Die Auserwählte

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Die ersten Lichtstrahlen des Morgengrauens durchdrangen die dichten Baumkronen und tauchten den Wald in ein sanftes, goldenes Licht. An einem kleinen, klaren Weiher, umgeben von schimmernden Blumen, lag Rosalié noch immer in Ohnmacht. Ihre Züge waren entspannt, doch die Feen Lira und Nalia beobachteten sie mit besorgten Augen.

Liras, Augen funkelten vor Besorgnis, während sie immer wieder einen Blick auf Rosaliés Gesicht warf. "Wir müssen warten, bis sie aufwacht," flüsterte sie, ihre Stimme sanft und voller Mitgefühl. "Edda hat ihr die Kraft gegeben, und sie muss bereit sein, sie zu akzeptieren." Nalia, die jüngere Fee, schwebte nervös auf der Stelle. Ihre kleinen Hände waren zu Fäusten geballt, während sie auf den stillen Körper von Rosalié starrte. "Die Dunkelheit breitet sich schnell aus," murmelte sie, ihre Stimme zitterte leicht. "Aber ich glaube fest daran, dass Rosalié die Stärke hat, den Wald zu retten."

Die Minuten vergingen, und als die ersten Vögel zu singen begannen, öffnete Rosalié schließlich langsam die Augen. Das Licht des Morgens fiel sanft auf ihr Gesicht und kitzelte ihre Wangen, doch die Helligkeit war überwältigend, und sie blinzelte verwirrt. Ihr Blick traf die beiden kleinen Feen, die über ihr schwebten, und ein stechendes Gefühl der Panik durchzuckte sie. Mit einem schnellen Ruck setzte sie sich auf, das Herz hämmerte in ihrer Brust. "Was ist passiert? Wo bin ich? Wo ist Edda?" Ihre Stimme war von Angst und Verwirrung durchzogen, ihre Augen weit aufgerissen und von ungläubigem Schrecken erfüllt.

Lira, die ältere der beiden Feen, beugte sich näher zu ihr. Ihr silbernes Haar glänzte im Morgenlicht, und ihre smaragdgrünen Augen strahlten sowohl Sanftmut als auch Besorgnis aus. "Rosalié, beruhige dich," sagte sie mit einer ruhigen, sanften Stimme, die wie ein warmes Tuch um die panische Aufregung der jungen Frau lag. "Du bist sicher. Wir sind hier, um dir zu helfen."

Doch Rosalié hörte kaum zu. Ihr Atem ging schnell, als sie versuchte, die Realität ihrer Situation zu begreifen. "Edda... sie ist gefallen?" Die Worte fühlten sich an wie ein kalter Schlag ins Gesicht. "Das kann nicht sein!" Ihre Stimme brach fast, und sie schüttelte den Kopf, als ob sie die grausame Wahrheit abstreifen könnte. "Sie kann nicht weg sein. Sie ist die Göttin des Dunkelwaldes! Was soll aus uns werden?"

Lira konnte die Traurigkeit in Rosaliés Augen sehen und spürte, wie ihre eigene Stimme weicher wurde. "Edda hat ihre Macht an dich übertragen," erklärte sie, während sie die zarte Hand der jungen Frau ergriff, um ihr Halt zu geben. "Du bist auserwählt, die Hüterin des Waldes zu werden. Aber dafür musst du lernen, deine neue Kraft zu akzeptieren."

Rosalié starrte Lira an, als würde sie eine fremde Sprache sprechen. "Ich... ich kann das nicht! Ich bin nur ein einfaches Mädchen! Wie soll ich die Verantwortung für den Wald übernehmen? Was ist, wenn ich versage?" Die Worte sprudelten aus ihr heraus, gefüllt mit Verzweiflung und Angst. Ihre Hände zitterten, und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, um die Tränen zurückzuhalten.

Nalia, die jüngere Fee, schwebte näher und legte einen beruhigenden Arm um Rosaliés Schulter. Ihre Augen waren tiefblau und leuchteten vor Empathie. "Rosalié, du bist nicht allein. Edda hat an dich geglaubt, und wir glauben auch an dich." Nalias Stimme war warm, und der Hauch von Hoffnung, den sie vermittelte, wirkte wie ein zarter Lichtstrahl in der Dunkelheit. "Du hast die Kraft des Waldes in dir. Du musst nur lernen, sie zu nutzen."

Rosalié sah zwischen den beiden Feen hin und her, und in ihrem Herzen wuchs die Qual der Unsicherheit. "Aber ich habe keine Erfahrung!" Ihre Stimme war fast ein Flüstern, das von der Angst durchzogen war, die sie umklammerte. "Wie kann ich die Dunkelheit besiegen, die Orin über den Wald gebracht hat? Ich bin nicht wie Edda!" Lira, die die Traurigkeit in Rosaliés Augen sah, fühlte, wie ihre eigene Entschlossenheit wuchs. "Es ist nicht einfach," sagte sie und zog Rosalié behutsam an die Brust. "Aber du hast in dir, was du brauchst. Wir sind hier, um dir zu helfen. Und Edda wird immer bei dir sein, in deinem Herzen und in der Kraft, die sie dir gegeben hat." Die Worte der Feen schienen einen kleinen Funken der Hoffnung in Rosaliés Herzen zu entzünden. Langsam hob sie den Kopf und sah Lira und Nalia an, die beide auf sie hinunterblickten, ihre kleinen Gesichter voller Mitgefühl und Entschlossenheit. "Wenn ich es versuche...," murmelte sie zögernd. "Was ist, wenn ich nicht stark genug bin?"

"Das ist genau der Punkt, Rosalié," sagte Nalia, ihre Stimme leise, aber fest. "Es geht nicht nur um Stärke. Es geht um Liebe, um Verbundenheit und um den Glauben an dich selbst. Und du wirst nicht alleine kämpfen müssen." Wie ein kalter Schatten drangen die Worte in Rosaliés Herz ein. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und Tränen der Verzweiflung stiegen in ihre Augen. "Ich kann das nicht! Ich kann nicht die Verantwortung für den Wald tragen! Was ist, wenn ich versage?" Ihre Stimme war jetzt ein verzweifeltes Flüstern, und ihre Hände zitterten vor Angst. Nalia trat näher, ihre Augen waren voller Mitgefühl, und sie legte eine zarte Hand auf Rosaliés Arm. "Du bist nicht allein, Rosalié. Edda hat an dich geglaubt, und wir glauben auch an dich. Du hast die Kraft des Waldes in dir. Du musst nur lernen, sie zu nutzen." Ihre Stimme war warm und einladend, ein Lichtstrahl in der Dunkelheit.

Rosalié sah zwischen den beiden Feen hin und her, ihr Herz pochte wild in ihrer Brust. Zweifel nagten an ihr, wie ein hungriger Schatten, der sie zu verschlingen drohte. "Ich bin nur ein einfaches Mädchen! Ich kann nicht gegen Orin antreten!" Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und die Angst vor dem Unbekannten überkam sie. Lira bemerkte die Traurigkeit in Rosaliés Blick und spürte, wie ihre eigene Entschlossenheit wuchs. Sie lächelte ermutigend, um der jungen Frau Mut zuzusprechen. "Wir sind hier, um dir zu helfen," versprach sie. "Und ich habe eine Idee. Vielleicht sollten wir einen anderen Gott um Hilfe bitten."

"Welchen Gott?" fragte Rosalié, ihre Panik ein wenig gedämpft, doch die Unsicherheit blieb in ihren Augen. Sie suchte nach einer Antwort, einem Funken Hoffnung, der sie zurück in die Sicherheit führen könnte. Lira dachte nach, während Nalia ebenfalls über die Möglichkeiten nachdachte. "Was ist mit der Göttin des Frühlings?" begann Lira, ihre Stimme voller Überzeugung. "Sie heißt Florina und ist eine alte Freundin von Edda. Sie könnte uns unterstützen. Ihre Kraft des Neubeginns und des Wachstums könnte uns helfen, den Wald zu heilen."

Als Lira von Florina sprach, malte sie mit ihren Worten ein lebendiges Bild der Göttin. "Florina ist eine strahlende Erscheinung, die mit einem Kleid aus Blütenblättern gekleidet ist, das in allen Farben des Frühlings schimmert. Ihre Haare fließen wie ein Wasserfall aus frischen Blüten, und ihr Lächeln hat die Kraft, die tristesten Landschaften zum Blühen zu bringen. Sie ist die Hüterin des Lebens und des Neuanfangs, eine Lichtgestalt, die Hoffnung in die Herzen der Menschen bringt." Rosalié stellte sich Florina vor: Ihre Augen wären wie der klare Himmel an einem sonnigen Tag, strahlend und voller Wärme. "Sie ist nicht nur eine Göttin, sondern auch eine Freundin der Natur," fuhr Lira fort. "Florina spricht mit den Blumen, singt mit den Vögeln und versteht die Sprache der Bäume. Wenn sie in den Frühlingsgarten tritt, blühen die Pflanzen in voller Pracht, und die Tiere versammeln sich um sie, als würden sie eine Mutter begrüßen."

Nalia nickte eifrig und fügte hinzu: "Florina hat die Fähigkeit, selbst die trübsten Zeiten zu erhellen. Wenn der Winter die Welt in seinen eisigen Griff hält, ist es Florina, die das Licht des Frühlings zurückbringt. Edda und Florina waren sich immer sehr nahe, als wären sie Schwestern, die sich gegenseitig in schweren Zeiten unterstützten."

"Sie kennt die Geheimnisse des Wachstums und die Kräfte des Lebens," erklärte Lira. "Ihre Anwesenheit allein kann die Dunkelheit vertreiben und neues Leben schenken. Wenn wir Florina um Hilfe bitten, wird sie uns sicher nicht im Stich lassen." Rosalié hörte gebannt zu, und ein Funke der Hoffnung begann, in ihrem Herzen zu leuchten. "Wie finden wir sie?" fragte sie, und der Klang ihrer Stimme war jetzt weniger von Angst, sondern eher von Neugier und Entschlossenheit geprägt.

"Der Tempel der Frühlingsgöttin liegt im Herzen des Frühlingsgartens," erklärte Lira. "Dort blühen die Blumen das ganze Jahr über, und die Luft ist erfüllt von süßem Duft und fröhlichem Gesang. Um dorthin zu gelangen, müssen wir den Wald durchqueren und den Fluss überqueren, der den Garten umschließt." Nalia klatschte in die Hände, ihre kleinen Flügel flatterten vor Aufregung. "Wenn wir ihren Tempel erreichen, können wir sie rufen! Florina wird uns hören, und vielleicht kann sie uns dabei helfen, die Dunkelheit zurückzudrängen, die Orin über den Wald gebracht hat."

Rosalié fühlte sich bereit, die Herausforderung anzunehmen. Ein neues Gefühl der Entschlossenheit überkam sie, als sie die Feen anstarrte. "Dann lasst uns gehen. Wenn Florina uns hilft, können wir den Wald vielleicht retten!"

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