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Hailey

Ich hatte starke Kopfschmerzen und mir taten mehrere Stellen an meinem Körper weh. Allerdings nicht so, als könnte ich mich nicht bewegen sondern so als hätte ich überall einen blauen Fleck der bereits fast verheilt war. Mein Hals fühlte sich besonders trocken an. Ich wollte mir die Augen reiben um wirklich wach zu werden, spürte dabei aber einen furchtbaren Schmerz durch meine linke Hand. Also lies ich meine Hände wieder fallen.

„Hailey?? Hailey mein Schatz!!! Du bist wach! Oh mein Gott Hailey! Wir haben dich wieder!"
Meine Mutter hielt meine rechte Hand und weinte vor Freude.

Moment was war passiert? Meine Mutter? Wie kann meine Mutter nur... oh man ich hatte geträumt. Mir stiegen ebenfalls die Tränen in die Augen, da ich tatsächlich kurz dachte, ich hätte einen Mann gefunden und wäre schwanger. Aber meine Mutter war ja nicht dabei. Also kann es nur ein Traum gewesen sein.

Ich versuchte sie anzulächeln und strich mit meinem Daumen langsam über ihre Hand um sie zu beruhigen.

„Ich bin so froh, dass du wach geworden bist. Schatz ich hoffe du weißt, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe! Aber mindestens genauso viele Sorgen hat sich Agnar gemacht! Er ist ein wirklich guter Mann Hailey."

Ich weinte gemeinsam mit ihr, bis mir ihre Worte bewusst wurden.
„Agnar? Das heißt, ich habe das nicht alles geträumt??"
Ich begann viel stärker zu weinen und wusste einfach nicht was ich machen sollte.

„Oh Gott nein mein Schatz! Du bist nach Norwegen gekommen, hast Agnar kennen gelernt und mich am Tag deines Einzuges bei ihm angerufen und mir erzählt wie glücklich du bist. Kurze Zeit später wurdest du entführt und gefoltert. Wir haben so lange nach dir gesucht und endlich haben wir dich wieder!"

Sie küsste, voller Erleichterung und Freude, meine Hand während ich realisierte, dass das alles wirklich passiert war. Ich hatte nichts davon geträumt!

„Wo ist er?"
„Ich werde ihn holen gehen. Er war jeden Tag an deiner Seite. Jede Nacht schlief er hier im Raum und jedes Mal mussten wir ihn ewig überreden, damit er duschen geht, was isst und was trinkt. Er müsste mit dem duschen mittlerweile fertig sein. Ich werde ihn holen gehen."

Sie rannte aus dem Zimmer und ich wusste einfach nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte. Ich war überglücklich, dass ich nicht geträumt hatte und ich konnte kaum glauben, dass meine Mutter hier war. Er war jeden Tag und jede Nacht bei mir?

Plötzlich spürte ich einen wahnsinnigen Schub an Hoffnung und Freude, von der ich wusste, dass es nicht meine Gefühle waren. Was war hier los?

Die Tür wurde aufgerissen und da stand er. Er war genauso wunderschön wie in meiner Erinnerung. Mir kamen erneut die Tränen, als er die wenigen Schritte auf mich zukam und meine Hand nahm. Er schaute mich an und auch er begann zu weinen. Dann beugte er sich zu mir runter und küsste mich sanft auf meine Lippen. Ein Welle von Liebe, Geborgenheit, Freude und Lust überschwappte mich und ich hatte Schwierigkeiten direkt wieder Luft zu holen.

„Es tut mir so unendlich leid was passiert ist. Ich hätte bei dir sein sollen, ich hätte dich beschützen sollen, ich hätte dich vorher markieren sollen, ich bin schuld daran, dass du so zugerichtet wurdest! Ich hätte es doch merken müssen, dass Bente wahnsinnig war! Ich weiß nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann. Es tut mir so unendlich leid mein Schatz! Ich habe dich so vermisst und ich hatte mir so große Sorgen gemacht, dass du nicht mehr aufwachen würdest. Das hätte ich nicht überlebt Hailey! Ich hätte nicht überlebt wenn du es nicht getan hättest. Schatz ich kann und ich will nicht mehr ohne dich leben! Ich danke dir so sehr, dass du wach geworden bist. Danke danke danke!"

Er redete so schnell, dass ich das Gefühl hatte, seine Worte kamen erst später bei mir an.
Ich hob meine Hand und legte sie ihm an die Wange. Ich versuchte zu sprechen.
„Ich muss .... Ich muss dir nichts verzeihen Agnar. Du bist nicht Schuld an dem was passiert ist. Ich bin da! Ich bin hier bei dir. Es wird alles gu..."
Ich zog erschrocken die Luft ein, nahm die Hand von seiner Wange und legte sie mir auf den Bauch. Ich versuchte etwas zu spüren aber da war nichts. Mir kamen erneut die Tränen. Wie sollte ich ihm das bloß erklären?

Frozen MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt