22. Einsamkeit. Vertrauen. Wiederkehr.

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Karma POV:

"FUCK!", schrie ich.

Ich lag in meinem Bett. Durch die ganze Warterei bin ich müde geworden und tatsächlich beim Zocken eingepennt. Ich wünschte das wäre nicht passiert. Das war der übelste und schlimmste Albtraum den ich bisher hatte. 

"Scheiße Nagisa! Wo bist du?!", fragte ich mein Kissen. Dieses gab mir keine Antwort. Blödes Kissen, dachte ich.

Ich sah auf meine Armbanduhr. 00:21. Ich sah auf den Fernseher. Meine Stimmung hob sich. Ich habe Level 33 erreicht. 

"Ok, genug Battlefield 1.", sagte ich mir selbst und beendete das Spiel. 

"Zeit für Elden Ring."

Nachdem ich 10 Minuten mit dem Charakter erstellen beschäftigt war (ich habe mir ein Youtube Tutorial angesehen, wie man Senator Armstrong in Elden Ring macht) startete ich das Game.


3 schmerzhafte und epische Stunden später.


"Ok, genug gestorben.", sagte ich mir selbst. 

Nachdem ich die Xbox ausgeschalten habe, war ich unschlüssig darüber, was ich machen sollte. Mein Bauch begann mir Vorschläge zu machen.

Ich steuerte auf den Kühlschrank zu.

Zeit für einen Mitternachts....NACHmitternachtssnack.

Mein Bedürfnis nach Essen stillte ich mit Fisch und Risotto. Ich mochte den Geruch von Zwiebeln.

Nachdem der Fisch fertig war, und das Risotto ebenfalls, ging ich zum Tisch und aß mein Essen. Die Stille kotzte mich an. Normalerweise unterhielt ich mich mit Nagisa. Selbst wenn wir nicht redeten, seine Präsenz reichte aus. Aber jetzt war es totenstill. Nur das Kratzen des Bestecks, mein Schmatzen und das Schneiden des Fisches war zu hören.

Als ich aufgegessen habe, räumte ich den Tisch ab und legte das Geschirr in die Spülmaschine. 

In meinem Zimmer holte ich mein Fotoalbum heraus. Jedes Bild erzählt eine Geschichte. 

Ich merkte, dass Nagisa mir fehlte. Früher, wo ich noch allein gelebt habe, war die Stille kein Problem für mich. Entweder drehte ich meine Stereoanlage auf, oder zockte irgendetwas. Die Ruhe ist nie schlimm für mich gewesen. Aber jetzt? Jetzt war die Stille unerträglich. Sie erdrückte mich, ließ mich klein fühlen. Wo bist du, Nagisa?

Um diese Zeit kommt Nagisa wahrscheinlich nicht hierher. Er pennt sicher bei Sugaya-Kun. Ihm geht es sicher gut. Beruhigt schlief ich ein.


Ich wachte auf. Habe ich gerade Schläge an der Tür gehört? Ich sehe besser nach.

Hastig rannte ich zur Tür, wo mich ein erschöpfter und pitschnasser Nagisa empfing. Der arme Kerl hat sich gegen den Türrahmen gelegt, und eine Lederjacke über den Oberkörper gegeben, um wenigstens etwas Wärme sparen. Anscheinend hat er hier versucht zu schlafen. Mit Horror bemerkte ich, dass er komplett voller Blut war.

Seine Haare hingen nach unten. Der Todesengel zitterte am ganzen Leib, und öffnete sein Auge. Schwach sah er mich an.

"Bist ja doch noch aufgewacht.", sagte er gequält.



Ich trug den nassen Nagisa ins Badezimmer, wo ich ihm ein Bad einließ. Seine nassen und blutigen Klamotten warf ich in die Waschmaschine. 

Seine Wangen waren rot vor Kälte, und er zitterte immer noch.

Als das Bad voll war, legte ich den tapferen Jungen in das warme Wasser. Sein Zittern ließ nach, und er entspannte sich. 

Todesengel - Assassination Classroom (Karmagisa)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt