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Mir wurde die Luft aus dem Körper gedrückt. Ich spürte, wie sich meine Lunge zusammendrückte.

Irgendwas Schweres landete auf meinem Körper. Etwas Warmes. Etwas mit zwei Armen und einem sehr vertrauten Geruch.

"Leo!", ich schrie erschrocken auf. "Leo? Bist du es?".

Leonardo versuchte etwas Umständliches von mir herunterzuklettern und drückte mir dabei den Ellenbogen in die Magengrube. Darauf hin rammte ich mein Knie in seinen Bauch, ich wusste noch nicht hundertprozentig, dass es Leonardo war. Die Person stöhnte auf und rollte von mir runter.

"Zoe? Bist du es?", er schaute mir in die Augen. Diese Augen, welche ich schon so lange vermisst hatte. Er stand auf und klopfte sich den Staub, welcher in der Luft lag, von der Hose. Ich hatte seine gewohnten Bewegungen und Handlungen so sehr vermisst.

Ich fühlte mich, als würde ich hier schon seit Wochen sein. "Können wir gehen?", fragte ich ihn. Ich wollte unbedingt von hier. Weg von Amander, welche mir so unglaublich ähnlich sah.

Amander. Die dieselben Augen hatte wie ich. Dieselben Gesichtszüge hatte wie ich.

"Sicher", Leonardo nahm meine rechte Hand in seine linke Hand. Und zog mich hoch. Ich stand noch zögernd auf meinen Beinen, wie als hätte ich mich zu lange nicht mehr bewegt.

Als ich sicher stand, schaute ich hoch zu Leonardo. Da er ein paar Zentimeter größer war als ich, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen schauen zu können. Nun trat ich noch einen weiten Schritt nach vorne um näher bei ihm zu sein.

Ich wollte ihn küssen. Ihm zeigen, wie sehr ich ihn in den letzten Stunden vermisst hatte. Vergessen war der Groll auf ihn. Ich wollte, dass er mich in seine Arme nahm und mich nie wieder losließ, meinen Kopf an seiner Halsbeuge vergraben und die Augen verschließen und den ganzen Mist einfach vergessen.

Ich sah in seinen Augen die Spiegelung von mir selbst. Stelle mich auf die Zehenspitzen und legte meine rechte Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Meine Lippen trafen seine und ich spürte, wie er sich kurz versteifte. Ich zögerte kurz, aber als er sich entspannte und mich noch näher zu sich zog, wusste ich, dass alles Okay war.

Seine Hand lag auf meiner Hüfte und blieb dort liegen.

"Na, wie süß! Da haben sich ja zwei gefunden."

Wie vom Blitz getroffen, machte sich Leonardo von mir los und stellte sich vor mich.

"Amander!", er knurrte fast. 

Gestern Nacht - An Adventure just with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt