Kapitel 16

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„Pünktlich!",grinsend stieg ich aus. „Wie immer!" Mattheo schüttelte amüsiertden Kopf. „Lass uns reingehen!", schlug er vor. „Justin wirdbestimmt schon aufgeregt sein!" Ich nickte. „Aber er kann denText!", ich betrat die Sporthalle. Mattheo lachte: „Ja, so oft,wie du mit ihm geübt hast!" „Der Text muss sitzen!", erinnerteich ihn. Wir drängten uns nach vorne durch die Menschenmenge. „Woist eigentlich Meggy?", fragte ich ihn. Mattheo seufzte: „Siewird nicht kommen." „Schade.", murmelte ich und saß mich aufeinen freien Platz. Er saß sich zu mir. „Jetzt bin ich malgespannt!", aufgeregt sah ich mich um.

Begeistertklatschte ich. „Unglaublich!", ich sah auf die Bühne. Justinverbeugte sich gerade. Glücklich sah er zu uns. Mattheo klatschtelächelnd. „Prima!", rief ich ihm zu. Mattheo sah amüsiert zumir. „Bravo!", freute ich mich. Die Kinder verließen die Bühne.„Er war gut!", ich sah zu ihm. „Echt toll, was?" Er nicktenur. Die Eltern standen auf und schwärmten zu allen Seiten aus.„Komm schon!", ich stand auf. Seufzend richtete er sich auf undfolgte mir. Justin hat das echt gut gemeistert! Ich ging einfachdurch einen Seiteneingang hinter die Bühne."Du darfst hier nichtlang.", meinte Mattheo amüsiert. Ich schnaubte. Seit wanninteressierte ihn denn sowas? „Ach sei still.", winkte ich nurab. „Jetzt spiel ja nicht den Moralappostel!" Dann entdeckte ichJustin. Mit strahlenden Augen kam er auf uns zu gerannt. „Jane!",freute er sich. „Mattheo!" „Du warst spitze!", lobte seinOnkel ihn glücklich. „Wirklich." „Du hast einfach Talent!",fügte ich hinzu. „Du warst der beste Romeo, den ich je gesehenhabe!" Er weitete erstaunt die Augen. „Wirklich?", murmelteJustin. Ich nickte. Ein breites Grinsen formte sich auf seinenLippen. „Jetzt gehen wir erst mal!", schlug Mattheo vor. Er zogan meiner Jacke. „Jane.", hoffnungsvoll sah er mich an. „Willstdu mitkommen? Mama grillt." Überrascht sah ich zu Mattheo und dannwieder zu dem Kleinen. „Ich weiß nicht...", zögerte ich. Meggywar für seinen Onkel eigentlich immer ein Tabuthema gewesen. Ichweiß nicht, wie er reagieren würde, wenn ich mich jetzt einfach soeinlade... „Das geht schon in Ordnung.", meinte Mattheo. Jetztsah ich ihn überrascht an: „Wirklich?" Er nickte. „Dann kommeich natürlich gerne mit!", gab ich zu. Justin lächelte glücklich:„Super!"


Mitdem Auto fuhren wir durch die Straßen. Das Viertel sah nochheruntergekommmener aus, als das, in dem Mattheo wohnte. Wir hieltenvor einem alten kleinen Haus. Neugierig musterte ich es. Der Zaun warpfahl und schien jeden Moment auseinander zu fallen, genau wie dieRolläden. Das Grün in dem das Haus gestichen war, war verblasst.Ich stieg gemeinsam mit Mattheo und Justin aus. Lächelnd lief erlos, öffnete das Tor und rannte in seinem Kostüm an dem Hausvorbei. „Komm!", Mattheo sperrte das Auto ab. „Oder willst duetwa nicht?" „Doch.", murmelte ich und folgte ihm. Nur ich waraufgeregt. Jetzt traf ich das, was ihm so am Herzen lag! Wieso erDinge tat, die er nicht durfte und für die er sich selbst opfernwürde. Mein Herz raste. Aufgeregt folgte ich ihm hinten in denGarten. Da stand bereits ein gedeckter Tisch und der Grill war auchschon startbereit. Eine zierliche Frau, die nahezu zerbrechlichwirkte, mit langen natur roten Haaren stand vor Justin undstreichelte ihm durchs Haar. Erst beim genaueren Hinsehen sah ich diganzen Blauen Flecken und das Feilschen am Auge! Ich schluckte.„Mama, das ist Jane!", Justin zog sie zu uns rüber. „Sie istAnwalt!" Lächelnd reichte ich ihr die Hand. „Meggy.", stelltesie sich vor. Ich nickte nur: „Jane Sulliwan." Mattheo sah zuseiner Schwester, die seinem Blick ausweichte. „Schon wieder?",murmelte er nur seufzend. Sie sah ihn flehend an. Die pureVerzweiflung sah man in ihren Augen. Wieso machte sie das alles mit?Hat ihr Freund sie etwa geschlagen? „Hallo!", ein Mann trat ausdem Haus. Lächelnd kam er auf uns zu und legte einen Arm um Meggy.„Schön, dass ihr gekommen seit!", gab er zu. „Ich bin Stefan!"Er war ihr Freund? Dieser Kerl sollte sie geschlagen haben? Daskonnte ich kaum glauben... Stefan wirkte so nett. „Ich hoffe, ihrhabt großen Hunger!", er ging zum Grill. Gequält lächelte ichund nickte. Wir saßen uns an den Tisch.

Ich kam, sah & liebteWhere stories live. Discover now