04.Zickende Ziegen

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Pov.Kevin:
Mit zu ihm zu kommen? Das war das beste was ich in letzter Zeit gehört, haha, gesehen hatte. Ich lächelte ihn an. ‚Wirklich nichts lieber als das'. Bastis Augen begannen förmlich zu strahlen und er lies sich anschließend auf das Bett fallen. Er schloss für einen Moment die Augen und fuhr sich durch die Haare.

Wenn man ihn genauer betrachtete sah er ehrlich gesagt ziemlich gut aus. Allein sein Körperbau würde viele wahrscheinlich umhauen. Wenn ich weiblich wäre oder auf Männer stehen würde, hätte ich bestimmt alles gegeben um ihn für mich zu bekommen. Aber so war er nur ein guter Freund für mich. Ein sehr guter. Eigentlich mein bester. Ich hoffte er dachte das selbe über mich.

Nach kurzer Zeit ging ich auf das Bett zu und lies mich neben Basti nieder. Er schlug die Augen auf und blickte mich an. ‚Was hältst du davon raus zu gehen?', fragte ich ihn. Es war furchtbar öde hier drinnen. Basti nickte und sprang motiviert auf. ‚Ich geh noch kurz ins Bad'. Basti nickte.

Unsere Gespräche bestanden eigentlich nur noch aus nicken, den Kopf zu schütteln oder irgendwas auf dem Handy zu schreiben. Ziemlich schade, aber was sollte man machen? Welche andere Option gab es für mich zu kommunizieren? Ich seufzte und schloss die Bad Tür hinter mir.

Ich blickte in den Spiegel, mehrere Sekunden. Ach du Scheiße. „Gottlos", plapperte ich vor mich hin und strich mir durch die Haare. Das hätten sie ruhig mal ein bisschen hübscher machen können. Ich sah aus wie ein Unfall beim Hundefrisör.

Ich setzte mich auf den Toilettendeckel und schrieb Basti eine Nachricht: ‚So kann ich doch nicht raus gehen'. Bastis Antwort kam ziemlich schnell. ‚Was ist denn? Du siehst gut aus'. Okay, das war gelogen. ‚Hast du mir mal auf den Kopf geschaut?'. Erneut stand ich auf und lief durch den Raum, immer wieder einen Blick in den Spiegel werfend. ‚Ja, es könnte schlimmer aussehen', antwortete Basti. ‚Es sieht schlimm genug aus!'. ‚Lass mich mal schauen.'. In der nächsten Sekunde wurde die Tür geöffnet und Basti stand vor mir. Er schob mich vor den Spiegel und zottelte von hinten an meinen Haaren herum. Das Spiegelbild war göttlich. Ich sah ihm die ganze Zeit dabei zu wie er versuchte etwas aus meinen Haaren zu zaubern.

Ich lies ihn machen bis er meinen Mittelscheitel so legte das fast alle abrasierten stellen bedeckt waren. Nagut, damit konnte ich leben. Basti stand weiterhin hinter mir und legte dann seine Arme um mich um mir sein Handy vorzuhalten. ‚Du siehst gut aus, los jetzt.'. Daraufhin klopfte er mir auf die Schulter und ging aus dem Raum. Ich folgte ihm, nahm den Zimmerschlüssel und so verließen wir das Krankenhaus komplett. Endlich.

Vielleicht würde man jetzt ein bisschen im Park den Krankenhauses spazieren. Aber ich wollte ganz raus. Einmal wenigsten ein Stück weg von hier. Basti folgte mir.

An der ersten Straße schaute ich doppelt nach links und rechts und dann hinter mich, ob Basti mir auch wirklich noch folgte. Gerade als ich loslaufen wollte riss Basti mich an meinem Pullover zurück. Er hatte so einen Schwung drauf das ich über die Bordsteinkante stolperte und vor ihm auf dem Boden landete. Direkt nach meinem Fall fuhr ein großer LKW über die kleine Straße. Vielleicht hatte ich nicht ganz so genau geschaut.

Als ich mich aufrichtete stützte Basti sich auf seinen Knien ab und schien schwer zu atmen. Dann sah er zu mir auf. „??". Er sah aufgebracht aus. „??". Sein Blick durchbohrte mich förmlich während er nicht aufhörte mir einen Vortrag zu halten. „??". Hektisch schnappte er sein Handy und tippte schnell eine Nachricht. ‚Verdammt Kevin! Deine Augen funktionieren super. Kannst du sie das nächste mal vielleicht benutzten? Ohne mich wärst du jetzt unter diesem scheiß LKW gelandet man'. Ich verzog das Gesicht. ‚Sorry'. Basti sah immer noch extrem aufgebracht aus. ‚Lass uns zurück gehen. In den Park. Bitte'. Ich nickte und folgte ihm zurück ins Krankenhaus. Diesen Ausflug hatte ich mir wohl selbst vermasselt.

