Kapitel 14

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Eine Woche später befand ich mich noch immer im Krankenflügel und so langsam hielt ich es nicht mehr aus.
Allerdings hatte ich die Hoffnung, an diesem Tag entlassen zu werden.
Meine drei Freunde hatten mich jeden Tag besucht, nur Garreth blieb seltsamerweise fort. Nicht, dass mich das groß traurig machte, ich hatte nur erwartet, ihn an irgendeinem Tag zu sehen.
Der Tag meines Sturzes schien etwas in Sebastian verändert zu haben. Er wirkte irgendwie zugänglicher. Für mich.
Auch als er diesmal zur Tür reinkam, war seine sonstige mürrische Stimmung einem Lächeln gewichen.
Grinsend kam er auf mich zu.

„Dreimal darfst du raten", verkündete er und umarmte mich flüchtig zur Begrüßung.

Das tat er nun öfter. Und ich liebte es.

„Sag's einfach."

„In zwei Wochen darfst du gehen!".

Perplex starrte ich ihn an.
WIE BITTE?
ZWEI Wochen???
Mir klappte die Kinnlade runter.

„Ihr wollt mich wohl hier verrotten lassen", zischte ich und verschränkte die Arme.

Dann brach er in lautes Gelächter aus und fing an sich zu krümmen.

„Vollidiot."

„Dein Gesicht hättest du sehen müssen", ärgerte er mich.

Verständnislos sah ich ihn an.

„Nicht witzig", giftete ich.

Dann fing er sich wieder.

„Ich will für dich hoffen, dass ich auf der Stelle gehen darf, sonst wird es hier Tote geben."

„Mhh", machte er nur.

Endlich nickte er.

„Endlich!", stieß ich aus und schwang meine Beine aus dem Bett.

Ich löste meinen lockeren Haarknoten und meine glatten Haare fielen mir über die Schulter.
Endlich zurück ins richtige Leben.

„Du bist so gemein."

„Hör auf dich zu beschweren und freu dich. Du musst übrigens trotzdem noch vorsichtig sein. Die Kopfschmerzen könnten wiederkommen-".

„Jaja", schnitt ich ihn ab und nahm seine Hand an, die er mir hinhielt, um mir aufzuhelfen.

„Mach langsam", ermahnte er mich.

Es fühlte sich gut an, wieder durch die Gegend laufen zu dürfen.
Ich ließ seine Hand los und griff nach meiner Tasche, die Natty und Poppy sieben Tage zuvor für mich gepackt hatten. Nur die Nötigsten Sachen.

„Soll ich-".

„Das werde ich wohl noch schaffen", schlug ich Sebs Angebot aus, „Und jetzt hör auf so ekelhaft freundlich zu sein. Ich zerbreche schon nicht. Ich bin wieder gesund. Du kannst wieder normal sein."

„Na endlich", witzelte er, „Es war auch langsam anstrengend."

Gemeinsam verließen wir den Krankenflügel und machten uns auf den Weg in den Slytherin-Gemeinschaftsraum.
Dort liefen wir Imelda über den Weg.

„Ah, Emilia", begrüßte sie mich, „Schön, dass du wieder auf den Beinen bist!".

Ich lächelte ihr zu.
Sogar Imelda hatte mich im Krankenflügel besucht, was ich ihr hoch anrechnete.

„Ich hoffe, ich sehe dich bald wieder beim Training. Unser Sieg war ein großartiger Start, aber man darf sich nie drauf ausruhen. Alles kann sich schnell ändern."

„So bald wie möglich, ich werde da sein", strahlte ich voller Tatendrang.

Sie nickte mir zu und ging an uns vorbei.

Sebastian Sallow: Souls don't meet by accidentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt