Jealousy, Jealousy

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Aufgeregt lächelnd legte Colin sein Handy beiseite und begann schon mal, seinen Koffer auszupacken, um sich irgendwie abzulenken. Gleich würde er Noah wiedersehen. Endlich. Nach sechs scheinbar nie enden wollenden Wochen Ferien waren sie wieder am Einstein. Colin war als erster im Zimmer; Joel steckte im Stau fest und würde wann auch immer ankommen, aber Noah war schon fast am Internat, wie er Colin gerade geschrieben hatte.

Er packte gerade ein Hemd in seinen Schrank, als er Schritte hörte und sich umdrehte. Keine Sekunde später stand ein atemloser Noah im Türrahmen und strahlte Colin an.

Colin saugte das Bild von Noah auf, als ob er zum ersten Mal seit Wochen die Sonne sehen würde.

Noah sah umwerfend aus. Er war leicht braun gebrannt, trug seine Haare in seinem typischen Dutt und hatte einen Hoodie von Colin an, den er in den Ferien verzweifelt gesucht hatte.

Noah ließ seinen Koffer im Türrahmen stehen und lag im nächsten Moment in Colins Armen. Colin schloss die Augen und drückte Noah fest an sich. Gott, er hatte ihn so vermisst. Die Wärme und Ruhe, die sich in ihm ausbreiteten, hatte er seit Wochen nicht mehr gespürt.

Colin vergrub sein Gesicht in Noahs Nacken und atmete tief ein. Endlich fühlte er sich wieder zuhause. Dieser Junge war ihm so schnell so wichtig geworden, ihm wurde manchmal schwindlig von der Intensität seiner Gefühle, doch er würde es um nichts in der Welt ändern wollen. Er war noch nie so glücklich gewesen.

„Ich werde dich heute nicht mehr loslassen", murmelte Noah in Colins Schulter, seine Stimme leicht gedämpft.

„Sehr gut", erwiderte Colin nur, die Augen immer noch geschlossen. Es fühlte sich an, als ob sie beide gerade wieder Energie auftankten durch die Anwesenheit des anderen.

Nach einer Weile zog sich Noah ein kleines Stück zurück, um Colin in die Augen sehen zu können. Sofort verlor sich Colin im tiefen Blau von Noahs wunderschönen Augen, die er so schmerzlich vermisst hatte. Durch den Bildschirm war es einfach nicht dasselbe.

„Hi", lächelte Noah beinahe schüchtern und Colin stupste ihm gegen die Nase.

„Hi", flüsterte er, bevor er ihre Lippen endlich in einem sanften, sehr innigen Kuss verband.

Colin wusste nicht, wie er es sechs Wochen ohne diese Nähe ausgehalten hatte. Noah zu küssen war das Schönste, was er je gemacht hatte. Jeder Kuss brachte eine Welle von Glücksgefühlen mit sich, die ihn sich fühlen ließ, als ob er schwebte.

Colin hätte Noah ewig so weiterküssen können, aber irgendwann mussten sie sich lösen, um wieder ein wenig atmen zu können.

Noah lächelte selig und musterte Colin, als ob er versuchte, sich jede Einzelheit seines Gesichts einzuprägen.

„Deine Haare sind länger, sieht toll aus. Und heller sind sie auch", stellte er fest und Colin hob verlegen die Schultern.

„Ich war viel in der Sonne, wenn ich nicht gerade am Programmieren war", erklärte er und Noah fuhr mit einer Hand sanft durch seine Locken.

„Sah richtig schön aus auf den Fotos, die du mir gezeigt und gepostet hast", meinte Noah.

„War's auch. Wäre nur noch besser gewesen, wenn du da gewesen wärst", sagte Colin und Noah lächelte, bevor er sich nach einem weiteren kurzen Kuss von Colin losmachte und seinen Koffer ins Zimmer holte.

„Wie heißt nochmal der Typ, der bei dem einen Gruppenfoto den Arm um dich gelegt hat?", fragte er wie beiläufig, während er den Koffer öffnete.

Colin runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte da nicht.

Come what may | NolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt