Kapitel | 65 (Ein Anblick den man nie mehr vergisst!)

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P.O.V.  -Inka 

"Wir sind jetzt weg! Bis dann!", ruft Andre Jan und Cengiz zu und schließt die Tür hinter uns. 

Dann machen wir uns auf den Weg zum Krankenhaus. Ich hoffe ich kann schon mit Mira reden! Es gibt so vieles was ich ihr sagen muss!  Es regnet.  immer wenn es regnet läuft irgendwas in meinem Leben schief. Der Gedanke daran lässt meine Angst und Nervosität nicht gerade sinken.  Andre legt seinen Arm um mich. Ich lehne mich an seine (nicht verletzte) Schulter und ziehe mir meine Kapuze tief über die Stirn. Der Regen klatscht in mein Gesicht und  vergräbt meine Tränchen die ich nicht mehr halten kann unter sich.  So gehen wir. Wir gehen und gehen.. Es kommt mir ewig vor. Jeder Schritt-ein Schritt näher zur Ungewissheit. Ein Schritt näher zur Hölle, oder zum Glück...

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"Miranda Rubensen, genau. Ist sie denn schon wach?  Auf welchem Zimmer liegt sie denn?", fragt Andre die Dame an der Info, denn ich bringe immer noch kein Wort heraus. 

Während die Frau in ihrem Computer nachsieht, wische ich mir den Regen und die Tränen aus dem Gesicht und setze die Kapuze ab.  Andre sieht mich nur an und zwinkert mir hoffnungsvoll zu. 

"Also Herr Schiebler. Ich muss Ihnen leider sagen, dass--"  Dieser Tonfall, dieser Gesichtsausdruck und dieses 'leider'. Ich spüre bereits, dass mich eine schlechte Nachricht erreichen wird.  

"--sie noch auf der Intensivstation liegt.  Scheinbar hat sie immer noch Probleme beim atmen und deshalb wird sie zur Sicherheit noch ein paar Stunden auf der Intensiv bleiben müssen." 

Hätte mir jetzt jemand einen Stein an den Kopf geworfen, hätte mich das weniger schockiert, als diese Nachricht! 

"Probleme beim atmen?! Was heißt denn das?  Kann ich sie sehen?  Bitte!", ich lehne mich etwas nach vorne und sehe die Dame mit großen Augen an. 

"Ja, also.Das ist schon möglich. Sie haben Glück, denn die Besuchszeiten sind in der Intensivstation ziemlich kurz.  Läuten Sie einfach hier und fragen Sie nach Frau Rubensen.",  sie zeigt auf eine Klingel neben der  Tür und lächelt. 

Ich nicke nur dankend, nehme Andre's Hand und drücke auf die Klingel.   Es öffnet uns direkt ein Chirurg, von oben bis unten blau eingekleidet, die Tür.  

 Ich drücke Andre's Hand fester. 
"Hallo..Wir..ähm.. Wir wollen zu Miranda. Ist das möglich?", frage ich nervös.  

Der Mann lächelt freundlich.
"Ja, natürlich. Aber sie ist momentan nicht ansprechbar. Wenn Sie trotzdem hineinkommen wollen, können Sie das aber gerne tun. Und Sie sind...? Die Eltern?..."

"Ja, ich will sie trotzdem sehen!   ..Ähm, ja genau.", meine ich.

Dann öffnet er uns die Tür weiter und bittet uns hinein.  Der Geruch von Desinfektionsmittel ist hier noch viel intensiver als auf der normalen Station.  Ein kurzer Schauer läuft mir über den Rücken. Dann  lasse ich die Hand meines Freundes los.

"Bitte desinfizieren Sie sich  vorher hiermit die Hände und ziehen Sie diesen Schutz an. Hier muss alles steril bleiben!", der Chirurg  zeigt auf das kleine Waschbecken und das Desinfektionsmittel. Dann drückt er uns zwei "Schutz-Schürzen" und "Socken" in die Hand, die wir über die Schuhe ziehen müssen.  

Ist es doch schlimmer, als ich gedacht habe?  Es ist verständlich, dass hier alles steril bleiben muss, aber die Schutz-Kleidung macht mir schon etwas Angst.  Ich war noch nie auf einer Intensivstation. 

Als wir uns alles übergezogen haben, zeigt uns der Arzt Mira's Bett. Ich stehe vor der offenen Zimmertür und bin wie versteinert! Mira liegt regungslos auf diesem Bett.  Einen dicken Verband um den Kopf gewickelt, überall piepende Monitore mit grün leuchtenden  Lichtern und Nummern. Überall Schläuche und Geräte. Die Patienten werden 24 Stunden überwacht. Die hälfte der Patienten hier schweben ununterbrochen in Lebensgefahr! 

"Depression-Hoffnung-Liebe-HappyEnd"? ~ So läuft das nicht! // Andre Schiebler -FF // ApeCrime -FF //Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt