Teil12

26 3 0
                                    


Sammy

„Hey June, hast du Lust mit uns noch was Essen zu gehen?", fragte ich sie, während wir uns umzogen. „Nein, schon gut. Aber danke.", nahm sie ihre Tasche und ging. „Irgendwie werd ich nicht schlau aus ihr.", sah unser Kollege ihr nach. „Sie ist gut in ihrem Job aber ihre Zusammenarbeit mit anderen ist ausbaufähig.", stimmte auch unser Boss zu. Ich konnte mir nicht helfen, aber irgendwas machte mich stutzig. Klar, es gab Leute, die lieber für sich waren und sich nicht unbedingt mit den Kollegen abgegeben wollten, doch irgendwas an ihr gab mir ein unruhiges Gefühl.

Auch die nächsten Tage ging dasselbe Spiel weiter. Irgendwann machte mich die Sache so stutzig, dass ich mich entschloss ihr eines Abends nach Feierabend zu folgen. Sehr darauf bedacht, dass sie mich nicht bemerkte folgte ich ihr in einen etwas abgelegeneren Teil des nahe gelegenen Parks. Ich holte mir an einem Stand einen Kaffee und stellte mich dann so, dass ich sie beobachten konnte.

„Kein Wunder, dass du dich mit niemanden abgeben möchtest...", verstand ich nun, als ich sah, dass sie sich in eines der Zelte setzte und ihre Tasche verstaute. Eine Gruppe jugendlicher Freiwilliger kam vorbei und gab den Leuten etwas zu essen, was sie dankend annahm. „Deswegen wolltest du nur ungern Überstunden machen.", sah ich ihr bedrückt dabei zu, wie sie sich in ihrem Zelt zurückzog.

Ich konnte gut nachempfinden, wie es ihr ging. Durch meine Zeit im Heim hatte ich oft Zeit mit Theo und Billy in ihren Lagern verbracht, und dass obwohl ich eigentlich ein Bett hatte.

„Hey, hast du Lust am Wochende etwas Essen zu gehen?", versuchte ich es einige Tage später erneut. „Du lässt auch nicht locker, oder?", sah sie mich nur an. „Ich war schon immer recht hartnäckig.", grinste ich etwas schief. „Wenn du mich dann in Ruhe lässt.", seufzte sie schließlich. „Ich kann von 10 bis 16 Uhr." „Cool. Was hältst du davon, wenn wir uns gegen 12 bei Kamekonas Shrimptruck treffen?" „Von mir aus.", stimmte sie zu und ging dann wieder, um Feierabend zu machen.

OhanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt