Ich schaue mich nochmal auf den Feldern um. Es scheint als würde er die Wahrheit sagen. Als hätte ich nicht viele andere Möglichkeiten, es sei denn, ich möchte noch, wer weiß wie lange bis zur nächsten Stadt fahren. Ich seufze und nicke dann eher widerwillig.
"Willst du mit deinem Auto fahren oder willst du mit mir mitfahren?"
Will er mich gerade beleidigen? Als könnte ich ihm nicht einfach nach fahren.
"Es ist ein alter Feldweg, und es hat letzte Nacht ziemlich stark geregnet, deshalb ist er ein bisschen matschig."
Erklärt er auf meinem leicht finsteren Blick hin. Okay, er will also kein Fiesling sein. Er will nur nicht, dass mein Auto stecken bleibt."Ich werde mit dir mitfahren, aber du solltest besser nichts versuchen. Ich habe Pfefferspray dabei."
Warne ich ihn. Ich weiß zwar nicht, ob Pfefferspray bei einem Werwolf funktionieren würde, aber ich würde es auf jeden Fall versuchen.
Ich habe zwar keine unangenehmen Gefühle bei ihm, ganz im Gegenteil sogar, ich fühle mich ungewöhnlich wohl in seiner Gegenwart.
Er lächelt, ich kann deutlich sehen, wie er versucht nicht zu lachen.Nun setzt er seinen Hut wieder auf und deutet auf den großen Pick-up, der an der Ecke des Parkplatzes steht. Ich bemerke, dass die ältere Frau bereits weggegangen ist und wir beide allein sind. Ich nehme meine Tasche aus dem Kofferraum meines Autos.
"Lass mich dir helfen."
Sagte er und nimmt mir den schweren Seesack ab. Ich kann dabei nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. Dieser Mann ist einfach zu viel. Ich schätze, das ist der Südstaaten-Charme, den ich aus Filmen kenne.Ich folge ihn zum Wagen und er öffnet die Beifahrertür für mich. Ich betrachte erst den Lastwagen und dann ihn.
"Ähm, wie soll ich da rein einsteigen?"
Frage ich ihn schüchtern. Ich bin eher klein, 1,65 m, um genau zu sein, also glaube ich nicht, dass ich in dieses riesige Ding komme. Doch er lacht nur, wirft meine Tasche in den Kleintransporter und dreht sich zu mir um. Ohne Vorwarnung packt er mich an der Taille und hebt mich in den Wagen. Es fühlt sich an als würden Schockwellen durch meinen Körper fließen, genau an den Stellen an den er mich berührt."Ich brauche eindeutig etwas Schlaf."
Murmel ich leise und beobachte wie er um die Vorderseite herumläuft und dann einsteigt. Mein Gott, dieser Mann sieht wirklich aus wie ein griechischer Gott.
Der Pick-up startet mit einem Grollen.
"Also, erklär mal."
Meint er. Ich schaue ihn an, immer noch unsicher, ob ich antworten sollte oder nicht. Er hat zugegeben ein Werwolf zu sein. Was wenn er mich oder mein Baby für eine Bedrohung hält?
"Beginnen wir damit, warum du wegrennst?"
Unterbricht er meine Gedanken. Er ist bisher sehr geduldig und freundlich zu mir, etwas, woran ich nicht unbedingt gewöhnt bin. Doch wird er das auch bleiben?"Naja, ich denke, das gehört alles irgendwie zusammen."
Nervös fange ich an mit meinen Fingern zu spielen.
"Du schwörst wirklich, dass es zwischen uns bleiben wird?"
Ich muss es noch einmal hören. Doch er nickte zustimmend.
"Also, ich bin ein Mensch."
Und schon gerate ich ins stocken. Ich fühle mich unsicher. Was wird passieren wenn er es weiß. Doch Neo lächelt nur.
"Ich bin ein Mensch, und ich bin schwanger."
Stocksteif sitze ich da während ich mein nächsten Atemzug tue.
"Ich bin von einem Werwolf schwanger geworden, und er … nun ja, er will das Baby nicht und hat mir gesagt, ich solle eine Abtreibung machen. Er hat gesagt, und ich zitiere: Ich will kein Halbblut. Also bin ich weggegangen. Ich weiß nichts über Werwölfe, und ehrlich gesagt, ich habe Angst, dieses Baby zu bekommen, aber ich wurde als Baby zur Adoption freigegeben, und das werde ich meinem Kind nicht antun. Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll. Ich habe Angst vor ihm, und deshalb will ich nicht, dass herauskommt, dass ich hier bin."Ich schaue Neo an, der jetzt so fest nach dem Lenkrad greift, dass ich denke, es würde in zwei Teile brechen. Er sieht verdammt wütend aus.
"Es tut mir leid, du kannst mich zurück zu meinem Auto bringen, ich werde gehen. Ich will wirklich niemandem Probleme bereiten."
Ich drehe mich zum Fenster und versuche, die Tränen, die wiederwillig über mein Gesicht rollen, zu verbergen. Der Kleintransporter hält mitten auf der Straße an.
"Schau mich an."
Erklingt nun Neos Stimme. Ich wische mir das Gesicht ab, bevor ich mich zu ihn umdrehe.
"Du bist meine Gefährtin. Niemand wird dir wehtun. Ich schwöre auf mein Leben. Bitte weine nicht."
Er wischt sanft mit seinem Daumen meine Tränen weg.
"Ich weiß nicht, was das bedeutet."
Sage ich. Ich weiß nicht, warum ich plötzlich wütend bin, aber ich will nicht, dass ein anderer Werwolf mich benutzt und wie Malcom beiseiteschiebt. Das werde ich nicht zulassen. Nicht noch einmal.Neo schließt die Augen und atmet tief ein, sein Griff am Lenkrad wird kurz fester, bevor er sich schließlich entspannt.
"Ich weiß nicht, wie viel du über Werwölfe weißt, aber meine Mutter oder ich können es dir erklären, wenn du uns eine Chance gibst. Und du bist kein Problem, also schlag dir das aus dem Kopf. Ich möchte nicht, dass du gehst."
Dann fährt er weiter, bis wir eine lange schlammige Einfahrt erreichen. In der Ferne kann ich ein riesiges Haus sehen, in dessen Fenster bereits Lichter leuchten. Hinter dem größeren Haus befindet sich ein mittelgroßes Haus, und vor dem Haus parken ein paar Autos. Ich bemerke sofort, dass eines der Fahrzeuge der Kleintransporter von Neos Mutter ist.
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♡Die ungewollte Braut des Alphas♡
Hombres Lobo☆ Textausschnitt ☆ "Du bist unfruchtbar?!" Ich habe einen gefälschten Fruchtbarkeitstest für ihn gemacht, einen Alpha, meinen einzig wahren Gefährten. "J-j-ja.." Stottere ich leise, mein Körper ist starr vor Angst, als ich in die grünen Augen seine...