„Get perii!" zischte ich, den Zauberstab sicher auf das Nebelwesen Gerichtet.
Das Licht schoss auf es zu... und verglühte nutzlos im Angesicht des Rauchähnlichen Wesens. Scheinbar hatte dieser Spruch nur beim ersten Mal funktioniert.
Das Wesen nutzte die Gelegenheit, und schickte einen Gegenangriff in Form einer merkwürdig waberartigen Kugel, doch ich hatte keine Zeit, das Dings genauer in Augenschein zu nehmen.
Es passierte so schnell, dass ich kaum reagieren konnte.
Ohne Nachzudenken warf ich mich zur Seite, leider eine Sekunde zu spät.Die wabbelige Kugel schaffte es trotzdem noch, mir im vorbeistreifen die Schulter zu verbrennen, bevor sie in den Himmel hinaus schoss.
„Aaarrrr!" ein Schrei entwich mir, als ich zusätzlich beinahe vom Besen gefallen wäre, doch Sky schaffte es gerade noch, mich auszubalancieren und allmählich fand ich mein Gleichgewicht wieder .
Wütend schüttelte ich mir die Haare aus dem Gesicht, bevor ich mich wieder dem Mistvieh zuwandte, dass immernoch über dem Bärenkörper schwebte.
Die schmerzende Schulter so gut wie möglich ausblendend, begann ich in immer schneller werdenden Kreisen um den Nebelklops herumzuschwirren.Jetzt reichts mir!
„Receptui" diesmal war es ein Blaugrünes Licht, das aus meinem Stab in Richtung des Wesens schoss.
Mit einer fast schon nervtötenden Ruhe wich der Dämon meinem Zauber aus.
Es war zum Verrücktwerden!Ok anderer Plan... ich unterbrach das herumgeschwirrte, und brachte einige mehr Meter Abstand zwischen meinen Gegner und mich „Ventus adiuva!"
Den Zauberstab auf das Monster gerichtet beobachtete ich, wie der Wind seinen Auftrag entschlossen ausführte.
Mit wilden Böen umwirbelte er die Schwarzgraue Rauch-Masse, verhinderte jegliches ausweichen.
„Ultimus iactus!" Ich bündelte all meine letzte Kraft, und schoss den Zauber mitten hinein in den Windwirbel.
Dieses Mal hatte das Wesen keine Chance mehr.
Mit einem letzten Hasserfüllten Blick auf mich, kollidierte es mit meinem Zauber. Besiegt ließ es sich zu Boden sinken, nicht weit von meinem eigentlichen Scheiterhaufen entfernt.„Gratias venti" murmelte, ich, ohne den Blick von dem nur noch schwach rauchenden Wesen zu lassen, und die Windböen beruhigen sich allmählich wieder.
Aufmerksam lenkte ich Sky Richtung Boden.
Während ich landete, wurde der Schattenwandler immer kleiner, der Nebel dichter.
Die trockene Erde ließ eine Staubwolke um meine Füße aufwirbeln, als ich landete.Behutsam legte ich Sky nieder, und näherte mich dem zusammengekauerten Wesen, das wie ein hässliches faltiges Etwas am Boden lag.
Mit jedem zitternden Atemzug den es tat, verflüchtigte sich ein wenig mehr von dem zuvor so starken Rauch.Ohne Zeit zu verlieren öffnete ich den Ledernen Beutel, den ich immernoch an meinem Gürtel hängen hatte.
Zuerst zog ich die Weiße Kerze heraus, stellte sie neben das bewegungslose Wesen auf den Boden, dann zog ich mit meinem linken Zeigefinger einen Kreis um den unnatürlich wirkenden Körper.Entschlossen auf meine Intuition hörend, senkte ich meinen Zauberstab und zeichnete noch ein pentragam um das Wesen herum.
„Ignis" flüsterte ich, und mit einem knistern entzündete sich der Kerzendocht zu einem flackernden orangeroten Feuerchen.
An jede Spitze des Sterns legte ich einen Passenden Stein aus meinem Beutel.Ohne den Blick von dem Dämon zu lassen erhob ich mich aus meiner gebückten Haltung berührte die Stelle auf meiner Stirn, direkt über dem dritten Auge mit dem Runenvesetzten Stab, und richtete diesen schließlich auf mein Werk.
„Redi ad umbras ab olim venisti"
flüsterte ich, und ließ das fast schon goldene Licht Sanft über das Wesen sickern.
Schickte es zurück. Zurück in die Schatten aus denen es gekrochen kam.Ein letztes Mal blickte es mir noch in die Augen, ich sah den Hass schwinden, als das Wesen meinen Bann akzeptierte, und für einen Kurzen Moment nickten sich Schattenwandler und Hexe zu, bevor es sich schließlich endgültig in Rauch auflöste und in den Schatten der Nacht verschwand.
DU LIEST GERADE
Arulas Schicksal
FantasyDie Junge Hexe Arula lebt, stets darauf Bedacht, ihr wahres Selbst nicht zu zeigen, in der Burg des Königs, wo sie als seine Zofe arbeitet. Eines Tages jedoch wird sie beim nächtlichen üben ihrer Kräfte beobachtet, was schwerwiegende Folgen auf die...