21. Dunkelheit.

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Karma POV:

Regen. Nichts als Regen. Der Himmel war grau, und es das Prasseln der Regentropfen brüllte durch die Gegend. 

Mein Regenschirm hätte dem Wasser nicht standgehalten. Deswegen habe ich ihn zuhause gelassen. 



Ich war schwarz angezogen. Für diesen Tag habe mir extra einen schwarzen Anzug gekauft. Schwarze Anzugshosen hatte ich schon. Der Donner knallte, und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Mir fiel ein, warum ich überhaupt hier war.


Meine Schuhe knirschten auf dem Kiesweg. Ich ging an Reihen von Grabsteinen vorbei. Aber ich fand ihn einfach nicht. Plötzlich stoppte ich. Etwas weiter weg stand eine schwarz gekleidete Gestalt. Ich nährte mich der Person. Ich konnte ihr nicht ins Gesicht schauen.


"Entschuldigung, wissen Sie wo das Grab ist?"

"Ja. Geh zur Kirche."


Sie war am anderen Ende des Friedhofs. Ich machte mich auf den Weg. 

Die Kirche war alt. Sehr alt. Die Buntglasfenster waren alle grau. Sie waren schon lange nicht mehr farbig. Die Hälfte der Fenster war zerbrochen. Das Dach ist an einigen Stellen eingestürzt. Dachschindeln lagen auf dem Boden. 



Der Boden war an einer Stelle aufgebrochen, und enthüllte den Erdboden. Die Pflastersteine der Kirche lagen zerbrochen daneben. Über der Stelle war das Dach ebenfalls kaputt, und es regnete hinein.



Die Kirche war lang. Ich ging an unzähligen langen Bänken vorbei, viele von ihnen waren an manchen Stellen zersplittert. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich es. 

Erde. Saubere, nasse Erde. Kein Insekt war zu sehen. Alles tot.



Keine Blumen. Keine Engelsfiguren. Keine Bilder. Keine Laternen. Nur ein alter Grabstein. Er zerbröckelte an manchen Stellen. Das Grab war nicht schön. Er hat es nicht verdient.

Ich sah nach oben. Durch das gebrochene Dach prasselte der Regen auf mein Gesicht. Er war kalt. Aber nicht nass. Über dem Dach flogen Krähen. 

Als ich wieder nach unten sah, war das Grab immer noch da. Fuck. Es ist wirklich kein Traum.



Ich nahm Rose, und pflanzte sie behutsam in die Erde. Sie wird nicht sterben. Sie ist stark wie er.



Danach holte ich die Fotos aus meiner Tasche. Die Gesichter waren unkenntlich. Ich musste sie nicht erkennen können, ich wusste was sie darstellten.

Ich legte sie auf das Grab. Sie wurden nicht nass. 

Jedes Bild, ließ mich trauriger werden. So sehr, dass es wehtat. 

Als ich alle platziert habe, sah ich dass die Rose schon gewachsen war. Sie war blau. Ich musste lächeln. Eine schöne Rose. Schön wie er.



Ich weinte nicht. Das habe ich schon genug getan. Niemand darf an diesem Ort leiden. Niemand. Es wurde schon genug Leid angetan.



Ich entfernte mich vom Grab. Es regnete immer noch. Meine roten Haare waren nass.



Als ich die Kirche verließ, suchte ich nach der Gestalt. Sie war weg.



Ich öffnete die Zauntür. Mich empfing Nebel. Endloser Nebel. Ich ging weiter und wurde vom Nebel verschluckt. Als ich zurückblickte, sah ich nur den endlos langen schwarzen Zaun.



"Leb wohl, Nagisa."




E



Todesengel - Assassination Classroom (Karmagisa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt