Kapitel 22

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Florian Wirtz:
Als Mia und ich das Gästezimmer verließen, blickte uns Jamal ein wenig überrascht an. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Er schaute zuerst an mir hinunter und dann an Mia. Ein kleines Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, als er merkte, dass Mia meine Kleidung trug. Ich hoffte, dass er nichts dazu kommentieren würde, jedoch konnte er es nicht lassen.
>>Guten Morgen, ihr zwei. Anscheinend hattet ihr eine spaßige Zeit.<< sagte er nun, nach einem kurzen Augenblick.
>> Es ist nicht das, was du denkst, Jamal. Ich hab Mia gestern nur angeboten hier zu schlafen, da ihr nicht ganz wohl war.<< versuchte ich zu erklären, ignorierte dabei jedoch die Gefühle, die seit gestern noch stärker geworden waren.
Mein Freund nickte nicht sehr überzeugt, >> Mhm, ja ganz bestimmt. Naja, ich muss jetzt los, komme aber später wieder. Das heißt, ihr zwei habt die Wohnung für euch ganz alleine.<< sagte er mit einem belustigten Ton, während er seine Schuhe anzog.
Ich wusste nicht, ob ich ihn in diesem Moment hasste oder nicht. Ich konnte nicht leugnen, dass ich nichts dagegen hätte mit Mia noch Zeit alleine zu verbringen.
>>Aber ich habs von Anfang an gesagt.<< sagte er noch grinsend während er zur Tür rausging. Ich wusste genau, was er damit meinte jedoch blickte mich Mia nur verwundert an. Ich tat so, als hätte ich auch nicht verstanden, was er damit sagen wollte. Ich würde ihr sicherlich nicht erzählen, dass Jamal versuchte uns, seitdem wir uns das erste Mal sahen, zu verkuppeln.
>> Komm, ich mach uns Frühstück.<< sagte ich, während wir in die Küche gingen, um Jamals Aussage möglichst schnell zu vergessen.

>> Florian Wirtz kann also auch noch kochen. Was kann er eigentlich nicht?<< fragte Mia ein wenig sarkastisch als sie sich gerade an einen Hocker der Küchenzeile setzte.
>>Ich hab schon viele Talente, muss man sagen. Aber im Vergleich zu dir ist das gar nichts.<< sprach ich meine ehrliche Meinung aus.
Sie sah mich mit einem Lächeln an und wurde leicht rot. Sie hatte ihr Kinn in ihrer Hand abgestützt und beobachtet jede einzelne meiner Bewegungen. Bei diesem Anblick wurde die Anziehung zu ihr noch stärker, als sie eigentlich schon war. Wie sie dort saß. Diese wunderschöne Frau in meinen Klamotten. Es machte mich glücklich und ich sehnte mich danach solche Momente in der Zukunft zu wiederholen.
>> Willst du Rührei oder Pancakes?<< fragte ich sie.
Sie schien nun ein wenig unruhig, << Alles gut. Am Morgen brauche ich immer nicht so viel. Mir würde ein Apfel oder so schon reichen.<<
Sorge überkam mich, da ich Angst hatte, dass es ihr wegen gestern Abend immer noch schlecht ging.
>>Bist du sicher? Du hast gestern überhaupt nichts mehr gegessen. Ich kann dir auch ein Müsli machen, wenn du willst.<< bot ich ihr ein wenig besorgt an.
>>Ja, keine Sorge. Ich hab gerade nicht wirklich Hunger.<< gab sie sofort zurück.
Ich machte mir also nur einen Kaffe und sie trank ihr Wasser. Jedoch ließ mich die Angst, dass es ihr nicht gut ging nicht mehr los.

>> Hast du heute Nachmittag noch Zeit?<< fragte ich sie.
>>Bis jetzt ist noch nichts geplant.<< antwortete sie.
>> Ich hab zwar am Abend Training. Davor könnten wir jedoch zusammen ein wenig kicken gehen, wenn du Lust hast.<< schlug ich vor.
>> Klingt gut. Aber vergiss nicht, dass ich die Schwester von einem Profifussballer bin. Du darfst mich nicht unterschätzen.<< gab sie selbstbewusst zurück.
>> Das werde wir dann schon sehen.<< antwortete ich mit einem Grinsen.

~

>> Ich hol dich dann um 15 Uhr ab.<< sagte ich als Mia ihre Jacke und Schuhe anzog.
>> Ich freu mich drauf, Wirtz.<< gab sie lächelnd zurück.
>> Und danke nochmal wegen den Klamotten. Ich geb sie dir spä-<<, wollte sie ihren Satz beenden aber ich unterbrach sie.
>> Du kannst sie behalten, dann erinnerst du dich vielleicht irgendwann mal an die Zeit, die wir zusammen hatten.<< sagte ich lächelnd.
>> Das würde ich nie vergessen, egal ob ich deinen halben Kleiderschrank bei mir zuhause hab oder nicht.<< gab sie mit einem ehrlichen Ton zurück.
Mein Herz machte einen kleinen Satz, als sie das sagte.
>>Bis später, Wirtz.<< sagte sie noch bevor die Tür hinter ihr zufiel.
Ich musste tief durchatmen und erstmal realisieren, was überhaupt seit gestern Abend geschehen war. Jedoch merkte ich, dass ich einfach glücklich mit Mia war, und es mir gut tat mit ihr Zeit zu verbringen. Langsam wurde mir bewusst, dass meine Gefühle für sie mittlerweile so stark waren, dass ich dauerhaft das Bedürfnis hatte bei ihr zu sein.

At first sight - [Florian Wirtz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt