6 - Die Vergangenheit der neuen Welt

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Ich erfuhr, dass der Name der älteren Dame Misha war. Sie war nicht nur die Dorfälteste, sondern auch die Heilerin des Dorfes.

Misha tat ihr Bestes, um mir alles in Ruhe zu erklären und mir verständlich zu machen, was es mit dem Begriff „Vereiste" auf sich hatte.

So wie ich es verstand, waren „Vereiste" Menschen wie ich – Menschen, die aus einem Eiskristall entsprangen.

Die Menschen, die hier lebten, waren keine Vereisten. Sie waren normale Menschen, die nach der Eis-Apokalypse auf diese Welt kamen.

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Laut den alten Geschichten des Dorfes erzählte mir Misha, dass der erste Eiskristall in dieser Umgebung vor rund 1000 Jahren zerbrach.

Der Mann, dessen Kristall zerbrach, hieß Melio. Heute ist er in den Dörfern der Umgebung als Gott Melio bekannt.

Melio gelang es, den Kristall seiner Geliebten zu zerbrechen und noch genau neun weitere. Wie genau er es schaffte, diese Kristalle zu zerbrechen, weiß niemand. Was man jedoch weiß, ist, dass es eine Verbindung zu Melios Amulett gab.

Diese zehn Personen sind nun als die „10 Götter der neuen Welt" bekannt.

Sie waren nicht nur Götter, sondern auch Hüter – Hüter der Geheimnisse der neuen Welt und der alten Welt.

Jeder von ihnen besaß ein einzigartiges Amulett, das geheime Fähigkeiten hatte, die mit der Eis-Apokalypse zusammenhingen.

Niemand wusste genau, warum sie diese Amulette besaßen oder welche Fähigkeiten sie genau hatten.

10 Götter...jedoch waren es 11 Personen.
Melios Geliebte, zählte als keine Göttin und auch als keine Hüterin, da sie kein Amulett besaß und daher nur befreit wurde um Melio Gesellschaft zu leisten.
So sieht es zumindest die hälfte der Bevölkerung.
Die andere hälfte ist der Meinung es stecke mehr dahinter das Melio seine Geliebte befreit habe.

Melio, seine Geliebte und die anderen neun gründeten ein neues Leben, gründeten Familien und bekamen Kinder. Diese Kinder gründeten wiederum eigene Familien und bekamen neue Kinder.

So entstand die heutige Zivilisation.

Die Menschen, die in dieser Zeit geboren wurden, nannte man „die Kinder der Götter" oder auch „Gotteskinder".

Die Aufgabe der Gotteskinder war es zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zu versuchen, ein Mittel gegen die Vereisung zu finden. Warum Melio und die anderen Hüter ihre Amulette nicht benutzten, wusste niemand. Es war ein Geheimnis, das nur von Hüter zu Hüter weitergegeben wurde.

Melio war ein weiser Mann und versuchte, seinen Nachfahren so viel wie möglich beizubringen. Doch genau 20 Jahre nach Melios Erwachen wurde ein Junge geboren, der anders war als alle anderen Kinder.

Sein Name war Orion.

Er wollte nicht lernen und war der Meinung, es wäre besser, wenn die „alten" Menschen vereist blieben.

Er glaubte, die alten Menschen hätten die Welt zerstört und die Eis-Apokalypse wäre die gerechte Strafe für sie gewesen.

Nun hätten die „neuen" Menschen die Chance, es besser zu machen!

Melio nahm den Jungen in seine Obhut. Er sah nur das Gute im Menschen und dachte, er könnte Orion auf den rechten Weg führen.

Alle waren erstaunt, als es tatsächlich zu funktionieren schien. Orion beteiligte sich an der Forschung, er lernte fleißig und half im Dorf, wo er konnte.

An Orions 16. Geburtstag war sich Melio sicher:

Orion hatte sich die letzten Jahre mehr angestrengt als jeder andere, und außerdem war er Melios privater Schützling.

World of Ice - Als die Welt plötzlich anders warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt