Auf dem Weg ins Zimmer traf Jessica Thadchaini. „Seid ihr fertig?", fragte Thadchaini sie und Jessica nickte. „Okay, gut", sagte Thadchaini und ging an Jessica vorbei. Jessica drehte sich fragend um „Wieso? Was ist los?", fragte sie ihre jüngere Schwester und Thadchaini lächelte sie an. „Lucien hat mir angeboten, dass er mich in die Menschenwelt bringt", sagte sie zu ihr und Jessica sah sie einfach nur an und schüttelte leicht mit ihrem Kopf. „Warte noch", sagte sie leiser und nickte mit ihrem Kopf in Richtung Terrasse. „Lass ihn sich fertig machen", sagte sie zu ihr und Thadchaini sah sie an. „Lass ihn erst noch essen", fügte sie noch hinzu, da sie dachte, dass Lucien, wie sie auch, erst nach dem Training anfing zu essen.
Thadchaini sah sie mit offenem Mund an „Seit wann kümmert es dich?", fragte sie monoton und Jessica sah sie gleichgültig an.
Thadchaini konnte wieder erkennen, wie ihre Gesichtszüge härter wurden. Wie sie kurz ihre Augen schloss und es ihr egal wurde. „Tut es nicht", sagte Jessica und drehte sich um. Sie schüttelte den Kopf. Es war ihr egal, soll sie ihn doch fragen, dachte sie sich. Lucien muss selber wissen, wann und wie er sie dahin bringt.
Thadchaini wollte was sagen. Sie wollte ihre Schwester aufhalten, aber zu spät. Jessica war in ihr Zimmer gestürmt und Thadchaini merkte den Fehler den sie gemacht hatte. Konfrontation. Sie wurde wieder wütend. Es konnte so nicht weitergehen, dachte sei sich. Sie ging die Treppe nach oben und sah Lucien am Ende der Terrasse stehen. Seine Haare hatte er zu einen Zopf geflochten. Die Illyrianische Rüstung hatte er wie Jessica auch an. Sie hatte recht. Er war noch nicht fertig. Aber zu spät. Lucien drehte sich um, da er gehört hatte, dass jemand auf die Terrasse gekommen war. Er lächelte sie leicht an.
„Hallo", begrüßten sich beide und Thadchaini kam näher zu ihn.
„Hättest du Zeit mich in die Menschenwelt zu bringen in laufe des Tages?", fragte sie ihn „Zu Jurian", fügte sie hinzu, obwohl er das bereits wusste. Denn wo soll sie sonst hin.
Lucien nickte und streckte eine Hand aus. „Jetzt?", fragte er sie und Thadchaini sah ihn an. „Nur wenn es passt", sagte sie und er hielt ihr weiter die Hand hin.
„Okay", sagte sie und nahm seine Hand.
In der Menschenwelt angekommen und vor Jurians Haus, drehte sie sich noch einmal zu Lucien um. „Dankeschön", sagte sie und er nickte ihr zu.
„Ich komme in zwei Stunden wieder", sagte er und Thadchaini nickte und dann war er wieder verschwunden.
Thadchaini klopfte an die Tür und Jurian machte ihr sie mit einem weiten Lächeln auf „Hallo", begrüßten beide sich und Jurian nahm ihre Hand und küsste sie. Danach gestikulierte er, dass sie eintreten solle und das tat sie.
Sie ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Jurian kam mit zwei Gläser Wasser in der Hand zu ihr und reichte ihr eins davon. „Dankeschön", sagte sie und er setzte sich neben sie.
„Wie geht es dir?", fragte er sie und sie sah ihn an. Er strich ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht und sah sie eindringlich an. Thadchaini schaute ihn auch an
„Sag mir was los ist", sagte er sanft „Ich sehe es dir an", fügte er hinzu und streichelte ihre Wange.
Thadchaini atmete laut aus und trank einen Schluck Wasser.
„Es ist so, dass ich immer Hilfe brauche", sagte sie „Ich kann hier nicht alleine hinkommen. Ich brauche immer jemanden dee mich bringt und abholt", sagte sie und er nickte. „Und dazu kommt noch Jessica", sagte sie und knetete ihre Hände in ihrem Schoß.
„Egal was ich mache. Egal wie ich mit ihr rede...ich komme nicht zu ihr durch", gestand sie. „Entweder ich bin wütend oder sie ist es. Ich weiß nicht mehr, wann wir das letzte mal eine Unterhaltung hatten, wo wir uns keine Vorwürfe gemacht haben", sagte sie und sie spürte Jurians Finger unter ihrem Kinn. Er zwang sie ihn anzuschauen.
„Ihr wart eigentlich schon immer so gewesen", fing Jurian an „Aber wie wäre es, wenn ihr euch einmal die Zeit nimmt euch hinzusetzen und über alles zu reden?", fragte er und strich über ihre Wange.
„Du hast mir erzählt, dass sie schnell dicht macht", sagte er und sie nickte. „Dann finde heraus warum", er sah sie eindringlich an
„Frag sie was los ist. Halte sie fest"
„Das funktioniert nicht", sagte sie sofort und schüttelte den Kopf
„Konfrontiere ich sie damit, dann ist sie schneller weg, als du sehen kannst", sagte sie und Jurian lachte leicht
„Dann gib nicht auf", sagte er „Halte deine Hand ausgestreckt"
„Ich soll meine Hand weiter ausstrecken?", fragte sie nach und er nickte.
„Gib ihr immer wieder die Möglichkeit mit dir zu sprechen. Gib ihr die Möglichkeit zu dir zu kommen", sagte er und sie nickte
„Lauf ihr hinterher. Mach die Tür wieder auf, wenn sie die zuknallen sollte", sagte er und nahm ihre Hand in seine
„Aber gib nicht auf", sagte er und sie nickte
„Und das erste Problem", fing er an und lächelte sie an „Zieh bei mir ein", sagte er und Thadchaini sah ihn verwundert an „Ich soll was?", fragte sie und er nickte nur. Er stand auf und gestikulierte mit seinen Armen und zeigte auf die vielen Zimmer. „Das Haus ist groß", sagte er „Ich bin alleine", fügte er hinzu und zwinkerte ihr zu „Wir mögen uns", sagte er noch leiser als zuvor und Thadchaini strahlte ihn an.
„Einziehen", murmelte sie leise und sah wie Jurian nickte er setzte sich wieder neben sie und hielt seine beiden Hände an ihren Wangen und sah sie an.
„Nur wenn du möchtest", sagte er und Thadchaini sah ihn auch an. Sie legte ihre Hände auf seine und nickte „Ja", flüsterte sie und lehnte sich nach vorne.
Als sich ihre Lippen mit seinen trafen, da explodierte gefühlt alles um sie herum. Die Welt hörte auf sich zu drehen. Jurian zog sie näher zu sich und Thadchaini legte ihre Hände in seinen Nacken. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Gestern war Lucien wiedergekommen. Aber jetzt waren sie alleine. Als sie den Kuss beendeten lächelten sie einander an und Jurian strich ihr sanft über ihre Wange.
Thadchainis Herz müsste explodieren, so schnell wie es schlägt, dachte sie sich. Noch nie hatte sie jemanden geküsst. Jurian lächelte sie immer noch an und trank einen Schluck Wasser. „Komm", sagte er und zog sie mit sich.
„Wir beide Frühstücken", sagte er und sie nickte.
~
Als Jessica die letzten Bücher einsortiere und den Wagen wieder zurück rollte, wo er am Anfang stand, da spürte sie ihren Bauch grummeln.
Sie ging die Treppen wieder nach oben und ging zu Clotho, um ihr Bescheid zu geben, dass se fertig war.
Clotho nickte und schrieb mit ihrem magischen Stift
„Wie fühlst du dich?", fragte Clotho und Jessica schaute sie an
„Gut", sagte sie knapp und meinte es so. Sie fühlte sich wirklich gut. Sie hatte Boxen gelernt und konnte den Wind teilen.
„Du siehst müde aus", schrieb Clotho und Jessica atmete genervt aus und nickte. Sie hatte zwar schon Tage nicht mehr in den Spiegel geschaut, aber sie war auch Müde. Jessica hätte nicht gedacht, dass man ihr das ansehen würde. Vor allem, da Clotho es immer wieder ansprich. Clotho schrieb dies immer und immer wieder. Was sie damit bezwecken wollte, wusste sie nicht.
„Ich schlafe sehr schlecht", log Jessica sie an. Jessica schlaf kaum. Sie blieb die meiste Zeit wach und sitzt am ihren Schreibtisch. Sie konnte und wollte nicht zu lange schlafen. Sie wollte verhindern, dass sie träumt.
Clotho nickte und schrieb wieder
„Trink vor dem Schlafen gehen einen Kräuter Tee"
Jessica nickte. „Bis Morgen", sagte sie und drehte sich um. Sie würde diesen Rat mit guten Gewissen ignorieren.
Als sie aus der Bibliothek ins Haus der Winde eintritt, da hörte sie Cassian.
„Da ist sie ja", sagte er und winkte Jessica zu sich. Cassian war am essen und klopfte neben sich auf dem Hocker. „Komm frühstücke mit mir", sagte er und Jessica lächelte leicht.
Sie setzte sich neben ihn und vor ihr tauchte ein Teller auf mit Pancakes und ein Orangensaft. Sie schaute zu Cassian und er zwinkerte er ihr zu.
„Das kannst du gut gebrauchen", sagte er mit vollem Mund und Jessica lachte leise.
Als Jessica anfing zu essen, da schaute sie seitlich zu ihn „Wo hast du Azriel gelassen?", fragte sie ihn und er verdrehte spielerisch die Augen
„Er hat wie immer ohne mich gegessen", sagte er und lachte. Jessica lachte mit ihm, weil sie genau wusste warum.
„Wieder nur am angeben", sagte sie leise und er schubste sie leicht von der Seite.
„Und wie läufts mit dem Training?", fragte er sie und sie nickte „Sehr gut", sagte sie und trank den letzten Schluck Orangensaft aus.
„Heute haben wir Boxen geübt", sagte sie und Cassian nickte und grinste sie an.
Als er aufgegessen hatte und sah, dass Jessica auch fertig war, stand er auf.
„Komm", sagte er und nahm ihren Arm und zog sie aus der Küche raus
„Was machen wir?", fragte sie ihn und als er sie auf die Terrasse zog, konnte sie sich denken, was er wollte.
„Los", sagte er und stellte sich Kampfbereit hin. Jessica stellte sich gegenüber von ihm in der gleichen Position hin.
Cassian grinste sie an und sie ihn.
Jessica kam näher und täuschte einen Schlag vor. Cassian reagierte schnell und duckte sich. Doch als sie tatsächlich ausholte, da wurde sie von ihm aufgehalten. Er hatte ihre Faust mit seiner Hand umschlossen und zog sie zu ihn. Cassian drückte Jessicas Rücken an seiner Brust und hielt ihren eigenen Arm mithilfe seiner Hand gegen ihren Hals. Jessica atmete schnell aus. Cassian tat ihr nicht weh. Er wollte ihr nur zeigen, was passieren kann.
„Was machst du jetzt?", fragte er sie weder arrogant noch wütend. Er wollte ihr einen Trick beibringen.
Jessica versuchte sich aus seinem Griff zu lösen, aber ohne Erfolg.
„Dein Ellenbogen", sagte Cassian und Jessica spürte seinem Atem an ihrem Ohr. Cassian war sehr groß. Er überragte Jessica um zwei Köpfe.
Cassian berührte ihren freien Ellenbogen „Damit kannst du dich befreien", sagte er „Ramm ihn einfach in die Rippen", sagte er, aber Jessica schüttelte den Kopf. „Ich will dir nicht-"
„Tust du nicht. Mach", sagte er und sie tat es. Ihr Ellenbogen stieß gegen einer harten Wand aus Muskeln. Er löste zwar nicht seinen Griff, aber er lockerte sich für einen kleinen Moment, den Jessica ausnutzte, um sich zu befreien.
Cassian hielt sich kurz seine Rippen und grinste sie an. „Genau so", sagte keuchend und Jessica ging auf ihn zu „Entschuldige", sagte sie zu ihn und er schüttelte den Kopf. Er nickte ihr danach anerkennend zu.
Er legte seine Hände auf ihre Schultern „Ich sehe großes Potential in dir", sagte er und Jessica schaute auf den Boden. Sie spürte wie er ihren Kopf anhob, indem er ihr Kinn packte. „Ich werde dich mit Freude trainieren", sagte er und ließ sie los. Jessica lächelte ihn an und Cassian grinste sie an.
„Was plant ihr beiden?", fragte Mor lachend und stellte sich zu Jessica. Jessica lächelte sie an und Cassian zwinkerte „Wir haben unser erstes Date ausgemacht", sagte Cassian und Jessica lachte und schüttelte ihren Kopf dabei. Mor lachte auch.
„Haben wir nicht", sagte Jessica lachend zu Mor und Mor nickte. Sie wischte sich eine Träne aus dem Auge und boxte Cassian gegen die Schulter.
„Geh Trainieren oder was auch immer du machst", sagte Mor lachend zu ihn und Cassian hob ab in den Himmel. Jessica schaute ihn nach, bis Mor sie anstupste.
„Hast du schon gegessen?", fragte Mor sie und Jessica nickte „Mit Cassian", sagte sie und Mor nickte. „Okay", sagte sie und drehte sich wieder um. Jessica folgte ihr und im Wohnzimmer traf sie Lucien wieder. Er saß auf der Couch und las das Buch, was Jessica ihn gegeben hatte.
Jessica setzte sich in den Sessel und schloss kurz ihre Augen
„Müde?", fragte Lucien sie und Jessica hörte, wie er das Buch zuklappte.
Sie öffnete wieder ihre Augen und nickte ein wenig. Lucien sah sie an „Ihr seit auch spät gekommen", sagte er und lachte leise. Jessica lachte auch und kratzte sich ihren Hinterkopf. „Du warst dann aber auch lange wach", sagte sie und er nickte. Jessica legte ihren Kopf schief und sah ihn an. Ihr fiel wieder etwas ein, was Lucien ihr zeigen wollte. Sie schaute auf seine Hände und als hätte Lucien ihre Gedanken gelesen legte er das Buch weg.
„Du wolltest mir zeigen, was du alles kannst", sagte sie zu ihn und sie musterte ihn. „Du kannst den Wind teilen, dich heilen und Feuer heraufbeschwören", sagte sie und Lucien fing an zu lachen.
„Heraufbeschwören klingt gut", sagte er und stand auf.
„Ich zeige es dir", sagte er und ging die Treppen nach oben. Jessica fragte sich, wie oft sie heute wohl noch die Terrasse sehen würde.
Lucien blieb in der Mitte stehen und sah Jessica fordernd an
„Was möchtest du sehen?", fragte er sie und Jessica zuckte mit den Schultern.
„Was kannst du de-"
Auf einmal schwebte über Luciens ausgestreckter Hand ein Vogel aus puren Feuer. Jessica schaute immer wieder zu Lucien und auf den Vogel.
„Unglaublich", murmelte sie und kam näher. Sie sah Lucien lächeln und als er sah, wie Jessica ihn fasziniert anschaute, da grinste er.
„Wow", sagte Jessica wieder und traute ihren Augen kaum.
„Einen Pegasus", sagte sie und in der nächsten Sekunde schwebte über Luciens Hand ein Pferd mit Flügeln.
Jessica fing an zu grinsen „Wie magisch", sagte sie und streckte ihre Hand aus. Lucien änderte den Pegasus wieder zu einem Vogel. Er streckte die Hand weiter aus und der Vogel begann wirklich zu fliegen. Nicht nur über seine Hand, sondern zu Jessica.
Der Feuer Vogel flog kreise um Jessica und sie verfolgte ihn mit ihren Augen.
„Streck deine Hand aus", sagte Lucien zu ihr. Sie sah ihn fragend und er nickte ihr zu. Als Jessica ihre Hand ausstreckte, landete der Vogel auf ihrer Handfläche. Er war warm, aber nicht heiß, dass man sich verbrennen konnte.
„Wow", sagte sie wieder und traute ihren Augen kaum.
Lucien lächelte sie immer noch an und Jessica löste ihren Blick vom Vogel und sah Lucien an. „Das ist unglaublich", sagte sie zu ihn.
Lucien legte seinen Kopf schief „Ich hätte es dir schon vorher zeigen sollen", gestand er „Ich wusste nicht, dass es dir so viel Freude macht", sagte er leiser und Jessica grinste „Ich bin total geschockt", sagte sie und der Vogel war immer noch auf ihrer Handfläche. „Ich hätte nie gedacht, dass man sowas machen kann— Das ich es anfassen kann", sagte sie.
Lucien trat näher und der Vogel flog wieder zu ihn. Diesmal landete er auf seiner Schulter. Als Lucien wieder seine Hand ausstreckte, erschien ein zweiter Vogel. Und noch einer und noch einer. Er ließ sie los und die Flogen alle umher. Um Jessica. Um Lucien. Einer landete auf Jessicas Schulter, wieder ein anderer auf Luciens Hand.
„Das ist atemberaubend", sagte Jessica und hielt ihre zweite Hand ausgestreckt und ein dritter Vogel setzte sich. Lucien lächelte sie an und etwas vertrautes leuchtete in seiner Brust auf.
Plötzlich waren alle Vögel weg und Lucien sah zu Jessica. Seine Augen verrieten ihr alles. Er war glücklich und freute sich. Lucien sah in Jessicas Augen das selbe. Als hätten beide stumm kommuniziert lächelten sie sich an und nickten sich zu. Für außenstehende mag es komisch wirken, dachte Jessica sich, aber für sie war es mittlerweile normal. Lucien verstand sie, auch wenn sie das ungerne zugeben möchte. Aber andersrum genau so. Jessica verstand auch Lucien, auch wenn sie das nicht gerne zugeben möchte.
„Lucien", fing Jessica an und sah ihn in die Augen „Das war wunderschön", sagte sie und grinste. Lucien machte eine anfällige Handbewegung und schüttelte den Kopf. Jessica schaute ihn daraufhin gespielt wütend an.
„Für dich sei das wohl normal", sagte sie und ging auf ihn zu „aber das ist es nicht", sagte sie. Sie fragte sich, warum er nie Anerkennung annimmt.
Lucien erinnerte sich an etwas. Er wollte ihr was geben.
Er zuckte mit den Schultern und ging an ihr vorbei und zog sie mit ihn.
„Ich zeige dir was", sagte Lucien zu ihr und ging mit ihr in seinem Zimmer.
Das aller erste mal sah Jessica sein Zimmer. Es war fast genau so eingerichtet wie ihres. Es war dunkel gehalten. Lucien war sehr ordentlich. Sie bemerkte, dass sein Schreibtisch zwar voller Papiere war, aber nicht unordentlich war.
„Hier", sagte er und gab ihr eine Schatulle in die Hand.
Jessica sah ihn fragend an und Lucien nickte auf die Schatulle in ihrer Hand „Öffne es", sagte er und sie hob den braunen Deckel an. Sie wusste nicht, was es war. Es war ein weißer Stab mit einer flexiblen Kugel dran, die man in verschiedene Richtungen biegen konnte.
„Es ist ein Fae Licht", erklärte er und tippte auf die Kugel. Sie fing an zu leuchten.
Jessica öffnete ihren Mund und wollte was sagen, aber Lucien fing an
„Jeden Abend, wenn ich mir was zu Trinken hole, dann sehe ich Licht brennen bei dir im Zimmer", sagte er und kratzte sich am Hinterkopf.
„Ich dachte mir, dass du bestimmt am lesen bist"
Jessica nickte und verstand „Es ist ein kleines Licht, was du an deinen Büchern heften kannst", sagte er und Jessica nickte.
„Dann kannst du in der Nacht gemütlich lesen und das vielleicht auch im Bett", sagte er und sie schaute ihn an.
Denn natürlich wusste er, dass das Licht nicht bis zum Bett ausreichte. Natürlich wusste er, dass sie Stunden um Stunden am Schreibtisch gesessen hatte Nachts. Natürlich wusste er alles.
„Ich-", fing Jessica an und konnte den Satz nicht beenden. Sie schaute wieder zum Fae Licht und Lucien hin und her und lächelte
„Danke", sagte sie leise. Sie schaute Lucien an und ging auf ihn zu. Sie umarmte ihn fest. Lucien erwiderte die Umarmung „Es ist nur eine Kleinigkeit", sagte er und Jessica schüttelte den Kopf. Es bedeutete ihr so viel mehr. Sie hatte schon lange keine Geschenke mehr bekommen. Und erst recht nicht ein Geschenk, wo jemand sich Gedanken drüber gemacht hatte.
„Dankeschön", sagte sie wieder und ließ ihn los. Beide schauten sich in die Augen und zum ersten mal sah sie pure Freude in seinem Blick. Sein goldenes Metall Auge klickte, als er zu ihr runter schaute und er die Dankbarkeit und die unausgesprochenen Gedanken bei Jessica entdeckt. Sie merkte wie sein Blick zu seinem Schreibtisch ging. Er kratzte sich am Hinterkopf „Ich muss jetzt los", sagte er ein wenig leiser. Jessica nickte und ging zu seiner Tür, die Schatulle fest in ihrer Hand. Lucien war sofort hinter ihr. Als sie die Tür aufmacht und aus dem Zimmer geht, nimmt Lucien ihre Hand und küsste Handoberfläche und verbeugte sich. Jessica errötete leicht und ihr Blick ging zu ihrer Hand
„Gern geschehen", murmelte Lucien an ihrer Hand und lächelte sie an.
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A court of fire and shadow | ACOTAR
FanfictionAls Feyres zwei Schwestern entführt werden von dem König von Hybern und den menschlichen Königinnen, muss sie zusehen, wie ihre Schwestern in den Kessel geschubst und zu Fae werden. Wie verläuft die Geschichte nun weiter? Was wird aus den zwei älte...