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 Wir waren mittlerweile eine Freundesgruppe geworden. Marlene, Jenny, Noah, Leo und ich.

Wir unternahmen viel zusammen. Waren mit dem Bus ins Kino gefahren, bei uns gibt's kein Kino, sind Eis essen gegangen und haben für Jenny und mich die Abschlusskleider gekauft, welche wir morgen brauchten. Ich freute mich schon riesig auf den Abschlussball. Einerseits war ich mit der Schule fertig und andererseits freute ich mich auf den Ball mit meinen Freunden.

Der Tag, an dem wir unsere Kleider und das passende Zubehör gekauft hatten, war den Jungs nicht besonders leichtgefallen. Sie mussten uns bewerten, beurteilen und entscheiden. Dafür hatten sie eine großartige Modenshow.

Nach ein paar Stunden waren sie dann einfach verschwunden und sind erst am Abend wieder aufgetaucht. Es kann ihnen niemanden verübeln.

Marlenes Freund, er kam extra angereist, begleitete sie. Die beiden bildeten ein wunderbares Paar zusammen. Jonas, ihr Freund, war ziemlich groß und hatte braune Haare und braune Augen. Er war immer freundlich und höflich zu seinen Mitgenossen. Die zwei passten gut zusammen.

Das Kleid welches Jenny morgen tragen wird, ist ein bodenlanges Abendkleid. Es ist in einem dunklen Marineblau gehalten und hat ein figurbetontes Oberteil mit Spitzenverzierungen. Das Kleid hat einen V-Ausschnitt und ist ärmellos. Ihre schmale Taille wird durch eine Schleife betont. Es passte gut zu ihrem Aussehen.

Mein Kleid ist zweiteilig, das Oberteil ist ein ärmelloses Crop-Top mit hohem Kragen, es ist mit aufwendiger Spitze verziert.

Der Rock ist lang und fließend, mit einem hohen Schlitz an der Seite, der das Bein enthüllt. Aber natürlich nicht zu weit.

Das Kleid ist aus einem glänzenden, satinähnlichen Stoff gefertigt und ist in einem schönen Türkisblau gehalten.

Es war nicht so teuer gewesen, wie die Kleider, die die anderen Mädchen in meiner Klasse gekauft hatten, aber mir gefiel es sehr gut und ich wollte mich in dem Kleid wohlfühlen. Leonardo begleitet mich. Er kann wohl sehr gut tanzen und die anderen Jungs aus meiner Klasse waren entweder schon vergeben oder waren nicht meine besten Freunde.

Ich saß jetzt also in meinem Zimmer an dem Schreibtisch und versuchte mir eine großartige Frisur zu machen. Funktionierte Semi gut. Das Tutorial war einfach zu kompliziert, also rief ich Jenny an. Sie kam ein paar Minuten später und schon probierten wir alle Frisuren aus die es auf YouTube gab.

„Jenny?"

„Mhm?"

„Warum hast du mir eigentlich nicht erzählt das Leo dein Cousin ist?"

„Wäre das denn wichtig gewesen?"

„Wichtig vielleicht nicht, aber du hättest es trotzdem mal erwähnen können, oder?"

Sie schwieg eine Zeitlang. „Ich hatte mich mit Leos Familie mal zerstritten. Es gab so ärger, dass wir wochenlang nicht mehr mit ihnen geredet haben."

„Ihr?", fragte ich. „Meine Familie und ich", antwortete sie.

„Wie gings weiter?", wollte ich wissen.

„Ich war damals noch sehr jung, ich habe nicht immer alles verstanden. Aber wir waren nochmal bei den Elshers gewesen und haben dort zu Mittag gegessen. Ich, Leo und Noah sollten dann schließlich die Küche verlassen, da unsere Eltern noch was zu besprechen hatten. Paar Minuten später sind meine Eltern dann gekommen und haben mich abgeholt und sich nicht mal von den Jungs verabschiedet."

Sie schaute mich traurig an. „Was ist dann passiert?", fragte ich sanft nach. Ich wollte nicht in alten Wunden bohren, musste jetzt aber endlich mal alles verstehen.

„Wir sind umgezogen. Ich fragte meine Eltern, warum sie denn nicht mehr mit den Elshers reden würden." Sie schaute traurig rein, als sie mit das erzählte. Ich nahm sie in meinem Arm und drückte sanft ihre Arme.

„Meine Eltern haben mir es nie richtig erklärt, nur so was von, Abergläubisch, denken sind was besonders und andere Vorfahren als wir." Ich muss ziemlich verwirrt geguckt haben, denn Jenny schickte mit einem Achselzucken hinterher, dass sie es damals ja selbst nicht verstanden habe.

„Aber jetzt hast du es?", hakte ich nach. „Ich habe mich ein bisschen umgehört und nachgelesen, aber eigentlich möchte ich nicht mehr darüber reden", sie schaute mich entschuldigten an, und machte mit den Frisuren weiter.

Am Abend lag ich im Bett und dachte nochmal über alles nach. Ich hatte ein komisches Bauchgefühl, was nur bedeuteten konnte, dass morgen irgendwas passierte. Ob Positiv oder Negativ wusste ich nicht.

Ich würde es erst morgen erfahren.......

Ich bekam eine Nachricht.

Sie war von Jenny.

Gehst du morgen wirklich mit Leo hin? Überlege es dir nochmal.

Gestern Nacht - An Adventure just with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt