𝒘𝒂𝒔 𝒃𝒍𝒆𝒊𝒃𝒕, 𝒘𝒆𝒏𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕𝒔 𝒎𝒆𝒉𝒓 𝒃𝒍𝒆𝒊𝒃𝒕?

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ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir kommt es vor, als würde alles um mich herum stillstehen, während ich weiter vorwärts stolpere. es ist, als würde ich mit jedem schritt ein stück von mir selbst verlieren. trotzdem lächle ich, weil das irgendwie einfacher ist, als zuzugeben, wie erschöpft ich bin. ich ziehe mich gern zurück, wenn alles zu viel wird. es fühlt sich an, als wäre ich sicherer, wenn die welt weiter weg ist, als könnte ich so der enge entkommen, die mich langsam einengt.

ich frage mich oft, wie viele von uns in sich selbst verlorengegangen sind, ohne es wirklich zu bemerken. wir schlucken all die gefühle, all die worte, bis nichts mehr bleibt außer einer dumpfen leere. und dann, plötzlich, ist da dieser moment, wo man nicht mehr kann, wo nichts mehr passt. bei mir ist es jetzt soweit. die dinge, die mir einst so wichtig waren, lösen sich auf, als wären sie nie wirklich da gewesen. freunde, die früher so nah waren, wirken plötzlich fern, und es fühlt sich an, als hätte ich den faden verloren, der uns verbunden hat.

ich denke oft darüber nach, warum unser freundeskreis immer kleiner wird, je älter wir werden. liegt es an uns? oder daran, dass wir nicht mehr wissen, wie wir miteinander reden sollen? irgendwann hört man auf, zu kämpfen. man akzeptiert, dass manche menschen nur für einen bestimmten teil des weges bei einem sind. und so sagt man leise abschied, ohne dass es großen lärm macht. vielleicht ist das das schwerste—der stille abgang, den niemand wirklich bemerkt.

aber was bleibt, wenn man geht? ich glaube, ich habe aufgehört, zu kämpfen, weil es mich müde gemacht hat, mich immer wieder zu verbiegen. ich will nicht mehr die freundin sein, die sich kleinmacht, um zu gefallen. ich habe genug von kompromissen, die mich leer zurücklassen. es ist, als würde ich vor einer tür stehen, die ich nicht öffnen kann. alles in mir staut sich an, all die wut, all die unausgesprochenen worte, aber sie bleiben in mir, weil ich nicht weiß, wie ich sie loswerden soll.

es ist seltsam, wie das leben sich verändert, ohne dass man es wirklich merkt. die tage vergehen, die jahre verstreichen, und auf einmal stehe ich hier, mit dem gefühl, dass ich nicht mehr weiß, wer ich bin oder wo ich hingehöre.







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𝒏𝒂𝒏𝒂

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