6- Tabletten

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Rue's POV:

„Hier dein Essen", sagte Corbin zu mir, als er mir einen Teller mit einer viel zu großen Portion Rührei und zwei Toast Scheiben mit Butter beschmiert, vor die Nase legte.

Butter

Ich hasse Butter. Nein ich verabscheue Butter.
Pro 100g 717 Kalorien, dabei hat Frischkäse nur 342 Kalorien.

Ich glaube seit ich 13 Jahre alt bin, habe ich keine Butter mehr angerührt. Und das sollte sich hier auch nicht ändern!

„Ich... ich mag kein Toast Corbin". Schüchtern guckte ich ihn an.

Er war nicht wie mein Vater, dass wusste ich, aber ich hatte trotzdem Angst, dass er sauer wird.

„Du magst kein Toast?"

Auf ein Mal lagen 8 Augen auf mir.

„Nein?", es klang eher wie eine Frage, anstatt einer Aussage.

„Seit wann isst du kein Toast Rue?", nun guckte mich Corbin amüsiert an. Er fand das also lustig?

„Die Geschmäcke ändern sich nun ein Mal. Und du warst die letzten 6 Jahre nicht da, oder?"

Nun war es totenstille.
Super.
Ich war seit 10 Minuten wach und habe direkt jedermanns morgen ruiniert.

Lynn drehte sich zu mir.
„Das ist nicht schlimm Süße, du kannst die Toasts Zayn geben, der isst alles was er kriegen kann"

„Oh, ja klar, gib her", grinsend sah mich Zayn von der Seite an, also schob ich meinen Teller rüber.
Er nahm sich die beiden Toasts und fing sie sofort an zu essen.

„Okay, ehm... soll ich dir ein Brötchen holen gehen?"
Mein Bruder sah ratlos aus.

„Nein, dass wäre mir eh zu viel gewesen. Mir reicht das Rührei"

Mit einem durchdringenden Blick schaute er mich an. „Dir reichen ein paar Löffel Rührei?"

Ich nickte nur, um keine Diskussion anzufangen.

Doch Corbin schien das nicht zu interessieren, denn er zog die Augenbrauen zusammen und wollte anfangen zu reden.

„Baby", flüsterte Lynn als sie ihre Arme von hinten um den Bauch meines Bruders schlang. „Sie ist erst einen Tag hier. Lass sie erstmal ankommen, okay?"

Seufzten nickte er und drehte sich um, um Lynn einen Kuss zu geben.

„Zayn, könntest du bitte hoch in dein Zimmer gehen? Wir möchten gerne mit Rue reden", wand sich Lynn an ihren kleinen Bruder. Dieser stand ohne ein weiteres Wort mit seinem Teller auf und verschwand die Treppe hoch.

Nervös stocherte ich in meinem Rührei rum. Doch dann fing Corbin an zu sprechen. „Okay Rue, wir drei haben vorhin gesprochen, um zu klären, wie es jetzt weiter gehen wird. Du kannst hier natürlich wohnen und zur Schule gehen, doch dafür musst du dich an unsere Regeln halten. Und die wichtigste Regel ist, dass du auf mich, Lynn und Joey hörst. Alle weiteren Regeln, welche zum Beispiel Schule oder den Haushalt anbelangen, klären wir später. Aber es ist wirklich wichtig, dass du auch auf Lynn und Joey hörst, nicht nur auf mich. Ich werde öfters später nachhause kommen, wegen meiner Arbeit,  und dann sind nur die beiden zuhause"

Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte? Danke? Ich hab verstanden? Geht klar?

„Okay"

Ich hätte mir etwas einfallsreicheres ausdenken können, aber naja.

Alle drei erwachsenen starrten mich an.
„Danke....", fügte ich noch leise hinzu.

Dann viel meinem Bruder noch etwas ein. „Und ich werde Mom anrufen und die ganze Sache klären".

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