Kapitel 23

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Mia Kimmich:
Ich zog gerade meine Schuhe, als ich die Klingel hörte. Flo war wie abgemacht um 15 Uhr da, um mich abzuholen. Ich hatte nachdem ich nach Hause gekommen war nur geduscht und ein paar kleine Sachen für die Uni erledigt. Dann musste ich mich auch schon fertig machen, damit Flo nicht auf mich warten musste. Ich hatte eine schwarze enge shorts an, welche ich meisten im gym trug. Ich wollte dazu eigentlich ein normales Shirt anziehen, jedoch fiel mein Blick auf das pinke Trikot mit der Nummer 17, welches auf meiner Kommode lag. Ich zögerte kurz, aber griff dann mit einem Grinsen nach dem Trikot und zog es mir über.
Als ich die Tür hinter mir schloss, blickte ich zu Flo auf, welcher vor meinem Eingang gewartet hatte.
>>An den Anblick kann ich mich gewöhnen.<< sagte er schmunzelnd als wir uns kurz umarmten. Ich wusste genau, dass es ihn glücklich machte, wenn ich seine Sachen trug.
Wir gingen zu seinem Auto und er hielt mir die Tür auf, wie er es gestern bereits getan hatte.
>> Und ich kann mich daran gewöhnen.<< sagte ich, ebenfalls mit einem Grinsen, und stieg ein.

~

Angekommen am Trainingslatz stellten wir fest, dass wir Glück hatten und wir komplett alleine waren. Wir zögerte also nicht und fingen direkt an ein paar Pässe zu spielen, um uns aufzuwärmen.
Danach zeigte mir Flo ein paar seiner Tricks, die ich jedoch schon seit Jahren ebenfalls beherrschte.
>> Ich hätte nicht gedacht, dass du so gut bist.<< gab Flo beeindruckt zu.
>> Ich hab vorher nicht gelogen.<< antwortete ich und zuckte mit den Schultern >> Aber jetzt lass uns endlich anfangen zu spielen. Ich zeig dir, wer der richtige Profi von uns beiden ist.<<
Flo antwortet darauf nichts, sondern fing nur an zu grinsen.
Wir fingen also an auf die zwei kleinen Tore zu spielen, die wir vorher aufgestellt hatten. Natürlich war Flo mir überlegen, aber schlecht spielte ich auf gar keinen Fall.
Als ich an Flo vorbei kam und den Ball ins Tor schießen wollte, schaffte er es jedoch den Ball noch auf der Torlinie zu stoppen.
>>Ey, der war über der Linie!<< beschwerte ich mich direkt.
Flo lachte nur, >>Du hast nicht mal irgendwas gesehen, Mia.<<
>> Natürlich war er drüber. Du schummelst nur. Nur deswegen spielst du wahrscheinlich in der Nationalmannschaft.<< sagte ich ironisch und lief auf ihn zu.
Er antwortete nichts mehr, sondern lief mir entgegen, nahm mich an der Hüfte und schmiss mich über seine Schulter.
Ich war völlig überrascht, musste aber direkt anfangen zu lachen.
>> Lass mich runter. Das ist gegen die Regeln<< rief ich lachend und zappelte mit meinen Beinen.
>> Die Regeln sind mir egal.<< sagte er während er mich runter ließ und mich auf die Bande am Rand des Platzes setzte. Wir waren nun auf Augenhöhe und hatte tiefen Blickkontakt. Wir standen so nah aneinander, dass wir den Atem des anderen spüren konnten. Meine Arme waren immer noch um seinen Hals geschlungen und er stützte sich mit seinen Händen neben mir auf der Bande ab. Ich hatte gar nicht mitgekriegt, dass es leicht angefangen hatte zu regnen, und man nun durch sein weißes Shirt, welches durch die Nässe fast durchsichtig geworden ist, seine Muskel deutlich sehen konnte. Ich versuchte nicht allzu lange auf seinen Oberkörper zu starren, jedoch musste ich zugeben, dass der Anblick mir gefiel.
Flo nahm mein Kinn und brachte mich somit dazu ihn anzusehen << Meine Augen sind hier.<< flüsterte er nur.
>>Sorry-<< wollte ich meinen Satz beginnen, jedoch legte er seinen Zeigefinger auf meine Lippen.
Er legte seine Hand auf meine Wange, schloss die Augen, und dann passiert das, wonach ich mich schon seit so langer Zeit sehnte. Ohne zu zögern erwiderte ich den Kuss. Mein Bauch war voll mit Schmetterlingen und mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Das Gefühl war unbeschreiblich.
Flo löste sich aus dem Kuss und sah mir tief in die Augen. Ich lächelte nur und drückte erneut meine Lippen auf seine. Dieses Mal jedoch intensiver. Ich spürte wie er an anfing zu lächeln. Seine Hand fuhr unter dem Trikot zu meiner Hüfte und mich überkam eine Gänsehaut. Als wir uns langsam lösten schauten, wir uns einfach nur tief in die Augen.
>>Fuck, wie lange ich das schon tun wollte.<<, er strich mir eine Strähne hinters Ohr.
>> Glaub mir, ich auch.<< antwortete ich ehrlich.
Wir fingen beide an zu lachen. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich. Glücklich mit ihm.
>> Ich würde ja mit dir hier noch Stunden verbringen, aber ich denke wir sollten langsam zum Auto.<< sagte Flo nun. Ich stimmte lachend zu, da wir beide nun komplett durchnässt waren.
Er nahm also meine Hand und zog mich hinter ihm her. Wir beide mussten auf dem Weg zum Parkplatz durchgehend lachen und stiegen dann zwar komplett nass, aber vor allem glücklich in Flos Auto ein.

At first sight - [Florian Wirtz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt