Jungkook gilt als das Nachwuchstalent der Pariser Kunstszene . Doch das der 22 Jährige mit der Kunst lediglich sein verlorenes Leben zu kompensieren versucht ahnt Niemand. Getrieben von den Gedanken heraus zu finden wer er ist, begibt sich die Waise...
Nicht selten zeigt die Kunst die Verletzlichkeit ihrer Erschaffer oder die Hoffnungslosigkeit. Vielleicht fühlte ich mich deswegen schon immer verstanden wenn ich ins Museum ging. Nicht die Menschen um mich herum sind es dessen Emotionen ich in mir aufnahm sondern die, der Kunstwerke.
Im Moment ist es das Bild: Mönch am Meer von Casper David Friedrich.
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Es wirkt so dunkel, obwohl es doch zur Epoche der Romantik gehört. Ein lächeln entkommt mir während mir der Audio Guide zahlreiche Informationen um das Bild und den Künstler aufzählt. Es war schon zu Lebzeiten Friedrichs umstritten weil der Umbruch zwischen religiösen Glauben und dem Wissen stark zunahm.
Das Bild jedoch, zieht einen nahe zu in die Tiefe seiner Gefühle hinein. Obwohl heute ein ziemlich warmer Juni Tag ist, fröstelt es mich als ich das Bild betrachte. Der Mönch blickt zu dem pechschwarzen Meer und wirkt im Vergleich zu diesem schon fast klein und unbedeutend. Die nicht klaren Linien die sonst eigentlich den Horizont definieren, lassen es schon fast leer und zugleich unendlich wirken was seine Intensität nur noch mehr verstärkt.
Klein und unbedeutend, in einer Stadt die so endlos erscheint das man sich in ihr verläuft.
Sie fühlte ich mich damals.
Mädchen malen und Jungs spielen Fußball, so definierte man meine Kindheit. Kannst du als männliche Person zeichnen, bist du schwul. Es ist nicht beeindruckend. Es ist peinlich. Tust du es, willst du nur die Mädchen von dir beeindrucken. Eine Sache die mir mit 14 zum Verhängnis wurde...
Jede Klasse, bestehend aus pubertierenden Teenagern hat das Traum Pärchen schlecht hin. Der beliebte Fußballer und das hübsche Mädchen - das absolute Traumpaar. Shirley hieß das Mädchen bei uns, wunderschön und total vernarrt in Kunst. Sie versuchte immer wieder mich anzusprechen und sich mit mir anzufreunden was ich abblockte. Dies gefiel dem Eifersüchtigen Timothy jedoch gar nicht und dann kam der komplette Black out. Timothy und seine Freunde lauerten mir nach der Schule auf und zogen mich im Park hinter Gebüsche wo zwei von ihnen mich festhielten und zwei weitere auf mich einprügelten bis ich das Bewusstsein verlor. Aus Angst, sie hätten mich umgebracht, liefen sie davon und ich erwachte erst wieder im Krankenhaus.
Sie wurden zur Rechenschaft gezogen doch im Endeffekt änderte sich nichts. Sie ließen mich wie sonst auch immer in Ruhe und nach langen betteln von Timothy, kam Shirley schließlich doch mit ihm zusammen.
Zu welch grausamen Taten Menschen doch fähig sind wenn sie Blind vor Liebe sind. Ein bitter süßes Lachen entkommt mir während ich mich von der Bank erhebe die vor dem Bild steht.
In zwei Stunden muss ich arbeiten, ich sollte mich beeilen wenn ich das Nationalmuseum von Seoul noch komplett angucken möchte.
,,Hallo Kiko, entschuldige die Verspätung." sage ich abgehetzt während ich durch die Tür des Cafés stürme das gerade einmal 2 Minuten geöffnet hat. ,,Kindchen, alles gut. Komm erstmal an, leg deine Sachen weg und dann kannst du mir helfen die Tische einzudecken." sagt Kiko und ich nicke. Oliviano, begrüßt mich ebenfalls mit einer Umarmung und dann geht der Arbeitstag auch schon los.
