☆ Kapitel 4 ☆

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Ich bin schwanger. Mein Herz bleibt stehen. Aus irgendeinem Grund hat mich die Nachricht nicht wirklich überrascht, aber ich will es trotzdem nicht glauben. Ich kann es nicht fassen.
"Du hast ein paar verschiedene Optionen, falls du dich entscheidest, es nicht behalten zu wollen. Es ist noch früh genug für eine Abtreibung. Wenn du dich damit nicht wohl fühlst, kannst du das Baby noch zur Adoption freigeben."
Sagt die Ärztin und sieht mich mitleidig an.
"Ich behalte es."
Sage ich sofort. Es ist ein Leben. Noch ganz am Anfang aber ein Leben. Ich kann es doch nicht einfach umbringen. Ich kann mein Kind doch nicht töten.
Wieder rollen mir die Tränen über die Wangen.
"Okay, ich werde der Krankenschwester Bescheid geben, dass sie einen Termin für eine Untersuchung vereinbart und dann kannst du für heute erst einmal gehen. Hast du noch Fragen?"

"Gibt es etwas, was ich nicht tun sollte? Wie zum Beispiel körperliche Aktivitäten oder etwas das ich nicht essen darf?"
Fragte ich sie und fühle mich ein wenig dumm. Doch sie lächelt sanft.
"Nein, zu diesem Zeitpunkt gibt es keine körperlichen Einschränkungen. Die Morgenübelkeit sollte bald vorbei sein. Achte darauf, dass du gesund isst und ich werde dir einige Vitamine verschreiben, die du einmal täglich einnehmen solltest. Wenn du Probleme, Bedenken oder Fragen hast, ruf uns bitte an."
Damit dreht sie sich um und verlässt den Raum. Lässt mich mit meinen Gedanken allein.

Es geht nicht mehr darum, ob ich schwanger bin und was ich tun soll, sondern darum, dass ich schwanger bin und ich nicht viel Zeit habe, um herauszufinden, was ich tun soll. Die Krankenschwester bringt mir meine Terminkarte und damit gehe ich zurück zu meiner Wohnung.
Auf dem Heimweg entscheide ich, dass ich es Malcom sagen muss. Ich werde ihn später suchen und ihm die Nachricht mitteilen. Ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird, aber Arschloch oder nicht, er ist der Vater und er soll die Wahl haben, ob er am Leben des Babys teilhaben will oder nicht.

Sobald ich zu Hause bin, lasse ich mir ein Schaumbad ein. Ich spüre deutlich wie sich meine Muskeln im heißen Wasser entspannten. Dabei lasse ich meinen Gedanken freien Lauf.
Ich hoffe, Malcom wird die Verantwortung übernehmen und beim Baby helfen, aber wenn nicht, werde ich alles tun, um sicherzustellen, dass dieses Baby alles hat, was es braucht, und das es weiß, wie sehr es geliebt wird. Niemals im leben möchte ich das mein Kind so aufwächst wie ich.

Als das Badewasser langsam kalt wird, steige ich aus, trockne mich mit dem Handtuch ab und gehe direkt ins Bett. Ich bin erschöpft. Körperlich, geistig und seelisch.
Es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, mindestens einen richtigen Freund zu haben, dem ich mich anvertrauen kann, aber es ist okay, ich werde es schaffen. Irgendwie.

Ich wache am späten Nachmittag auf und bin überrascht, wie lange ich überhaupt geschlafen habe. Ich muss doch müder gewesen sein, als ich dachte.
Ich spüre Schmetterlinge in meinem Bauch, weil ich weiß, dass ich Malcom heute aufsuche und ihm die Nachricht überbringen muss. Ich sammel die Energie, mich anzuziehen und zur Tür zu gehen. Sicherlich wird Malcom entweder schon in der Bar oder im Diner sein. Ich überprüfte zuerst das Restaurant, doch ich kann sein Auto nicht finden also gehe ich zur Bar rüber. Und tatsächlich, er ist da, steht draußen mit dem Arm um eine spärlich bekleidete Frau. Ich parke mein Auto und atme noch einmal tief durch, um mich zu beruhigen. Dann steige ich aus.

Ich stehe hinter ihm und tippe ihm auf die Schulter. Zuerst scheint er froh, mich zu sehen denn ein Lächeln blitzt kurz über sein Gesicht, aber das wird schnell durch ein finsteren Blick ersetzt.
"Was?"
Fragte er genervt. Sein Tonfall lässt mich zögern.
"Können wir uns kurz unterhalten?"
Versuche ich höflich zu sein. Ich will ja kein Aufsehen erregen. Er schnauft allerdings nur und dreht sich wieder der Gruppe zu.

Etwas schockiert von seinem kindischen verhalten sage ich noch einmal, diesmal etwas lauter.
"Wir müssen reden, jetzt, bitte."
Ich bin langsam genervt von ihm. Ich brauche nur ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit, um ihm sagen zu können, dass er Vater wird, dann werde ich ihn auch nicht weiter belästigen. Da er mich jedoch weiterhin ignoriert, verliere ich die Beherrschung.
"Malcom, weißt du was?! Ich bin schwanger."
Schreie ich ihn quasie an und nun ist es raus. Er und seine ganze Gruppe konnten es hören.

♡Die ungewollte Braut des Alphas♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt