You And I

Kapitel 5

Wang Yibo war bereits fertig. Jedoch blieb er sitzen und tippte irgendetwas auf seinem Handy herum. Als ich mich erhob, stand er ebenfalls auf. Mit verschränkten Armen ging ich a ihm vorbei. 
Die nächste Szene sollte jetzt gedreht werden. Danach gab es eine kleine Pause. Abends wurden dann noch zwei Szenen gedreht, dann war Schluss.
Wang Yibo folgte mir zum Set. Die Szene fand im Zimmer von Yu Chen Lu statt.
"Action!"
Ich drehte mich lächelnd zu Wang Yibo um und sagte: "Also... das ist mein Zimmer." Dieser schaute sich ebenfalls lächelnd um und grinste dann. "Sehr hübsch... genauso wie die Person, der es gehört.", meinte er und kam auf mich zu. Er schlang seine Arme um meine Hüfte und zog mich ein Stückchen näher an sich heran.
Mein Herz pochte schneller und ich ging aus Reflex einen Schritt zurück. Jedoch näherte er sich mir noch mehr und beugte sich zu meinem Gesicht hinab. Ich atmete seinen Duft ein und blinzelte langsam.
Plötzlich wurde mir kurz schwarz vor Augen. Meine Sicht verschwamm allmählich und mein Kopf dröhnte. Ich nahm gar nicht die Stimmen wahr, die meinen Namen riefen. Ich spürte nur noch, wie ich in Wang Yibos Arme fiel.

Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Ich war immer noch am Set. Viele Leute standen um mich herum und redeten wild durcheinander. Ich hielt mir meinen pochenden Kopf.
"Li-Ying! Geht es dir gut?", fragte Wang Yibo leise, welcher mich immer noch in seinen Armen hielt.
"Zu laut...", murmelte ich.
Wang Yibo wandte sich sofort an eine Person und sagte etwas. Dann fragte er leise: "Kannst du laufen?" Ich nickte.
Sein Arm lag um meiner Hüfte. Er ging mit mir nach draußen und wir setzten uns auf die Treppe.
"Wie lange war ich weg?", fragte ich leise.
"Ein wenig mehr als eine halbe Minute glaube ich.", antwortete er.
Wir schwiegen. Nach einer Weile öffnete er den Mund:
"Hast du eine Essstörung?"
Ich antwortete nicht. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ich wieder deswegen umkippen würde.", sagte ich mit brüchiger Stimme.
Wang Yibo drehte sich zu mir um und nahm mich wortlos in die Arme. Es war mir in diesem Moment egal, dass ich eigentlich sauer auf ihn war. Es schien, als wären all meine Wut auf ihn verflogen.