Der Park war schöner als gedacht. Es gab einen kleinen Teich mit Enten und auch den kleinen Tierpark hatten wir gesehen. Wahrscheinlich für Leute die sie mit Tieren therapieren wollten. Ich persönlich fände eine Therapie mit Tieren total fantastisch. Tiere sind einfach die besseren Menschen. Fast den ganzen Tag war ich damit beschäftigt eine Baby Ziege zu streicheln. Wirklich niedlich. Zu gern würde ich die niedlichen Baby Geräusche einer Ziege hören.

Irgendwann hatte Basti mich von dort wegbekommen und wir saßen den restlichen Abend an dem kleinen Teich. Bis 22:00 hatten wir hier gesessen und miteinander geschrieben. Solange bis uns die Mücken zerstochen hatten und wir beschlossen aufs Zimmer zu gehen.

‚Kannst du mir wieder was erzählen?', fragte ich als wir schließlich beide im Bett lagen und setzte meinen süßesten Blick auf um ihn zu überzeugen. Er seufzte. ‚Heute nicht, ich bin wirklich müde und möchte schlafen. Außerdem waren wir den ganzen Tag zusammen und das war auch wirklich schön, was soll ich dir schon erzählen?'. Ich zog einen Schmollmund und sah ihn beleidigt an. Ich wollte ihn so gerne wieder beim reden beobachten. ‚Dafür das ich einen Unfall hatte?', schrieb ich und blickte ihn erneut zwinkernd an. Vielleicht war das nicht meine schlauste Aussage. Basti schien ernsthaft genervt. Er schickte mir seine Nachricht die er einige Zeit eintippte und drehte sich dann auf die Seite.

‚Nein heißt nein. Und hör auf mich damit zu bestechen. Sei froh das du sehen kannst, fühlen kannst, riechen, schmecken und verdammt nochmal atmen kannst. Sei einfach froh das du hier nicht für immer behindert rumliegst und nerv mich so spät abends nicht.'. Wow. Das war echt hart. Ich legte mich auf die andere Seite, mein Handy weg und schaltete das Licht aus.

Er nannte es eine Behinderung? Ich meine, natürlich war es das, aber das Basti mir das so hart in die Fresse geschlagen hatte, tat weh. Wusste er wie weh er mir tat? Ich dachte noch eine lange Zeit über seine letzte Nachricht nach. Basti war bestimmt längst eingeschlafen. „Basti?", flüsterte ich in den Raum. Zumindest hoffte ich das ich flüsterte, denn ich hatte keine Ahnung wie laut ich redete. Die Matratze bewegte sich, es schien als hätte er sich zu mir gedreht. Hatte er mich tatsächlich gehört? Basti schaltete die kleine Nachttischlampe an und sah mir in die Augen. „??". Vielleicht hatte er sich entschuldigt. Jedenfalls sah er mich so an. Entschuldigend und extrem müde.

Letztendlich griff er nochmal zu seinem Handy. ‚Tut mir leid, ich bin einfach extrem müde'. Ich nickte, nahm ihm das Handy aus der Hand. ‚Ich hätte nicht nerven sollen'. Basti legte sein Telefon wieder zur Seite und blickte mich dann nochmal an. Immer wieder fielen ihm die Augen zu. Er schien wirklich sehr müde. Schließlich waren wir den ganzen Tag unterwegs.

„??". Basti seufzte als ich keine Reaktion zeigte. Was dachte er? Ich wäre von jetzt auf gleich davon geheilt? Ich schreckte mich und nahm mein Handy. 23:06. ‚Tut mir leid das ich dich nicht verstehen kann. Was hast du gesagt?'. Ich hielt ihm mein Handy vor. ‚Kannst du nochmal etwas sagen?', fragte er. Ich blickte auf die Nachricht und dachte einige Sekunden darüber nach. Dann schüttelte ich den Kopf. ‚Schade, ich vermisse deine Stimme'. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich atmete tief ein. Nur ein paar Worte. Nur für ihn.

„Ich vermisse deine Stimme viel mehr.". Höchstwahrscheinlich klang meine Stimme als hätte ich 3 Joints geraucht. Doch Basti lächelte zufrieden und erlosch darauf das Licht. Kurze Zeit später fand seine Hand meine Haare und spielte darin herum bis ich eingeschlafen war.
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Ich hoffe ihr versteht den Unterschied zwischen ,' und „" xD Da müsst ihr in nächster Zeit wahrscheinlich viel drauf achten. Ich mache einfach so oft Logikfehler in dieser Ff, von wegen Kevin hört Basti atmen oder die fucking Enten quarken und so ein Shit. Ist echt nicht einfach. Der Junge hört nichtmal die Mücke neben seinem Ohr xD Kapitel Bewertungen —>

-1260 Wörter (ohne Nachwort)
-Lani

-geschrieben: 07.08.2024
-veröffentlicht: 13.08.2024

Lippenlesen//BastiplatteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt