Kapitel | 17 (Verloren..)

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P.O.V.  -Inka 

Wir stehen zu fünft vor dem Club, als Andre mich zur Seite nimmt und Franzi, Jan, Simon Desue und Cheng schonmal vorschickt. Ich sehe ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, als sein Blick plötzlich ernster wird.

"Hör zu Inka, ich hab's Franzi auch schon gesagt.  Jan, Simon und Cheng wissen nicht, dass ich dich und Franzi schon länger kenne. Ich hab' ihnen gesagt, dass ich euch gestern im Club getroffen. Also bitte verplapper dich nicht!"

Mir fällt auf, dass er in letzter Zeit nicht mehr 'Baby' zu mir sagt. Er redet seit kurzem sowieso nicht viel mit mir... So langsam kann ich meine leichte "Wut" auf ihn nicht mehr unterdrücken. Keine Ahnung, warum ich deshalb wütend auf ihn bin, aber ich kann es einfach nicht ab, wenn mich jemand so kalt behandelt! Besonders nicht, wenn es Andre ist! Ich hab' ihm schließlich mein halbes Gehirn ausgeleert! 

"So langsam hab ich aber genug von deinen Vorwürfen! -Verplapper dich nicht-  Hast du etwas Schiss, dass ich dein 'ach so geheimes Privatleben zerstören könnte? Wenn du Johnny Depp, oder Miley Cyrus wärst, könnt' ich das ja noch verstehen, aber das bist du eben nicht! Bin ich dir so peinlich, dass du mich noch schnell 'erziehen' musst, bevor du mich auf andere Leute 'loslässt'? Du behandelst mich ja wie 'nen Kampfhund! Außerdem hast du mit deinem Erbsenhirn bestimmt schon vergessen, dass Simon mich doch schon kennt!?"   Ich brülle so laut, dass sich sogar ein paar Leute zu uns umdrehen.

Man, das tat gut! Das brannte mir schon länger auf der Zunge. Aber um ehrlich zu sein, am meisten Wut, hatte ich eigentlich auf mich selbst. Denn ich weiß genau, dass ich manchmal zu viel rede und  dass ich allgemein nicht einfach bin. Deshalb hatte und wollte ich auch nie "Freunde" haben, denn keiner konnte bisher meine Meinungen und Einstellungen zu bestimmten Dingen nicht nachvollziehen. Also gab's immer nur Stress. Jetzt hatte ich lange Zeit keine Kontakte und kaum betrete ich das "RealLife" wieder, gibt's nur mehr Ärger!  Außerdem habe ich so langsam das Gefühl, dass Andre mit mir überfordert ist. Ist 'überfordert' das richtige Wort? Naja, ich würde eher sagen, er ist genervt von mir. Ich bin ja weder blind, noch blöd!  Und nach diesem Satz, der gerade aus seinem Mund kam, wusste ich genau, dass er mich heute am liebsten gar nicht dabei gehabt hätte. Und ich kann meine Emotionen eben nicht lange zurückhalten. Eine weitere Schwäche von mir...   

-Andre sieht mich mit aufgerissenen Augen an. Sein Gesicht wird wieder ernster und seine Wangen leicht rot. Ich trete einen Schritt zurück, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich jetzt auch anbrüllen wird. Ich hätte mir das von mir jetzt auch nicht einfach so gefallen lassen. Doch er bleibt erstaunlich ruhig. 

"So meine Liebe. Ich muss mir so etwas von dir bestimmt nicht sagen lassen.  Dass das mit dir und Franzi ein Fehler war, das hätte mir einfach schon früher bewusst sein sollen. ICH werde jetzt da rein gehen und DU wirst jetzt nach Hause gehen und meine Nummer löschen.  Sofort. Und um Franzi brauchst du dir keine Sorgen machen, das klär ich auch noch. Ach ja, und falls es dich interessiert: Simon wusste gar nichts mehr von dem Abend! Er war zu betunken!" Dann lässt er mich einfach stehen und geht hinein. 

Gerade eben hatte ich noch alles. Jetzt habe ich nichts. Und ich kann Andre nicht einmal böse sein. Es war ja klar, dass er's mit mir nicht lange aushält. Ich hätte mich von Anfang an nicht auf ihn einlassen sollen. Auch war es klar, dass er irgendwann 'rausfindet, dass ich ihn von Youtube kenne... 

-Einige Minuten stehe ich regungslos da und versuche immer noch zu realisieren, was gerade passiert ist. Eine Antwort von mir hat alles zum Positiven geändert. Und eine Antwort von mir, hat alles wieder zerstört. 
Plötzlich merke ich, wie die Wut auf mich selbst immer stärker wird. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, meine Wangen brennen und meine Knie zittern. Vor Wut. Es kommt alles ganz langsam hoch. Doch dann kann ich es nicht mehr halten, es kocht über! 

"FUUUUCK!!!! Shit shit shiiiiiiit! Scheisse verdammte! Wie kann man nur so scheisse blöd sein, wie ich?!?!!!" 

Ich fange an los zu schreien, vor hundert Leuten, mitten auf dem Gehsteig. Meine Füße treten wild gegen die Mauer und meine rechte Handfläche schlägt mir ein paar Mal leicht auf meine Stirn. 
Als ich keine Kraft mehr habe und mein Fuß schon weh tat, lasse ich mich auf dem Boden vor dem Club nieder und merke, wie mir eine Träne die Wange hinunter kullert. Nein Inka! Du bist stark! Du heulst jetzt nicht wegen so 'nem Scheiss! Schon gar nicht wegen 'nem Kerl!  Doch als die zweite Träne aus meinem Auge fließt, gebe ich auf und lasse den anderen tausend Tränen auch freien Lauf. 
-Inka heult. Ja, das ist ein seltener Anblick. Aber ich bin schließlich auch nur ein Mensch. Nach Außen hin wirke ich vielleicht stark, aber das bin ich nicht immer. Ich versuche es mir selbst aber einzureden, aber wie ich grade sehe, klappt das nicht mein ganzes Leben lang, obwohl ich es eigentlich vor hatte.  Andre ist..oder war..nicht nur der erste Mensch, dem ich meine Gedanken anvertraut habe, er ist auch der erste Mensch, wegen dem ich heule. Keine Ahnung, warum mich dieser Mann so dermaßen verändert. Keine Ahnung was er macht, dass ich so ein emotionales Wrack geworden bin. So war ich noch nie und wollte es auch nie werden!

-Andre hat Franzi anscheinend noch nichts gesagt, außer, dass ich es mir doch anders überlegt hätte und wieder nach Hause gegangen bin, denn sie hat mir gerade eine SMS geschrieben, in der steht, dass sie dann später nachkommt.
Ich hatte mich schon ein bisschen beruhigt, aber nach dieser SMS bin ich vom Lächeln wieder weit entfernt. -Franzi hat er noch nichts gesagt! Wird er das überhaupt tun? Ich mein', sie ist ja immerhin noch zu was zu "gebrauchen", ich war ihm nur ein Klotz am Bein! Wie konnte ich auch denken, dass er mit mir 'befreundet' sein will? Kindisch... Er hat doch genug Freunde und Leute, die ihn mögen, lieben, verehren..wie auch immer. 

Ich sitze immer noch auf der kalten Straße vor dem Club und vergrabe mein Gesicht in meinen Knien. Plötzlich spüre ich, wie mich jemand an der Schulter streichelt. 

"Hey, geht's dir gut? Weinst du?", sagt ein Mädchen mit leiser, etwas tiefer, leicht rauen Stimme. Doch ich hebe meinen Kopf nicht hoch und verstecke ihn weiterhin in meinem Schoß. 
"Darf ich mich zu dir setzen?", fragt sie und wartet keine Antwort ab, sondern lässt sich einfach neben mir nieder.

Sie streicht mir weiterhin über die Schulter, da ich immer noch leise schluchze.  Eigentlich wäre ich in so einer Situation lieber alleine, aber dieses Mädchen strahlt irgendetwas besonderes aus, das beruhigend auf mich wirkt. Ich habe das Gefühl, dass sie mir momentan gut tut, obwohl ich sie noch nicht einmal gesehen habe. 

Sie sitzt weiter schweigend neben mir. Langsam beruhige ich mich. Da das Mädchen immer noch hier ist, entschließe ich mich, den Kopf anzuheben um zu sehen, wer da überhaupt neben mir sitzt. Um zu sehen wer mir, ohne mich zu kennen, Kraft gibt und bei mir bleibt, obwohl ich ihn nicht beachtet habe.

Langsam hebe ich meinen Kopf, meine Haare bedecken noch mein Gesicht. Dann wische ich mir die letzten Tränen und  meine wahrscheinlich verschmierte Schminke mit meinem Daumen weg und sehe das Mädchen an. Ich blinzle ein paar mal, denn ich sehe noch etwas verschwommen durch meine angeschwollenen Augen. 
Langsam wird mein Blick klarer und erkenne, wer da gerade neben mir sitzt. Ein breites Lächeln breitet sich über meine Lippen aus und ich falle ihr dankbar um den Hals...

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Hii :D 

Meine Kreativität hat mich doch nicht verlassen xD Ich hatte schonwieder einen Geistesblitz für die nächsten Kapitel :D 

Ohh, am liebsten hätte ich jetzt in diesem Kapitel schon geschrieben, wer das "geheimnisvolle Mädchen" ist, aber dann wärs ja nicht mehr so spannend xD Ich will euch quääälen, hehe^^ 

Aber morgen Abend gehts ja wieder weiter, dann wisst ihrs ;)  

Ich freu mich, wie immer, über jedes "Like" *-* :) 

Bis morgöön meiner Geister!  :D 





"Depression-Hoffnung-Liebe-HappyEnd"? ~ So läuft das nicht! // Andre Schiebler -FF // ApeCrime -FF //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt