. Er bemerkt meinen Blick, denn alles, was er tut, ist die Augen zu verdrehen und seinen Blick wieder zu senken. Schmerzhaft schlägt mein Herz gegen meine Brust und ich wende den Blick ebenfalls von ihm ab, um die anderen Mitarbeiter des Hortes mit einem Lächeln begrüßen zu können. Nachdem sich der Trubel wieder gelegt hat, setze ich mich mit an den Tisch neben Frau Teip, meiner zukünftigen Praxisanleiterin, um die ersten Details zu besprechen. Als meine Praxisanleiterin ist sie meine Ansprechpartnerin, wenn ich Fragen habe oder auch einfach nur einen Rat brauche. Ich gehe mit ihr und ihrer Gruppe mit, helfe und versuche hauptsächlich von ihr zu lernen.
Doch meine Gedanken schweifen immer wieder zu Yoongi, er kennt mich nicht, wieso hat er die Augen verdreht? Hätte er nicht wenigstens den Anstand besitzen können, Herrn Wendel zuzuhören und nicht gleich den Blick zu senken? Dass es ihn nicht interessiert, wer ich bin, muss er ja wohl nicht so offensichtlich zeigen.
Doch nun ja, wir Menschen werden vermutlich immer wieder anders auf andere Menschen reagieren. Wir freuen uns, verspüren Abneigung und gehen in vielerlei Gedanken durch, ob wir diese Person mögen oder nicht. Es ist genauso verrückt, wie auch merkwürdig.
Genauso merkwürdig ist es auch, in einen Raum zu kommen und 25 Kinderaugen auf einem liegen zu haben. ,,Hey ich bin Jungkook! Ich bin ab heute der Praktikant von Frau Teip. Ich helfe ihr ein bisschen und natürlich auch jetzt euch." Die Kinder nicken und stellen sich anschließend in einer Reihe an, damit wir essen gehen können. Der Essensraum ist im Gegensatz zu ihrem Klassenraum im Erdgeschoss. Es ist ein großer Saal, der eine Einlassung an, wo die Kinder sich ihr Essen von der Küchenfrau abholen können. ,,Jungkook?" ,,Ja?" ,,Bist du jetzt für immer bei uns?" ,,Dieses Schuljahr bin ich bei euch und danach müssen wir mal gucken. Wie heißt du denn?" ,,Josie." Sagt sie und ich beginne zu lächeln. ,,Ein schöner Name." ,,Meiner ist auch schön, soll ich ihn dir verraten?" fragt ein weiteres Mädchen und ich nicke. ,,Na unbedingt." ,,Emily." ,,Ohh ja der ist auch schön." ,,Wusstest du das Emily und ich den selben Nachnamen haben?" ,,Ach ja?" ,,Ja, wir heißen beide Schmidt, aber wir sind nicht verwandt." ,,Na das ist ja mal ein lustiger Zufall." ,,Ja oder." ,,So Mädels ich glaube jetzt müsst ihr euch aber anstellen. "Wir wollen doch was essen." ,,Stimmt."
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Best of me (Yoonkook|Sugakookie)
FanficIf a writer falls in Love with you, you can never die. Ich bin einst einem van Gogh begegnet - ein Mensch der sich der Kunst verschrieb und die Freiheit über alles stellte. Ganz im Gegensatz zum jungen Mozart, dessen goldener Käfig ihm genug war, un...