Feuer und Wasser 3.0 (Lu)

Wie geht es jetzt weiter?

„Wieso darf ich denn nicht gehen?!" Wütend stampfte ich wie ein kleines Kind mit meinem rechten Fuß auf den Boden und stemmte meine Hände in die Hüfte.

„Weil dein Vater gesagt hat, dass wir zwei hierbleiben. Außerdem muss doch irgendjemand Wache halten und das Schiff beschützen."

Ich musste zugeben Izo war hartnäckiger als anfangs angenommen, denn immerhin versuchte ich ihn schon seit einer gefühlten Ewigkeit davon zu überzeugen mich auch in die Stadt gehen zu lassen.

„Aber das können doch Namur und Flamenco machen!"

„Maluna..."

Ich hasste es, wenn Izo mich bei meinem richtigen Namen nannte, er war bei Weitem der Einzige auf dem gesamten Schiff der es tat, bloß weil seine höflichen Manieren es nicht erlaubten mich Kleine, Lu oder bei einem anderen Spitznamen zu benennen. Vor allem aber hasste ich es,wenn ich sowieso schon leicht gereizt war, denn dann strahlte es noch mehr Missmut und Verärgerung aus. Trotzig und seine Entscheidung nur schwer akzeptierend ließ ich mich zurück auf meinen Po fallen, Izo bekam stattdessen nur meinen Rücken zu sehen, so beleidigt war ich. Doch ihn störte es anscheinend überhaupt nicht, während er ganz fokussiert seine Pistolen reinigte.

Ob ich ein paar Minuten warten und dann einfach heimlich meine Chance ergreifen sollte? Ein Versuch wäre es zumindest wert.

„Wo willst du hin?" Er sah nicht mal von seiner Arbeit auf und doch hatte er mich direkt durchschaut, nur weil ich mich von meinem Platz erhoben und Richtung Innenraum gegangen war.

„Ich... ich habe Durst."

„Maluna, ich weiß, dass du dich aus meinem Blickfeld schleichst um dich dann bei der nächstmöglichen Gelegenheit weg zu teleportieren. Das kannst du vergessen! Dein Vater wird mich umbringen und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust."

„Ich möchte doch nur helfen", seufzte ich, als er mich am Kragen zurückführte.

„Was glaubst du würde passieren, wenn du jetzt einfach zum Auktionshaus läufst? Was glaubst du, würdest du dort vorfinden? Hier auf der Insel finden keine gewöhnlichen Auktionen statt, wo es darum geht Schiffe, Gebäude, Schmuck oder ähnliche wertvolle Schätze zu ersteigern. Hier werden Menschen und andere Lebewesen wie Abfall behandelt und in Ketten gelegt, nur damit sie irgendein reicher Kerl oder Weltaristokrat kauft um sie anschließend zu versklaven. Das ist kein Spiel, das ist purer Ernst und deshalb bleibst du hier!"

Bei dem Gedanken daran, dass meine Mutter und meine Tante gerade wie wertloses Zeug verscherbelt werden sollten, drehte sich mir der Magen um.

„Mit Menschenhandel ist nicht zu spaßen."

„Man merkt, dass du einen kleinen Bruder hast", grummelte ich.

„Findest du?" Mit einem kleinen, flüchtigen Lächeln ließ er mich schließlich los. „Kiko ist zwar nicht mehr ganz so jung wie du, aber ja auch er hat früher oft seinen Kopf durchsetzen wollen."

„Wie ist er so?"
„Mein Bruder? Wieso fragst du?"
„Naja, ist er so wie du? Ist er hübscher oder gar schlauer?"

„Hm... lass mich mal überlegen..." Izo schien ernsthaft zu überlegen und ich freute mich, denn mein Plan schien tatsächlich zu funktionieren.

„Also er ist ziemlich stark und unheimlich talentiert mit dem Schwert. Er hat sich schon immer für mich eingesetzt, obwohl er der jüngere von uns beiden war."
„Ich glaube er hat dich halt sehr lieb."

„Ja, das mag sein... weißt du, manchmal vermisse ich meine Heimat und die Samurai in Wano Kuni. Aber ich weiß, wenn ich dort wäre, dann würde ich die Moby Dick und euch Knallköpfe vermissen. Zum Glück war Marco damit einverstanden gewesen, mich vor 3 Jahren dort für ein paar Monate abzusetzen. Das war eine tolle Zeit und vor allem Kiko hat sich so gefreut mich zu sehen. Stell dir vor, er hat glatt wieder angefangen zu weinen, so als wäre er erst 5 Jahre alt... aber so ist er nun mal... nah am..."