𝐀𝐂𝐇𝐓𝐙𝐄𝐇𝐍

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𝓸𝓷 𝓼𝓮𝓴𝓲𝔃

Langsam öffnete ich die Schatulle und entdeckte einen wunderschönen Ring. Ich schluckte und schaute ihn schockiert an. War jetzt der Moment gekommen, an dem ich ein Heiratsantrag bekam? Ich wäre zumindest nicht abgeneigt von der Idee, also wartete ich bis er anfing zu sprechen.

»Amara, eigentlich wollte ich dich zum Essen ausführen, aber so jetzt nachdem wir miteinander geschlafen haben, kann man wahrscheinlich nicht mehr an Romantik toppen.«, sagte er und setzte sich zu mir ans Bett.

Ich musste unglaublich anfangen zu lachen und schaute ihn weiterhin überrascht an.

»Eigentlich hatte ich daran gedacht dich erstmal zu fragen, ob du meine Freundin wieder sein möchtest, aber diesen Part würde ich gerne überspringen. Also eigentlich können wir auch jetzt wieder eine Beziehung führen, aber eigentlich möchte ich das nicht.«, erzählte er nervös. Als er abermals wieder durch seine Haare ging, nahm ich seine Hand in meine und sah wie er tief ein und aus atmete.

»Amara Alvarez, du weißt, dass ich viel drum herum rede und du weißt auch, dass ich gerne Dinge überstürze, aber ich habe endlich die Frau an meiner Seite, mit der ich immer schon nachts einschlafen und morgens aufwachen wollte. Ich will nicht mehr, dass das eine leere Vorstellung bleibt, die ich aus unserer früheren Beziehung ganze Zeit mitnahm. Diesmal möchte ich nicht nur dein Freund sein, sondern der Mann an deiner Seite. Ich möchte dir zeigen, dass ich mich an dir und nur dir binden möchte. Ich möchte dir zeigen, dass ich nicht nur ein Mann, sondern auch ein Vater sein kann und wir hoffentlich die kleine Familie aufbauen werden, die wir gemeinsam planen. Möchtest du Amara Yildiz werden?«, wollte er wissen, während er sich vermutlich oft versprach, aber das machte alles noch viel romantischer.

»Ja, natürlich möchte ich das.«, sagte ich und sprang in seine immer noch nassen Arme. »Ich habe umsonst geduscht, weil ich vermutlich gleich wieder ins Schwitzen gerate.«, flüsterte er, bevor er mich in einen leidenschaftlichen Kuss zog.

»Ich muss erstmal kommentieren, dass ich es richtig schlimm fände, wenn du so ein großes Tamtam gemacht hättest, nur damit ich deine Freundin werde. Besser für dich, dass du dich noch gerettet hast.«, sagte ich mahnend und sah wie er mit den Schultern zuckte.

»Selbst wenn du jetzt nur meine Freundin wärst, hätte ich so schnell wie möglich trotzdem den Antrag gemacht, denn ein weiteres Mal werde ich dich nicht mehr gehen lassen. Darauf kannst du nämlich wetten, zukünftige Frau Yildiz.«, sagte er selbstsicher und schmiss seine Sachen, die ich ordentlich hingelegt hatte wieder zu Boden, um mehr Platz zu schaffen.

»Ist das dein ernst? Ich habe sie doch extra ordentlich hingelegt.«, meinte ich, als meine Augen über den Boden schweiften.

»Amara, hängst du gerade? Du hast gerade zugesagt meine Frau zu werden und klagst über Klamotten die auf dem Boden liegen. Das wird noch öfters in unserer Ehe passieren.«, meinte er, während er mich auf seine Beine zog und sein Handtuch auch zu Boden warf.

»Vermutlich werden wir dann auch jeden Tag deshalb streiten.«, murmelte ich, als ich seinen Körper ein weiteres Mal begutachtete.

»Besser für mich, denn Versöhnungssex ist immer intensiver.«, sagte er grinsend und küsste mich wieder.

Währenddessen schlugen wir unsere Köpfe an gefühlt jeder Stelle des Bettes, manchmal wurde deshalb vor Schmerz aufgestöhnt, aber überwiegend aus Lust.

Tatsächlich hatte ich mit ihm vor Jahren mein erstes Mal, was ich vor allem in diesem Moment nicht bereute, da er immer der Einzige gewesen war, mit dem ich schlief. Wichtig war nur für mich, dass er es nicht erfahren würde, da ich etwas Schwierigkeiten damit hatte zu akzeptieren, dass ich nicht die einzige Frau in seinem Leben war, mit der er schon Geschlechtsverkehr hatte.

Als er bemerkte, dass ich in Gedanken versunken war und kaum einen Mucks von mir gab, sah ich wie er seinen Kopf von unten hob und verwirrt in mein Gesicht schaute.

»Stimmt was nicht?«, wollte er wissen, als ich nur meinen Kopf schüttelte. »Alles perfekt.«, sagte ich und biss mir auf meine Lippen.

Später lagen wir beide außer Atem wie schon zuvor auf dem Bett und kuschelten uns erschöpft aneinander.

Ich strich oft über seine Lippe, die vor ein paar Stunden noch am Bluten war. Er hatte die Augen geschlossen, war aber noch nicht eingeschlafen.

»Von wem wurdest du so zugerichtet?«, flüsterte ich, als ich ihm gleich danach einen Kuss auf die Stelle gab.

»Talias Vater, obwohl dieser Typ selbst seiner Frau ständig fremdgeht. Das ist so ein fetter, alter, reicher Sack, der eigentlich eine sehr nette Frau zuhause sitzen hat. Anscheinend liebt er sie aber nicht, denn er vergreift sich oft im Club an Frauen, die so alt sind wie seine Tochter. Verrückter Typ, auch wenn ich ihn bis vor Kurzem noch irgendwo leiden konnte. Zu mir war er immer nett gewesen.«, erzählte er, fast im Halbschlaf.

»Gute Nacht, mein zukünftiger Mann.«, flüsterte ich, während ich immer wieder sanft seine Wange streichelte.

»Gute Nacht, meine zukünftige Frau Yildiz.«, antwortete er fast unverständlich, bevor er komplett einschlief.

zehn || 𝐤𝐞𝐧𝐚𝐧𝐲𝐢𝐥𝐝𝐢𝐳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt