Kapitel 7

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Die Laute Stimme des Hoheinquisitors schallte klar und deutlich über den Marktplatz: „Meine hoch geschätzten Mitbürger!" theatralisch erhob er die Hände.

Hätte man mir nicht auch die Beine an den Pfahl gebunden, hätte ich ihn jetzt einfach von dem Podest kicken können...
Ich presste die Lippen zusammen, und widerstand dem Drang, dies mit meiner Magie zu erledigen mühevoll.

Stattdessen starrte ich den Rücken des Mannes bitter an, während er weitersprach.

„Heute stehen wir an der Schwelle zwischen Licht und Finsternis, zwischen Reinheit und Verdorbenheit.
Vor uns erhebt sich eine Gestalt,
eine Hexe, die im Schatten der Dunkelheit ihre bösen Machenschaften spinnt!"

Bitte was?!
Ein Raunen ging durch die Menge.

„Wir, die Hüter der Wahrheit und der Tugend, dürfen nicht zulassen, dass ihr Fluch über uns fällt."

Was für Hüter?!
Und welcher Fluch denn?!

„Ihre Seele muss im Feuer der Gerechtigkeit geläutert werden, damit die Reinheit unserer Welt wiederhergestellt wird.

Ja genau...

Lasst uns mit flammender Entschlossenheit und unbeugsamem Mut diesem Übel Einhalt gebieten und die Macht des Lichts über die Finsternis siegen lassen!"

Naja den "unbeugsamen Mut" hab ich an der Stelle noch nicht bei denen gesehen, aber okaaay

„Möge Gottes gerechte Hand über uns wachen und unsere Entscheidungen lenken." Beendete der Hoheinquisitor schließlich seine kurze Rede.

Fassungslos beobachtete ich, wie die Menschen in Jubel ausbrachen, als der Typ vom Podest kletterte, und sich von einem seiner Männer eine hell leuchtende Fackel reichen ließ.
Nun drehte er sich endlich mal wieder zu mir um, und blickte mich mit Hasserfüllten Augen an.

„Irgendwelche letzten Worte Hexe?"

Arulas SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt